War dies mein verdienter Tod?
Verdammt... ich spüre nichts, als wäre alles taub.Allmählich sammelte sich meine Kraft wieder und reichte zumindest aus um meine Augen öffnen zu können. Allerdings half mir dies nicht sehr viel. Denn zu meinem Glück, war es Nacht und das einzige was mir ein wenig Licht spendete war der Vollmond am Himmel.
Okay... beruhig dich. Einfach tief einatmen und nicht außer Kontrolle geraten.
Ich hustete heftig und spürte nichts weiter als Schmerzen im Hals, sowie im Brustkorb.Denk nach... wie kam es dazu? Ich schloss meine Augen und dachte gründlich darüber nach, was vor all dem geschehen ist. Wie eine Kassette, rannten mehrere Bilder vor meinem geistigen Auge, bis es mich schlagartig traf. Erschrocken richtete ich mich auf und fasste mir an meinen wunden Hals. Ich musste schmerzvoll aufstöhnen, nach der unüberlegten Reaktion. Ja, meine Rippen hatte es wohl auch ziemlich getroffen.
Ich will hier raus. Der Geruch des Krankenhauses macht mich verrückt. Es ist nur physischer Schmerz, halb so wild. Einfach nicht darüber nachdenken und Zähne zusammenbeißen. Ich stützte mich vorsichtig am Schrank neben meinem Bett und schlug mein Bein langsam über die Bettkante. Wackelig richtete ich mich auf und zog scharf die Luft dabei ein. Alles gut, nicht darüber nachdenken..
Durch das Mondlicht konnte ich mich leicht in den kleinen Spiegel neben mir betrachten. Ich sah schrecklicher als sonst aus, na toll.
Was mich am meisten störte, dass ich nicht in meinen gewöhnlichen Klamotten war. Sie sind vermutlich total zerfetzt, aber besser als mit einem Nachtkleid draußen in der Kälte rum zuwandern. Die Leute denken sicherlich, ich wäre eine aus de Anstalt ausgebrochene. Einfach meinen neuerdings zerfetzten Mantel überziehen wird es schon tun, dachte ich.Wie jeder normale Mensch mochte ich ebenso keine Krankenhäuser. Mein Problem ist, dass es mich an zu viel Vergangenes erinnerte und ich dem möglichst aus dem Weg gehen möchte. Das was sich vor mehreren Jahren abspielte, kann und durfte sich auf keinen Fall wiederholen. Meine einst gedachte beste Idee, wurde zum Alptraum. Ich wurde zum Alptraum.
Da ich in meinem jetzigen Zustand wohl kaum aus dem Fenster klettern konnte, welch übrigens im vierten Stock war, war ich dazu gezwungen schlichtweg die Tür zu nehmen und darauf zu hoffen, dass mich kein möchtegern Arzt verhören will. Die Schmerzen unterdrückend, öffnete ich die Tür einen Spalt, um auch sicher zu sein, dass niemand durch die Gänge laufen würde.
Mein Glück bestätigte sich und ich schliff hastig die Wand entlang um nicht baldig auf die Knie zu fallen. Die meisten Krankenhäuser sind sehr ähnlich aufgebaut, also wusste ich auch wo sich unbenutzte Ausgänge befanden. Um die Erinnerungen zu vermeiden sah ich erst gar nicht nach vorn, sondern den Blick zum Boden gerichtet. Einfach weiter laufen und nicht hinsehen..
Nicht hinsehend ob sich hier irgendjemand befand stieß ich gegen etwas oder eher gesagt gegen jemanden. Die Person lies auch nicht zu mich fallen zu lassen, wie ich mich damals fallen lassen hab. Mit jeder Sekunde stieg mein Atem an und schubste die Person von mir weg. Denn blöderweise, war dessen Griff an der Stelle an der sich meine Rippen befanden. Vor Schreck blickte ich leer nach vorn und warf mich widerwillig auf den Boden.Das grelle Licht, die Berührung, der Schmerz. Ich habe mir mehr zugemutet als ich vertragen konnte. Ich bekam Panik und schützte meinen Kopf mit meinen Arm, stark zusammen gekauert.
,,HEY!'', hörte ich nur noch gedämpft neben mir. Ich muss hier raus, ich muss hier raus, ich muss hier raus, ich muss hier raus, raus, raus hier. ,,HEY, MISTER ARZT HIER VORNE!'', die Stimme wurde immer ferner. ,,Wie sehr wir auch Ihre Arbeit innerhalb der Gesellschaft schätzen, könnten Sie bitte etwas leiser sein, aufgrund- ... ich kümmere mich darum.''
Geht weg, bleibt bloß fern von mir.
,,Sie gibt wirres Zeug von sich, without any context.''Meine Arme, die mir noch zuvor als Schutz meiner Angst dienten, wurden mit einer eleganten Bewegung weggezogen nur damit ich in ein Gesicht, das mir unbekannt war blicken konnte. Eine Hand wurde mir auf Augenhöhe gezeigt, auch wenn ich sie ebenso noch erkennen konnte, verschwommen.
,,Okay, jetzt schau auf meinen Finger und fixiere dich.". Immer mehr schnürte sich mein Hals zu und ich musste zurück an die stechend lila Augen denken, bevor sie mich daraufhin erwürgten. Meine zitternde Hand wurde auf das Handgelenk des Arztes gelegt und konnte seinen Puls dumpf spüren. ,,Tief einatmen und sich auf meinen Puls konzentrieren. Ganz langsam."Ich reagiere über... ganz ruhig. Ich hatte es mir doch versprochen. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich mich mit jedem Atemzug beruhigen konnte, so krampfte sich mein Körper von mal zu mal mehr zusammen. Ich hatte seit langem keinen so starken Anfall mehr, was war das?
Okay... nochmal. Ich schloss meine Augen und zählte zu jedem Atemzug bis zehn, ganz entspannt. Aus- und einatmen. Mir passiert nichts. Jetzt öffne normal deine Augen, dort ist nichts.,,Warum verschließen die Menschen ihre Augen vor dem was sie nicht sehen wollen?"
In dem Moment, in welchem sich meine Augen automatisch dem Licht öffneten, erstarrte ich. Er.
Statt einen leeren Gang hinter den fremden Personen, sah ich lila farbige Augen.
Als würde mich ein Stromschlag durchfahren, musste ich beinahe vor Schmerz aufschreien, es war zu überraschend. Aus dem Nichts. Mein Körper war elektrisiert und schrie vor Schmerz, alles bebte und zitterte.
Statt dagegen anzukämpfen gab ich mich der Dunkelheit noch ein letztes Mal hin bevor ich auch nur ansatzweise wieder etwas spüren konnte.[ . . . . . ]
Es scheint als wären nur Sekunden vergangen. Ich spürte meine Hände wieder und öffnete meine Augen zum wiederholten Mal. Diesmal lag ich nicht auf Stein oder Boden, sondern auf einem Bett.
,,Ah, Sie sind wach. Das beruhigt uns alle etwas. Ist Ihnen bewusst was für einen Schrecken Sie uns letzte Nacht bereitet haben?"
Ich erwiderte zu den Worten des Arztes nicht und wartete einfach darauf bis ich wieder klar sehen konnte.
,,Wie dem auch sei. Wenn es für Sie in Ordnung ist, werde ich einmal ihren Puls messen und ein paar kleine Tests durchführen. Nichts wovor Sie sich Sorgen machen müssten." Er rückte mit seinem Stuhl näher zum Bett in dem ich lag und wies mir mit einer Handbewegung zum aufrichten an.
,,Ganz langsam..".
Aufgerichtet wurde ich um Erlaubnis gefragt, meine Rippen langsam abtasten zu lassen.
Es tat an manchen Stellen mehr weh als an anderen, so schnell genesen wohl Rippen nicht, schätze ich. ,,Spüren Sie noch Schmerzen beim Abtasten?", darauf nickte ich nur.Demnach wurden restliche Tests an mir ausgeführt, dies beinhaltete Puls messen, einen Augentest und weiteres um bestmöglich sicher gehen zu können. ,,Soweit sehe ich keine Verschlechterungen, allerdings haben sie immer noch eine leichte Gehirnerschütterung sowie nicht vollständig geheilte Rippen. Ihr Atemweg scheint nun mehr freier zu sein, allerdings muss ich Sie noch einmal streng zurecht weisen. Was auch immer der Grund für gestrige Nacht war, so schleichen Sie sich keinesfalls unerlaubt raus. Das erschwert nur Ihnen und mir die Situation. Glauben Sie mir, bald werden Sie schon im Handumdrehen entlassen." Er lächelte mir noch ein letztes Mal zu bevor er kehrt machte und die Tür hinter sich schloss.
Und ich? Ich starrte bloß an die leere Wand, noch dabei alles zu verarbeiten. Habe ich mir das etwa eingebildet bevor ich ohnmächtig wurde? Das kann nicht sein, ich habe sie deutlich gesehen. Ich konnte die Augen vor mir sehen, sie waren da. Allerdings würde es keinen Sinn machen... oder?Mein Verstand spielte mir sicherlich mal wieder einen Streich, nicht?
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Did I Lose You Or Myself? (BNHA FF)
FanfictionSie suchte nach etwas, doch nie wurde klar was sie wirklich brauchte. Gebunden an ein Schicksal, unfreiwillig. Würde die einzige übrig gebliebene Person in ihrer Erinnerung stets einen Groll gegen das Mädchen hegen? Oder sehnten sie beide nach etwa...