Kapitel 2

472 27 50
                                    

Heute geht es nach Hogwarts und was soll ich sagen?

...ich habe noch nie so einen bescheuerten Weg gesehen, um zu einem Gleis zu kommen. Aber was soll's.

Ich stehe mit Molly, Fred, George, Ginny und Ron vor der Wand zwischen Gleis 9 und 10 und warte, bis ich dran bin.
Percy ist schon durchgelaufen, es sah ganz einfach aus. Eigentlich wurde mit schon tausend mal gesagt, dass die Wand ungefährlich ist, aber ich habe trotzdem Angst.

Jetzt laufen die Zwillinge durch die Wand und ich wundere mich, wieso die Muggel uns immer noch nicht gesehen haben. Sind die blind oder so?

Wir wollen gerade zum Sprint ansetzen, als ein Junge mit schwarzen Haaren, Brille und grünen Augen zu uns kommt und Molly fragt, wie man zum Gleis kommt. Mein Herz bleibt mir stehen. Es ist Harry Potter. Mein Bruder.

Gerne hätte ich ihn umarmt, aber sicher wäre das nicht ohne ein Trauma Harrys ausgegangen, deshalb bleibe ich gelassen stehen.

Harry läuft nun auf die Wand zu und schafft es, nicht abzubremsen, weshalb er die Wand ohne Zwischenfälle passiert. Nun ist Ron dran und wenn es jemanden gibt, der so unfähig wäre, um vor der Wand stehenzubleiben, dann ist er es.

Und so kommt es, dass er erst wie ein Stier auf die Wand zurennt und dann plötzlich abremst, weshalb sein Wagen mit Gepäck gegen die Wand knallt.

Spätestens jetzt haben wir die komplette Aufmerksamkeit der Muggel auf uns und Molly zieht Ron schnell von der Wand weg. "Wie oft hob i dir gsagt, du sollst ned haltmachn?", fährt sie ihn an, "jetzt hawwn die Muggel olles gsehen! Wos sie jetzt na denken müssen..."

Ich verdrehe die Augen und passiere die Wand. Um zu zeigen, dass ich das besser hinkriege als Ron. Ätsch.

Am Gleis 9 ¾ herrscht schon viel Gedränge und ich sehe mir den Hogwarts Express an, der dampfend vor mir steht. Wahnsinn. Hinter mir kommen die anderen und Ron tut so, als wäre nichts passiert.

Molly drückt uns zum Abschied.
"I wed ach vermissn, Kinnas. Macht kei Scheiß un bringt jute Noten nach Hause. Bis denne!"

Ich bin den Tränen nahe, ihre Worte waren so rührend. Jetzt müssen wir uns beeilen, um einen Platz zu bekommen, weshalb wir in den Zug steigen. Alle Abteile sind voll oder mit einer Person, die wir unsympathisch finden, bis ich ein Abteil mit meinem Bruder sehe. "Ron", wispere ich, "lass uns da rein gehen."
"Wieso?" Ich überlege. Wie konnte ich ihn überzeugen, zu Harry zu gehen?

"...er sieht aus, als habe er Geld."

Ron fängt an zu strahlen und macht die Abteiltür auf. "Sorry, aber können wir uns hier hinpflanzen?"
Harry, so nett wie er ist, bejaht und wir setzen uns. Ron stellt sich vor.

"Ich bin Ronald Bilius Weasley, aber nenn mich Ron. Meinen richtigen Namen hasse ich."

Harry grinst. "Ich bin Harry James Potter, aber nenn mich Harry. Mein richtiger Name ist zu lang."

Da ich schon weiß, wer er ist (Ich meine, ich habe ihn einmal gesehen. NATÜRLICH weiß ich, wer er ist), nicke ich und Ron starrt Harry an. Mensch, wieso ist er immer so unhöflich?

Harry schaut zu mir. "Und wer bist du?"

"Ich bin Emily Rosalie Lily...Botter, aber nenn mich Emily. Mein richtiger Name ist voll mit Klischees."

Ich nenne nicht meinen richtigen Nachnamen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Harry noch nicht wissen soll, dass ich seine Schwester bin. Ron sieht mich fragend an, aber ich werfe ihm nur einen warnenden Blick zu. Er versteht.

Weil ich keinen Bock habe, euch die Zugfahrt zu beschreiben, hier eine Zusammenfassung:

Harry kaufte den Süßigkeitenwagen leer, ohne daran zu denken, dass andere Kinder vielleicht auch was haben wollen und Ron wollte seine Ratte, die ich noch nie mochte, gelb zaubern, aber das klappte nicht. Dann kam ein Mädchen, Hermine Jean Granger. Wir sollten sie aber nur Hermine nennen, ihr richtiger Name ist ihr zu "rockig". Dann kam der Junge aus der Winkelgasse mit zwei Gorillas namens Dick und Doof. Er selber hieß Draco Lucius Malfoy, aber wir sollten ihn Draco nennen, sein richtiger Name ist ihm "zu bekannt". Er wollte sich mit Harry anfreunden, aber weil er Ron dabei runtermachte, wollte Harry nicht. Was ich nicht verstehen kann. Ich wäre sofort Dracos beste Freundin geworden. Mich selber konnte Draco nicht einschätzen, denn von den "Botters" hatte er noch nie gehört. Aber muggelstämmig war ich auch nicht.
Dann war die Fahrt zu Ende und wir mussten aussteigen.

"Erstklässer zu mir, Erstklässler zu mir!", ruft ein dicker Mann und winkt übertrieben mit seiner fenstergroßen Hand. Sofort laufen wir zu ihm hin und er stellt sich vor. "Ich bin Rubeus Hagrid, aber nennt mich Hagrid. Mein Vorname ist zu altmodisch."

Harry Potters Schwester- ParodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt