1. Kapitel

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Hallo ihr Lieben! <3
Dies ist der Beginn meiner neuen Geschichte und ich hoffe wirklich sehr, dass sie euch gefällt! Wie immer freue ich mich über konstruktive Kritik und Feedback eurerseits :)
Viel Spaß beim Lesen!
~Jikiza
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Rosalies Sicht

Die Lautstärke der wummernden Bässe pulsiert in meinen Adern.
Blinkende Neonlichter blenden meine wasserblauen Augen, so dass ich sie zu engen Schlitzen zusammenkneifen muss, während ich versuche nicht vollkommen die Fassung zu verlieren und nicht auf dem Boden zusammenzusacken.
In diesem Moment bereue ich es schrecklich, eine meiner obersten und wichtigsten Regeln gebrochen zu haben, nur um meiner besten Freundin einen Gefallen zu tun.
Unter normalen Umständen hätte ich mich niemals dazu überreden lassen, etwas zu trinken!
Eigentlich bin ich strikt gegen das sinnlose Konsumieren von Alkohol auf Partys solcher Art, die nur von Rauschmitteln leben. Aber was tut man nicht alles für seine Freunde und weil es Nataschas Geburtstag ist und ich ausnahmsweise mal kein Spießer sein wollte, habe ich meine selbst aufgestellte Regel kurze Zeit außer Acht gelassen. Wie viel und vor allem was ich getrunken habe, ist längst nicht mehr in meinem abrufbaren Gedächtnis ausfindig zu machen, denn mein Kopf brummt und alles scheint sich zu drehen. Fakt ist jedenfalls, für meine ungeübte Leber war es eindeutig zu viel.
Mühsam versuche ich mich zu einem der Barhocker durchzukämpfen, lasse mich darauf fallen, wie ein nasser Sack und versuche mir einen Überblick der gesamten Situation zu verschaffen.
Der Club ist randvoll, überall sind ausgelassene Menschen, die ihre verschwitzten Körper zum Takt der Musik bewegen. Einige haben auf den schwarzen Ledersofas in einer hinteren Sitzecke platzgenommen und versuchen sich über die Lautstärke der Musik hinweg zu unterhalten und wieder andere stehen an der völlig überfüllten Bar und holen sich zum wiederholten Mal neue Drinks. Von Natascha, wegen der ich überhaupt hier bin und von den anderen Leuten, mit denen ich eigentlich zum feiern gekommen bin, ist weit und breit nichts zu sehen, doch ich fühle mich ohnehin nicht in der Lage nach ihnen zu suchen.
„Hey Süße", ertönt eine säuselnde Stimme hinter mir. Ich überschlage meine Beine und lehne mich möglichst lässig an der Tischplatte hinter mir an, bevor ich mich zu dem Mann umdrehe, der mich angesprochen hat und seinen anzüglichen Blick über meinen Körper wandern lässt.
„Nenn mich nicht so", protestiere ich lallend und versuche das Schwindelgefühl in meinem Kopf zu ignorieren.
„Bist du alleine hier?", fragt der schmierige Typ in Lederjacke, ohne auf meinen Satz einzugehen. Als er einen Schritt näher kommt, kann ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren, Angst überkommt mich und ich muss beinahe würgen. Ich will nur noch hier weg.
„Nein, bin ich nicht. Meine Freunde sind in unmittelbarer Nähe", bemühe ich mich möglichst deutlich auszusprechen und sehe mich hilfesuchend in der Menge um. Wo sind Natascha oder wenigstens Alex bloß wenn man sie mal braucht? Ein letztes Mal recke ich meinen Kopf mühsam in die Höhe um nach meinen Freunden zu suchen, doch der Club ist viel zu voll, als dass ich sie ausfindig machen könnte.
Die Luft ist viel zu warm und stickig und es fällt mir schwer zu atmen. Das plötzliche Gefühl von starker Übelkeit überkommt mich wie eine Monsterwelle und lässt mich ungeschickt von dem wackeligen Barhocker stolpern. In letzter Sekunde kann ich mich jedoch noch auffangen und taumele schließlich hilflos zum Ausgang, oder zumindest die Richtung, in der ich ihn vermute, in der Hoffnung, dass der Mann mir nicht nach draußen folgt.
Es dauert einen Moment, bis ich in der Menge das grün aufleuchtende Schild mit dem Schriftzug „Exit" finden kann, doch als es schließlich in mein Blickfeld gerät, laufe ich, so schnell es mit Alkohol im Blut eben möglich ist, zur Tür hinaus.
Von einer Sekunde auf die nächste ist es plötzlich ganz still.
Die dröhnende Musik ist hier draußen nicht mehr zu hören und die grellen Lichter werden durch den sanften Schein einer Straßenlaterne ersetzt. Erleichtert, dass das Schwindelgefühl etwas nachlässt, lasse ich mich auf dem kalten Asphalt des Gehweges nieder und krame mein Handy hervor. Auch wenn die Zahlen vor meinen Augen zu tanzen scheinen, kann ich dennoch erkennen, dass es bereits drei Uhr morgens ist und ein ungläubiges Stöhnen entfliegt meiner Kehle. „So ein Mist", fluche ich genervt und versuche aufzustehen, doch da beginnt die Welt sich erneut zu drehen und ich warte einen Moment, ehe ich einen zweiten Versuch starte.
Natascha hatte mich in ihrem Auto mitgenommen, aber sie wird mich sicher nicht Nachhause fahren, mal abgesehen davon, dass ich zurückgehen und sie suchen müsste. Einen Anruf würde sie mit Sicherheit bei der Lautstärke nicht hören und die anderen sind auch alle am feiern. Sogar Alex, der sonst immer für mich erreichbar ist, würde mich jetzt nicht hören und zurück in den Club gehen will ich nicht, also bleibt mir nichts anderes übrig, als Nachhause zu laufen. Vielleicht ist es sowieso im Moment besser, wenn Alex und ich nicht allein sind und Natascha sollte man nie vom Feiern abhalten. Mit diesen Gedanken taumle ich Nachhause und bereue jeden einzelnen Shot, der heute den Weg zu meinen Lippen gefunden hat.

Falling for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt