Hier ist meine Geschichte zu den selben Bildern wie bei „Die Geschichte vom König" Viel Spaß.
Wörter: Maske/gefühlskalt, Würfel/Entscheidungen, Fußabdruck/Fuß, Pyramide, Glühbirne/Idee, Biene/Stachel/Schmerz, Fisch, Taschenlampe/Licht, Zelt/Unterschlupf
Das Licht blendete ihn, als er das Gebäude verließ. Er musste sich die Hände vor die Augen halten, da die Person ihm gegenüber ihn mit einer Taschenlampe anleuchtete. Bereits jetzt ahnte Ben, dass es für ihn kein leichter Abend werden würde.
„Zu spät! Ihr wart vor einer halben Stunde im Stadtpark verabredet. Wo warst du? Oder was mich mehr interessieren würde, was hast du die ganze Zeit über gemacht?"
Immer noch blendete ihn das Licht und er spürte schon, dass sich Kopfschmerzen, die von seinem Besuch im Club herrühren könnten, anbahnten. Es war wohl keine so gute Idee gewesen, mit den anderen in diesen Club zu gehen. Das Perfect Pyramid war, im Gegensatz zu den meisten anderen Clubs, etwas speziell. Aber, wie hätte er das auch wissen können? Ben brachte kein einziges Wort heraus. Vielleicht lag es an seinen Kopfschmerzen oder es war das erste Anzeichen für die drohende Abspaltung von seinem Körper. Die Person näherte sich Ben noch weiter und leuchtete nun mit der Taschenlampe direkt in seine Augen. Jetzt erkannte er sie endlich. Das Mädchen aus dem Labor des Doktors. Jedoch, an ihren Namen konnte er sich nicht erinnern.
„Geweitete Pupillen, hab ich es mir doch gedacht. Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst die Finger von dem Zeug lassen. Das ist nicht gut für deinen und Patricks Körper."
Er musste etwas erwidern — sich verteidigen, obwohl es nichts zum Verteidigen gab — doch seine Zunge fühlte sich taub an. Und noch ehe er es verhindern konnte, packte sie ihn am Arm und zog ihn mit sich. Ben wusste, dass sie stark war. Dass sie allerdings keine Probleme damit hatte ihn mitzuziehen, obwohl sich seine Beine für ihn so schwer anfühlten, wunderte ihn. Ebenso wunderte ihn, dass sie sich scheinbar solche Sorgen um ihn machte, denn ansonsten hätte sie ihn doch einfach stehen gelassen. Sie war einfach nicht der Typ, der sich Sorgen um andere Menschen machte. Eine Einzelkämpferin wie sie war besser alleine als in einem Team.
„Doktor Pied wird gar nicht erfreut sein. Du hattest ihm versprochen auf seinen Körper aufzupassen. Genauso wie Patrick, nur der ist definitiv besser darin. Er beschädigt ihn nämlich nicht durch Drogen. Weißt du überhaupt, wie wütend er darüber ist, dass du ihn schon wieder vergessen hast? Du kannst froh sein, dass der Doktor mich, Corrie, geschickt hat um dich zu eurem Treffpunkt zu begleiten. Er hätte auch jemand anderen beauftragen können. Aber ist ja auch egal. Du scheinst mich sowieso nicht zu verstehen."
Tatsache war, er verstand jedes Wort und schämte sich für sein unreifes Verhalten so dermaßen, dass er am liebsten im Erdboden versunken wäre. Ihr sowieso schon starker Griff wurde noch fester und dann blieb sie abrupt stehen. Corrie drehte sich um, musterte ihn und sagte dann: „Ben, ich möchte, dass du mir erzählst, was mit dir los ist. Dein Verhalten ist doch nicht normal. Warum reagierst du nicht? Dein Gesicht ist so ausdruckslos."
Corrie wollte ihm eigentlich ganz andere Fragen stellen. Herausfinden, ob das Leben, so wie er es jetzt führt, dass richtige für ihn war. Doch bei seinem Anblick glaubte sie die Antwort schon zu kennen. Dennoch brauchte sie seine Bestätigung.
„Du kannst nicht dein ganzes Leben lang von Patrick abhängig sein. Dass passt einfach nicht zu dir. So wie ich dich erlebt habe, möchtest du doch viel lieber für dich alleine leben. Einen Körper haben, der dich annimmt. Stimmst du mir da zu?"
Sie wusste nicht einmal, ob das Gesagte überhaupt zu ihm durchdrang, denn seine ganze Erscheinung wirkte immer noch leblos, gefühllos und kalt. Auch seine Augen bewegten sich kein Stück, blinzelten nicht einmal. Corrie hatte das Gefühl, als spräche sie mit einer Puppe. Und doch, hatte sie nie zuvor so ein starkes Bedürfnis gespürt, jemandem helfen zu müssen. Auch wenn das bedeuten würde, Patrick zu hintergehen. In ihren Augen hatte Ben noch eine Chance, diesem wiederkehrenden Wahnsinn zu entfliehen, den er von Zeit zu Zeit durchleben musste. Sein Leben sollte nicht von Wissenschaftlern gelenkt, sondern von ihm selbst bestimmt werden. Dazu fehlte nur eine eigenständige Antwort, so wie ein Mensch sie geben würde.
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Gewürfelte Geschichten
ContoMit den Rory's Story Cubes würfle ich neun Bilder und aus denen lassen sich unzählige Geschichten erfinden. Ein paar dieser gewürfelten Geschichten werde ich hier von Zeit zu Zeit veröffentlichen.