× Fünfzig ×

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Pov Taehyung:

Wie lange war ich nun gefangen und durfte nicht ans Freie?

Ich zählte schon lange nicht mehr die Tage, da es sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlte. Ich habe mein Zeitgefühl verloren und wurde wie ein Tier in Gewahrsam gefangen genommen. Man nahm mir mein Handy weg und verbot mir hinaus zugehen.

Dabei hatte ich nur eine Regelung gebrochen und diese war es, meinen Manager nicht gehorcht zu haben. Ich wollte frei sein, mit meinen Freunden und Familien etwas unternehmen und nach der wahren Liebe suchen. Dass ich jedoch somit endete, ohne Familie und Freunde zu sein, habe ich nicht erwartet. Selbst die wahre Liebe konnte ich nicht zu meinen machen, da ich so ängstlich und armselig war.

Ich bin einfach von diese davongerannt, obwohl er direkt vor mir stand. Dennoch packte mich die Panik und ich floh davon. Ließ meine Liebe und gleichzeitig mein Herz zurück und ließ mich in mein eigenes Zuhause einsperren. Ich bin so ein dummer Feigling. Statt frei zu sein, war ich all die Zeit ein Nichtsnutz, eine Marionette, die von den Fäden meines Patenonkels bewegt und letztendlich manipuliert wurde.

Ich weinte.
Tage und Nächtelang.
Und dies allein meine verflossenen Liebe hinterher. Für mich gibt es simple keine glückliche und friedliche Zukunft. Ich werde allein und unglücklich sterben. Meine Freunde, meine Geschwister und meine große Liebe werden mich alle hassen, da sie denken, dass ich sie verraten und im Stich gelassen habe.

Auch meine Anhänger, meine treuen Fans habe ich enttäuscht, da ich zu unsicher über meine Gefühle zu Jeongguk war und als ich diese endlich ansah, war es leider zu spät. Natürlich gefiel mein Manager die Tatsache nicht, dass ich homosexuell bin und dann noch, dass ich mich ausgerechnet in einen schlichten Studenten verliebt habe.

Er verweigerte mir deshalb den Kontakt zu ihm und insenzierte eine Scheinbeziehung mit Baekhyun und mir. Dabei ist Baekhyun gerade erst in eine glückliche Beziehung, doch auch seine droht zu zerbröckeln. Er leidet genauso wie ich, doch anders als ich, verspürt er einen enormem Mitleid gegenüber Jeongguk und mir, da wir nicht mal die Chance für einer Beziehung hatten.

Doch nun ist eh alles zu spät.
Jeongguk hasst mich.
Das weiß ich ganz genau.
Und ich Dummkopf trage Mitschuld.

✧✷✧

Schluchzend voller Trauer liege ich in meinem Bett, während meine Gedanken nach wie vor zu Jeongguk schweifen. Heute wäre eigentlich der Tag an dem ich mein Handy wieder zurückbekommen würde, weshalb ich etwas glücklich sein sollte.

Doch die Angst, die mich überkommt, wenn ich einzig und allein an die ungelesenen Nachrichten denken muss, die mir zugeschickt worden sind, bringt mich den Tränen immer nahe. Es war nie meine Absicht gewesen, jemanden Kummer oder sorgen zu bereiten und nun bin ich derjenige, der voller sorgen und Fragen ist.

Man sperrt für einen kurzen Moment die Tür meines Zimmer auf, welche all die Wochen zugesperrt worden war. Essen und Trinken brachte man mir stets hier hinein und auf die Toilette gehen durfte ich nur unter Beobachtung und Begleitung. Ich war nur hier in meinem Zimmer für mich allein und ich hasste diese Einsamkeit.

Man schmiss mein Smartphone auf mein Bett, ehe die Tür wieder schnell zugesperrt wurde. Beklemmend setze ich mich schniefend gerade hin und nehme das kleine Gerät in die Hand, welches der Schlüssel zur Freiheit ist. Nur zögernd entsperre ich den Display, ehe ich auf Messenger gehe und mit voller Entsetzen erfahren muss, dass ich in allen Gruppen draußen bin.

Jedoch wurde ich nicht raus geworfen, sondern verließ sie aus meinerseits. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dies jemals getan zu haben, weshalb ich in der Überzeugung bin, dass ER für mich die ganzen Gruppen verlassen hat. Doch nicht nur das. All meine Kontakte wurden von mir selbst blockiert, weshalb ich von den Privatchats auch wenige Nachrichten erhielt.

Ꭰᴏɢ☘ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇWo Geschichten leben. Entdecke jetzt