Kapitel 4

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„Du brauchst mir nichts zu schenken." ich lächelte, als ich das kleine Geschenk in den Händen hielt.
Ich mochte es mehr Geschenke zu schenken, als selbst welche zu bekommen.
Trotzdem war ich gespannt was es war.

Langsam öffnete ich die Schleife, die aus einem glänzenden, violetten Stoff war und zerriss das Geschenkpapier.
Eine kleine Schmuckdose kam zum Vorschein.
Geduldig wartete meine Mutter auf meine Reaktion.
Ich klappte den Deckel nach oben und sah eine wunderschöne, silberne Kette.
Es war eine Sternschnuppe, die von lauter kleinen violetten Glitzersteinen verziert wurde.
Bei einem genaueren Blick wurde mir klar, das es genau die selben Glitzersteine waren, von denen auch unser Palast von außen übersäht war.
Ein Teil meiner Heimat.
„Danke!" war das einzige, was ich in diesem Moment sagen konnte.
Meine Mutter hatte ein mindestens genauso großes Lächeln wie ich im Gesicht, als sie mich umarmte. „Nichts zu danken, mein Stern."

Stern.
So nannte sie mich schon seit meiner Geburt.
Ich war ihr Stern. Und das beruhigte mich...

Schnell wurde ich aber auch schon wieder aus meinen Gedanken gerissen, als ein Klopfen an meiner Tür ertönte.
„Herein!" rief ich.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Lauren ins Zimmer.
Als sie meine Mutter sah, verbeugte sie sich, lief nach einem freundlichen Nicken meiner Mutter aber schnurstracks weiter auf mich zu.
Ihre kurzen Arme schlangen sich um meinen Hals als sie fröhlich „Alles Gute, Prinzessin!" rief.
Normalerweise war es Zofen nicht gestattet so nahen Körperkontakt zu der Königsfamilie zu haben, uns machte es jedoch nichts aus. Ich kannte sie alle schon mein Leben lang, warum sollte ich so tun als wären sie Fremde?
Und warum sollte ich mich über sie stellen?

„Vielen Dank, Lauren!"
Erst nachdem sie mich wieder ein wenig von sich weggeschoben hatte, fiel mir der Blumenstrauß auf, den sie in den Händen hielt.
„Das ist für dich. Deine Geschwister und ich haben sie aus dem Garten gepflückt." Stolz hielt sie ihn vor die Nase.
„Er ist wunderschön, dankeschön!"
Er war wirklich wunderschön.
Violette, dunkelblaue und sogar ein paar zartrosane Blüten blickten mir entgegen.
Ich würde sie sofort in eine Vase stellen.
„In einer halben Stunde ist das Frühstück fertig." Meine Mutter zwinkerte mir zu, als sie aus dem Raum verschwand.

„Ich habe dir bereits ein Kleid rausgesucht, Prinzessin." Lauren gab mir ein zartes, mit Spitze bedecktes Kleid, welches ich kurz darauf übergestreift hatte, und schnürte es mir zu.
Das Kleid war lila und mit kleinen Glitzerschnüren versähen.
Es war schön, doch ich wirkte zu gebrechlich darin und im Gesamten passte das Kleid nicht wirklich zu mir.

Mein Aussehen war heute jedoch mein geringstes Problem.
Außerdem wollte ich Lauren, die sich viel Mühe mit dem Kleid gemacht hatte nicht enttäuschen.
Also nickte ich ihr nur dankend zu und sie machte sich daran meine Haare zu Locken und mein Gesicht ein wenig zu schminken.
Als ich schließlich noch meine Kette umgelegt hatte war ich fertig.

„Danke für das schöne Kleid."
Lauren winkte nur mit einer kleinen Handbewegung ab und sagte lächelnd:
„Nun geh schon zu deiner Familie."
Ohne ihr meine Angst über den bevorstehenden Tag zu zeigen, verließ ich mit einem gespielten Lächeln mein Zimmer.

Ich lief durch die Gänge und Flure und bestaunte, die Deko die übernacht wohl aufgebaut worden war. Silberne Sterne funkelten an der Decke und überall glitzerte und funkelte es. Wie ein klarer Nachthimmel im Sommer.
Die Diener musste die ganze Nacht gearbeitet haben. Als ich an ihnen vorbeiging nickte ich ihnen anerkennend zu.

Von der ganzen Deko und dem Glitzern überwältigt ging ich zum Speisesaal.
Meine Familie hatte bereits Platz genommen und alle schauten mich fröhlich an.
Doch was war das. Als ich Sierra, Jason und Jenna genauer ansah konnte ich auch eine Spur von Mitleid und Entschuldigung sehen.
Als ich meine Augen etwas weiter durch den Raum gleiten lies wusste ich schließlich auch warum. Auf einem Stuhl auf der rechten Seite saß eine weitere Person. Ihre knochige Hand führte gerade ein Glas Wein zum Mund, während sie mich finster und eingebildet anblickte. Tante Marry war schon VIEL früher als erwartet eingetreten. Erschrocken starrte ich sie an.
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Heyy🤗
Ich freue mich das ich es jetzt doch geschafft habe etwas zu posten.
Ich weiß es ist nicht das beste Kapitel, aber wir müssen ja auch erstmal zum richtigen Teil der Geschichte kommen.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!☺️💕
DANKE AN ALLE DIE VOTEN!!!🥳

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