Auch nach dem letzten Herzschlag vergess ich dich nie

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Jay:

Ich ging rauf auf die Reling des Schiffes und betrachtete gedankenverlo-
ren den Sternenhimmel. Kai und Nya wollten nicht mehr mit mir reden. A-
ber warum? Was hatte ich ihnen getan? Jedesmal, wenn ich Nya ansprach, ig-
norierte sie mich. Es machte mich immer mehr traurig, ich schotte-
te mich ab und wurde immer mehr vom Kummer überhäuft. Heute soll-
te ich zum Sensei gehen. Als ich die Tür betrat, saß er schon mit gekreuz-
ten Beinen vor seiner Weihrauch-Flasche. Dem Ver-
such zu wiederstehen, etwas dazwischen zu quatschen. Also sa-
ßen wir scheigend, bis der Sensei antwortete: ,,Ich spüre, dass Du et-
was auf dem Herzen hast Jay", sagte er leise. ,,Ja. Es ist wegen Nya. Sie igno-
riert mich ständig und ihr Bruder auch. Und sie geht dann dauernd mit Cole da-
ten. Was kann ich tun?", fragte ich traurig. ,,Ich erinnere mich an eine Ge-
schichte, die so ähnlich verlaufen war. Ein Junge, dessen Vater ein mächti-
ger Krieger war, starb als er sechzehn war und wurde im schwar-
zen Wald von einem Hexer gefunden. Als er noch lebte, hieß er Kumaya-
ma no Kazumaru. Der Hexer, dessen Name Shisoku war, brachte in sei-
ner verfluchten Hütte unter. Sechzig Tage und sechzig Nächte blieb der Jun-
ge beim Hexer und sein Herz wurde immer mehr mit Leben und Hexe-
rei erfüllt. Eines Tages gab Shisoku ihm eine Hirschmaske und nann-
te ihn, Shikanoko, Kind des Hirsches. Er verbrachte viele Jahre bei dem Für-
sten Kuromori no Kiyoyori, dem Herrscher des schwarzen Wal-
des. Die erste Frau von Kiyoyori war bei der Geburt seiner Tochter Hi-
na gestorben. Nicht lange danach wurde er von seinem Vater gezwun-
gen, die Frau seines jüngeren Bruders, Kuromori no Masachika, zu hei-
raten. Er liebte sie nicht. Auch sie brachte ihm ein Kind, Tsuma-
ru. Im Hause des Fürsten lebte ein Weiser, Seschin sei sein Name. Shi-
kanoko hatte auch eine Frau dabei: Tora. Sie war eine Hexe und trug von fünf Männern fünf Kinder unter ih-
rem Herzen. Eines Tages wurde Tsumaru entführt und Hina er-
litt eine Gehirnerschütterung. Da Fürstin Tama, die zweite Frau von Ki-
yoyori dachte, der alte Mann wäre Schuld daran, brannte sie seine Schrift-
rollen nieder und schnitt ihm die Augen raus. Ein Jahr tauchten Shikano-
ko und Seschin beim Fürstabt unter, der mehr Kontrolle über den jungen Mann gewann und bald darauf es die-
sem zu bunt wurde. Shika floh zurück in den Schwarzen Wald, wo er To-
ra half, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Es waren fünf Jungen, Ki-
ku (Blüte), Mu (Krieger des Nichts), Kuro (Hinterhältiger Verräter) und I-
ma (Heiler und Beschützer der Schutzlosen). Shika pflegte sie so sorg-
sam, dass die Brüder danach dachten, er wäre ihr großer Bruder. Shiso-
ku schmiedete ihm ein Schwert, dessen Name Jato trug, doch eines brach-
te ihm keine Ruh. Vor drei Tagen traf er ein Mädchen mit einem kleinen Jun-
gen. Ihr Name war Prinzessin Nishimi no Akihime. Er verliebte sich in die-
se Schönheit, hätte aber um ein Haar den Jungen, der in Wirklichkeit Son-
nenkaiser Yoshimori war, umgebracht. Der Fürstabt wollte, dass Shika ihn e-
leminierte. Seine Pferde und sein Falke Kon zerstörten die Maske. Des-
halb war Shikanoko zu Shisoku gegangen. Doch schon früh fand der al-
te Hexer den Tod: ein Diener des Fürstabten, Gescho, tötete ihn, wäh-
rend Shika seinen Kopf abschlug. Er begann mehrere Orte einzuneh-
men, erst Kumayama, dann Kuroyama. Er scharrte viele Anhänger um sich. Zu-
dem fand er seinen Freund aus Kindestagen wieder, der von Solda-
ten gezwungen wurde, die Maske des Hirschkindes zu tragen und dessen Va-
ter vor seinen Augen umgebracht wurde - Kumayama no Nagato-
mo, ein Krieger und Teil der verbrannten Zwillinge. Der ande-
re war Eisei, ein ehemaliger Diener des Fürstabten, der zu gleichem gezwun-
gen wurde. Shika machte sich mit seinem Hengst Nyorin, Kon, Kiku, Na-
gatomo und Kuro auf den Weg zum Fürstabt, nach Ryusonji. Dort wur-
de Akihime bereits gefangen und gefoltert. Shika und seine Freunde wur-
den gefangen genommen. Als der. Fürstabt versuchte, Shika wieder un-
ter seine Kontrolle zu haben, rettete die Herbstprinzessin sie alle, indem sie ei-
nen Drachen heraufbeschwor und den Fürstabt erledigte. Doch Aki be-
zahlte dies mit dem Leben: eine der Schlangen, die Kuro für den Notfall mit-
gebracht hatte, biss sie in ihr Fußgelenk und sie kam bei der Vergiftung ums Le-
ben. Shika huelt es nicht aus. Er ging in den Wald und ließ sich nie bli-
cken. Und noch etwas geschah: die Maske wurde eins mit Shikanoko, so-
dass er eine Art Geisterwesen wurde, eine Art Strafe, für seine Frevelta-
ten." Als Wu endete, war ich geschockt. Er ließ mich gehen und ich dach-
te nach.

