,,Gestern ereignete sich ein wiederholtes Verbrechen östlich von Bezirk drei. Hierbei wird vermutet, dass es sich um den selben Attentäter handelt. Motive des Massakers sind bisher unbekannt, doch die Stadt Polizei versichere uns, dass sie den Fall stets unter Kontrolle hätten und bereits an weiteren Untersuchungen arbeiten. Wir schalten jetzt live zu unserem Team, dass die gestrige angerichtete Verwüstung von oben aufnimmt und die gravierenden Schäden zeigt. Also Frau Minochi wie sieht die Lage-''.
,,Bullshit.'', dachte ich mir und schaltete abrupt die Nachrichten aus. Wie oft wollte denn die Presse noch davon berichten? Es war bereits das dritte Mal, dass ein Verbrechen wie dieses passiert ist. Dabei handelte es sich nicht wie sonst auch um einen üblichen Banküberfall oder Raub, sondern über ganze verwüstete Orte. Eingestürzte Häuser, gewaltige Einrisse auf den Straßen und Grundstücken, die sich kilometerweise erstreckten. Ach ja, aber die Polizei hatte ja alles im Griff, nicht wahr? Wie lächerlich. Dies waren nichts weiter als nur leere Worte um die ahnungslosen Bürger in Lügen und vermeintlicher Sicherheit zu wiegen. Doch wie lange dies noch anhalten würde, wusste ich selbst nicht. Doch lange würde die Nummer nicht mehr ziehen. Sobald vereinzelte Menschen anfingen zu zweifeln, würden sie auch ihre Mitmenschen mit sich ziehen. Wahrscheinlich würde sich dabei ein riesen Chaos bilden. Sie werden ungeduldig sein und schon bald zur Gewalt greifen, weil sie Antworten wollten. Doch was für Antworten? Niemand hatte auch nur die geringste Erklärung für eines dieser Verwüstungen. Die benötigten Zeugen, waren entweder bereits nicht mehr unter uns oder schwer zu finden.
Ich bezweifle sowieso, dass es den Frieden jemals gegeben hat. Das berüchtigte Friedenssymbol, auch als All Might bekannt, war doch lediglich da um die Schurken einzuschüchtern. Doch sobald All Might nicht mehr da ist, wird es nur so von Schurken wimmeln. Es war nur eine zeitlich begrenzte Lösung, denn sie hingen immer noch in ihren Löchern und warteten wie Idioten auf ihren Einsatz. Sie zogen sich lediglich zurück, sie waren nie wirklich besiegt, nie.
Manchmal fragte ich mich was ich objektiv gesehen war. Zählte man mich als Held? Nein, definitiv nicht. Oder gehörte ich eher der Kategorie Schurken zu? In das Schema normaler Bürger passte ich jedenfalls auch nicht rein, das habe ich noch nie. Doch ich konnte vor meinem vermeintlichen Schicksal nicht fliehen, ich wurde unfreiwillig aus irgendeinem Grund an diese Welt gebunden. Zufall, ein Unfall oder doch Schicksal? Eigentlich relativ unwichtig, denn keines von all dem könnte mich je in vergangene Zeiten zurückbringen um bestimmte Taten meinerseits ändern zu können.
Helden und Schurken hatten jeweils ihre eigene Ideologie. Zwei verschiedene Seiten doch im Endeffekt strebten beide scheinbar um das selbe Ziel. Doch wessen Umsetzung war denn nun die Richtige? Die so genannten Helden seien der Meinung sie tun das Richtige, wobei die Schurken diese Meinung nicht unterstützen und andersherum ergäbe sich wieder das gleiche Problem. Der Schwerpunkt ist wohl, dass sowohl jedes Individuum seine eigene Gedankenkraft und Vorstellung hat und diese trainiert. Wodurch wiederum wieder individuelle Wege entstehen. Jeder Einzige ist der Meinung, sie hätten die Lösung gefunden. Jeder. Nun gut, ich unterstütze die Wege des Bösen nicht, aber auch die Vorstellung der heutigen Helden vertritt ich nicht ganz. Es war bloß interessant manche Seiten von unterschiedlichen Perspektiven anzusehen, weswegen ich sogar manch Verbrechen eines Schurken nachvollziehen konnte, auch wenn ich nicht wirklich von ihrer endgültigen Umsetzung begeistert war.
Mit einem tiefen seufzen beendete ich meine unwichtigen Gedankengänge. Ich meine... ich bin keineswegs besser als so mancher Schurke. Da ich allmählich das Gefühl bekam, dass diese unscheinbare Leere in der Wohnung mich schon bald erdrücken würde, entschloss ich mich dazu, meinen Weg hinaus zu finden.
Ich atmete tief ein und ließ die Luft langsam aus meiner Lunge entweichen, nur damit ich bedrückt meinen langen Mantel überziehen konnte. Gemütlich trat ich aus und achtete bedacht darauf die Tür hinter mir abzuschließen.
Nun stand ich inmitten von riesen Menschenmengen, die hektisch durch die Straßen sprinteten. Können die Menschen denn nicht einmal zur Ruhe kommen?Elegant bewegte ich mich durch kleine Lücken zwischen den verschiedensten Personen, die nicht einmal einen Blick von mir erhaschen konnten und machte mir so meinen Weg frei. Wie nervig... hätte ich die Mittel würde ich sofort an einen ruhigeren Ort ziehen. Doch dies war mir schweren Herzens nicht gestattet. Ich hatte stets meine Pflichten.
Pflichten zu denen ich nie freiwillig eingewilligt habe.
Ich rannte, ich wusste nicht wohin, doch ich lief weg. Unbedacht darauf ob ich meine Mitmenschen zur Seite schubste oder nicht. Ich spürte in diesem Moment nichts weiteres als das Peitschen des Windes. Ich konnte nicht genau sagen, was mich dazu veranlasst hatte schon beinahe um mein Leben zu rennen, mir stieg plötzlich dieser Drang zu Kopf und ich tat es einfach. Ohne darüber auch nur nachzudenken.
Mittlerweile hatte ich die Innenstadt hinter mir gelassen und genau in diesem Moment, jetzt und hier wollte ich schreien. Mir endgültig meine Lungen raus schreien, doch ich tat es nicht. Trotz dessen hörte ich nicht auf zu rennen. Viele die mich in meinem momentanen Zustand erblicken würden, hätten sich sicherlich gedacht, dass dies mein letzter lebender Moment gewesen sei und ich aus Furcht das Ferne suchte. Nein, das war hier definitiv nicht der Fall. Ich wusste bereits wie es sich anfühlte seinen letzten Atemzug zu ziehen, trotz all dem war ich noch hier.
Ich verlangsamte nun nach einiger Zeit meine Schritte nacheinander, bis ich endlich fest am Boden stand. Große, gewaltige Bäume umringten mich und verbreiteten somit eine eher bedrohliche Atmosphäre. Als wäre nichts richtete ich meinen Kopf zum Himmel und beobachtete konzentriert die Abenddämmerung.
/////
Es war bereits stock dunkel, doch die Sterne und besonders der Vollmond schienten in voller Pracht. Abgesehen von den nächtlichen Tiergeräuschen war es still.
Doch in dieser Nacht erfüllten mal wieder zwei bekannte und vertrauliche Seelen die Natur. Zwei Kinder saßen im Mondschein vor einem Fluss und hatten nachdenklich ihre Füße ins schimmernd kalte Wasser getunkt. Sie kamen öfter Nachts dorthin um die Stille zwischen ihnen genießen zu können.
Doch selbst an Tagen wie diesen, bedrückte das junge Mädchen etwas. Der ein Jahr ältere Junge bemerkte allerdings, dass das Mädchen über etwas grübelte. Seit dem Tag ihrer Geburt, wusste er bereits, dass es nichts nützte sie zu fragen, denn wie er, brauchte auch sie gewissenhaft Zeit. Zudem war er nicht hier um sich zu streiten.
,,Nakusu?''
Die Angesprochene antwortete ihm nicht, sondern schaute weiterhin zu den Sternen hinauf, als wäre darin etwas wertvolles verborgen nachdem sie jetzt zweifellos suchte. Der kleine Junge wusste, dass sie ihm zuhörte, also fuhr er nach einer etwas längeren Pause fort.
,,Nakusu... komm her.''
Er rückte näher zu dem Mädchen und nahm sie bedacht in den Arm, während sie still schweigend ihren Kopf auf seine Schulter legte. Sie würden sich immer gegenseitig haben, egal was war. Sie brauchten nicht einmal miteinander zu reden um zu wissen was am angebrachtesten war.
Die zwei hatten wahrlich eine starke Bindung die sie verbindet.
/////
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und spannte frustriert meinen Kiefer an... verdammt. Wieso überkam mich genau jetzt wieder alles? Gab es einen bestimmten Grund wieso ich noch hier war, für andere wäre das eine so genannte ''zweite Chance''? Das schlimme dabei war ja, dass ich mich an alles erinnern konnte und somit immer noch litt. Was mein Bruder wohl sagen würde... Lebte er überhaupt noch? Vielleicht hatte er mich bereits auch vergessen und aus seinem Leben geschlossen. Würde es sich denn noch lohnen ihn zu suchen? Unsinn... ich wusste ja nicht einmal wo ich anfangen sollte und so gesehen ist es nicht unwahrscheinlich, dass er einen Groll gegen mich bereits hegte.
Ich schrie.
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Did I Lose You Or Myself? (BNHA FF)
FanfictionSie suchte nach etwas, doch nie wurde klar was sie wirklich brauchte. Gebunden an ein Schicksal, unfreiwillig. Würde die einzige übrig gebliebene Person in ihrer Erinnerung stets einen Groll gegen das Mädchen hegen? Oder sehnten sie beide nach etwa...