Meine Augen erblicken einen klaren, strahlenden tiefblauen Himmel. Dieser Anblick wirkt so friedlich, so idillisch. Leise seufze ich auf, denn ich weiß nur zu gut das alles Lug und Trug ist. Nichts hiervon ist wahr, dennoch ist es echt. So echt wie das Blut welches gerade pochend in meinen Adern wallt. Kurz senkt sich mein Blick zu Boden auf die saftige grüne Wiese. Als ich in die Hocke gehe streichele ich sanft über das dunkelgrüne Gras. Kräftig atme ich ein, dabei steigt ein Geruch von frischem Gras in meine Nase. Leicht nass vom morgentau ist das Gras auch noch. Meinen Blick richte ich nun gerade aus.
Er fällt auf Vandham welcher oben an einem aufgeschütteten Hügel steht. Zwar wirkt er so als wäre er schon immer da, aber dem ist nicht so. Etwas tief in mir drinnen sagt mir, dass der Hügel von Menschen Hand ist. Instinktiv lege ich meine Hand an meine Brust und streiche mir meine langen schwarzen Haare aus meinem Gesicht. Langsam erhebe ich mich wie ein schlafender Riese, welcher gerade erst erwacht war. Immer weiter voran schreite ich in Richtung Vandham. Ach Van, warum tust du dir das alles an. Warum musst du immer die Geisel für diese Welt sein.
Eine Welt welche der unseren entsprang, dennoch nicht die unserige ist. Welche uns einander gab, dennoch mächtig genug um uns einander zu nehmen. Für immer. Ein jeder Schritt lässt meine Knie schlottern. Zittern durchzieht jeden Tritt. Mein Herz beginnt immer weiter zu rasen. Nein zu jagen! Als wäre es auf einer Rennbahn. Ich spüre umso näher ich meinem Van komme, diesen Engel welcher mich an jenem Tage rettete, umso größer wird meine Angst.
Diese so innige Angst, welche mir Tränen hervor treibt ihn zu verlieren für immer. Kräftig schüttel ich meinen Kopf hin und her, um irgendwie diese Gedanken zu vertreiben. Nein, vielmehr um all diese schrecklichen Bilder und Erinnerungen los zu werden! Die gerade aufgehende Sonne bricht sich an Vandham. Ein langer schwarzer Schatten wirft sich zurück zu mir. Als er die Arme ausbreitet, übernimmt mich diese Panik vollständig. Zwar sind es nur noch Meter zu ihm, doch ich renne so schnell ich nur kann. Meine Ausdauer war noch nie besonders gut, daher hechele ähnlich eines Hundes schon.
Als ich oben am Hügel angekommen bin, springe ich vor und werfe meine Arme um Van. Einige Schritte stolpern wir zwar nach vorne dennoch können wir uns nicht fangen. Wir beide stürzen zu Boden. Nun liege ich hier auf meinem Liebsten, einen jungen den ich nicht kenne. In einer Welt die niemand kennt, wo niemand weiß wer Freund oder Feind ist. Diese Welt genannt Erde 2.0 ist nicht real. Wobei wer sagt schon was real ist und was nicht? Für uns ist diese Welt real, weil wir keine Wahl haben. Keine Chance dieser zu entrinnen. Weil... „Myra du bist zwar nicht schwer, aber bin ich wirklich ein so angenehmes Kissen für dich?"
Vans Stimme klingt leicht genervt, dennoch freundlich. Schnell stehe ich auf und ziehe ihn hoch, naja zumindest versuche ich es. Er ist einen ganzen Kopf größer als ich, daher muss ich etwas nach oben schauen. Das ist der Moment, meine Chance es ihm zu sagen. Beide Arme werfe ich um seinen Hals und ziehe mich hoch an ihm. Meine Lippen berühen die seinen. Zu atmen fehlt mir sehr schwer, weil mein Herz eben so sehr rast. Mein aller erster Kuss, ich könnte kaum glücklicher sein. Dennoch war er echt? Ich weiß es nicht. Alles fühlt sich echt und real an. Selbst der Tod wird hier zu einer Wirklichkeit, doch ist es das auch alles. Nach einigen Sekunden löse ich mich von Van.
Betrübt senke ich meinen Kopf zu Boden. Schwer wird mein Herz. Wird er mich zurück weisen? Meine Hände ziehe ich zaghaft zurück, bevor sie ganz seinen Hals verlassen werden sie festgehalten. „Das hat sich wunderbar angefühlt Myra. Aber willst du das wirklich? Du bist ein wunderschönes Mädchen. Auch wenn das hier nicht die echte Welt ist, kannst du dir vielleicht ein neues Leben aufbauen. Eines in Frieden. My..." Sanft lege ich meine Finger auf seinen Mund. „Shhhh Van. Ich will nur eines. An deiner Seite sein. Egal ob an guten oder schlechten Zeiten. Was haben wir denn sonst noch außer uns in dieser Welt. Hier ist nichts echt. Nichts konstant.
Kein Tag gleicht dem letzten. Doch einander kennen wir uns schon länger." Meine Blicke mustern Van. Lange schwarze Haare, kantiges Gesicht, kleine Nase, schwarze lange Augenbrauen, kleiner Mund. Doch das faszinierenste sind seine braunen Augen. Von Anfang an hab ich mich in diese verliebt. „Seit diesem Moment an wo du mich gerettet hast, seit dem liebe ich dich. Diese Welt egal wie schlimm sie noch wird, ist alles für mich. Solange du an meiner Seite bist. Gemeinsam finden wir einen Ausgang Schatz. Bitte vergiss das was war. Das was geschehen musste, als das was geschehen muss."
Zart fahren meine Fingerspitzen über seinen Mund und streifen über sein Gesicht. „Bitte Van versprich mir nur eines. Bleib bei mir und halte meine Hand. Dann halte ich deine. Egal ob wir gefangene sind in diesem Spiel. Dennoch fühlen wir einander gerade. Sehen einander und hören einander. Bitte Van." Kaum habe ich meinen Satz beendet lasse ich ihn los und beginne in Tränen auszubrechen. Fest werde ich gedrückt und in den Arm genommen. „Shhh Myra. Ich verspreche dir, egal was geschieht ich werde dich beschützen. Egal wie hoch der Preis sein wird. Nichts und niemand wird uns trennen können.
Bitte vergiss nie. Wer immer du bist. Wo immer du bist. Wir sind eins. Ich werde dich finden. Denn du bist meins." Seine Stimme klingt zart, voller Lieber. Dennoch erkenne ich besorgtheit. Doch für den Moment ignoriere ich diese. „Ich bin deins Van. Werde immer an deiner Seite bleiben."Zwar hat dieses Spiel mir alles genommen. Meine Familie, Freunde und mein Zuhause. Dafür hat es mir aber einen Engel geschenkt. Ob wir jemals wieder hier rauskommen, dass wissen wir nicht. Aber es ist mir egal. Meinen Kopf lege ich auf seine Schulter nieder. Ein piepen ertönt, nur zu gut wissen wir was es heißt.
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Player World 2 Remastered
FantasíaWas wenn unsere Realität zur Virtualität wird. Wenn es keine Flucht gibt? Zumindest auf den ersten Blick. Gelten in der Virtualität noch Regeln und Gesetze? Welche Menschlichen Abgründe erleben die Spieler? Eine neue Spiele Konsole erscheint, welche...