Als ich raus ging packte mich eibe Person und zerrte mich nach hin-
ten. Es war Kai. ,,Du sollst dich niemals meiner Schwester nähern!", brüll-
te er und erhöhte den Druck seiner Hände, die um meinem Hals wa-
ren. ,,Nur über meine Leiche. Nya ist die, die ich liebe", sagte ich röchelnd. A-
ber dies stachelte Kais wahnsinnigen Zorn noch mehr an. Er stieß sein Breit-
schwert mitten in meine Brust. Und das genau im Moment, als Nya vor-
beikam. ,,JAY", schrie sie tränenerstickt als Kai mich vor Schreck los ließ. Le-
bensblut tropfte mir aus der Wunde. ,,Warum hast Du mich im-
mer gemieden?", brachte ich hervor. ,,Du verstehst nicht, Kai hat-
te mich da-", begann sie aber dann fiel sie mit einem Schwert im Rücken ü-
ber mich. Kai nahm sich das Schwert und rammte es sich in sein Herz. ,,Ich liebe dich", flüsterte Nya leise. ,,Ich lie-
be dich auch", flüsterte ich zurück. Dunkelheit, noch mehr Dunkel-
heit. Erinnerungen. Dann fühlte ich nichts mehr.

Freitag, 13. Oktober, 2018

Heute Abend wurden Jay Walker, Nya und Kai Umas-Smith tot aufgefun-
den. Der ältere Bruder des Mädchen sceint Selbstmord gemacht zu ha-
ben, nachdem er die anderen tötete. Das erstaunliche war, dass Mr. Wal-
ker und Ms. Umas-Smith Händchen gehalten hatten. Aufgrund der Ket-.ten um ihre Hälser, schließt man, dass die beiden verlobt waren.

Auf der Beerdigung (Cole):

Wir alle waren an diesem Abend versammelt. Da das Team und Jays El-
tern die Einzigen waren, die ihnen nahestanden, war die Beerdi-
gung in sehr kleinen Kreisen. Ich, Zane und Lloyd trugen schwarze Anzü-
ge und jeder hielt einen Blumenstrauß schwarzer Rosen in den Händen. Sky-
lor und P.I.X.A.L trugen schwarze Kleider, ihre Haare war zu einem Kno-
ten gebunden und auch in ihren Händen waren schwarze Rosen. Sen-
sei Wu trug zum Anlass seinen schwarzen Kimono mit den gol-
denen Schriftzeichen. Jays Eltern, Ed und Edna gingen vor die Grä-
ber und begannen eine Abschiedsrede.
,,Du warst immer so tapfer gewe-
sen mein Junge", sagte Ed tapfer. ,,Wir sind so stolz auf dich Jay. Und auch dei-
ne Verlobte war so mutig gewesen. Du hättest Dir keine bessere Aussu-
chen können", schluchzte Edna. Über Kai verloren sie kein Wort. Zane trat mit P.I.X.A.L vor. ,,Ich werde euch nie-
mals vergessen und werde eure Erinberungen auf meiner Festplat-
te für die Nachwelt immer beibehalten", sagte er. Er nickte Lloyd zu und dieser ging zu dem Podest hi-
nüber. ,,Wir alle haben unsere Fehler und dennoch können wir sie wie-
der gutmachen. Ich hoffe ihr werdet auch im Tod glücklich sein", sprach er mit einer traurigen Stimme. Ich hör-
te nicht zu, als Lloyd dreimal mich rief. Ich würd enach vorne gescho-
ben und plötzlich überkam mich die pure Angst. Ich schluckte. ,,Ihr al-
le drei, Jay, Nya und Kai, hattet mir mein Leben seit dem Beginn unserer A-
benteuer gerettet. Ich war unbeschreiblich glücklich, so gu-
te Freunde zu haben." Als wir gingen standen drei reich verzierte Grä-
ber darauf standen:

Jay Walker
1999 - 2019
Die Stimme eines Kindes, egal, welche es auch sein mag, kann das wichtigste Wort der Welt sein. Wenn die Erwachsenen zuhören würden.

Nya Umas-Smith
2000 - 2019
Bedaure nicht die Toten, bedaure die Lebenden, besonders die, die nict lieben können.

Kai Umas-Smith
1995 - 2019
Der größte Feind der Welt ist der Tod.

Fakten über mich (und irgendwelchen random Stuff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt