Kapitel 5

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"Luciana! Hey, du musst aufwachen!
Es wird Zeit.
Es muss jetzt passieren. " hörte ich dumpf eine Stimme flüstern und öffnete meine Augen.

Klopf

Was war das?

Klopf

Da schon wieder!

Klopf

Klopf

Es wurde immer lauter und fing an weh zu tun.

Klopf

Klopf

Klopf

Klopf

Klopf

Ich hielt mir die Hände gegen meine Ohren gepresst, um dieses penetrante Klopfen nicht mehr hören zu müssen.

Es tat immer mehr weh und in meinem Kopf schien nur noch ein Wort zu existieren...

Schmerz

Ich fing an zu schreien.

Die Schmerzen hörten urplötzlich auf und dann platzte etwas in mir.

Ich spürte wie etwas in mir zu brennen schien.

Eine angenehme Kälte schien auszubrechen und ich hatte das Gefühl von Kontrolle.

Als könnte ich diese Kraft die gerade aus mir ausbrach kontrollieren.

Mein Gemach war angenehm kalt und Schneeflocken fielen aus dem Nichts von der Decke.

Es war wunderschön.

Dieses Gefühl.

Diese innerliche Kälte, welche mich immer mehr umhüllte.

Ich merkte nicht wie die Tür aufging und jemand hereinkam.

Und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass die Kontrolle, welche ich vorhin so zuversichtlich fand, mir entglitt.

Ich hörte ein entsetztes keuchen, während die Kälte in mir im gleichen Moment explodierte.

Ich spürte wie sie aus mir ausbrach.
Ein weißes Licht erleuchtete den Raum.
Und in dieser Sekunde sah ich, dass Schmerzverzehrte Gesicht von Emilia.

Ich hatte sie mit meiner Magie getroffen...ich hatte schon wieder jemanden verletzt der mir lieb war.

Die Kälte verschwand und ich fühlte für einen Moment überhaupt nichts.

Doch dann kammen die Schuldgefühle und die Angst.

Die Angst, dass Emilia stirbt.

Ich lief zu meiner Amme, welche reglos auf dem Boden lag.
Ich bemerkte, dass sie schwer atmete und als ich sie anfasste spürte ich wie kalt sie war.

Die Panik kroch in mir hoch und ich fing an nach Hilfe zu schreien.

Ich weiß nicht, wie lange es dauerte bis Wachen kammen um uns zu helfen...aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Ich fühlte mich schrecklich.

Ich fühlte mich wie ein Monster.

Ich spürte, wie die Wachen mich noch einmal anstarrten während sie mit der immer noch bewusstlosen Emilia verschwanden.

Niemals wieder wollte ich jemanden verletzen und doch habe ich es getan.
Es war zwar nicht beabsichtigt, aber trotzdem hatte ich es getan.

Etwas lief mir über die Wangen und tropfte mir auf die Hände.

Immer und immer mehr Tränen liefen mir aus meinen Augen, während ich auf meinem Boden saß.

Genau da, wo Emilia bis vorhin lag.

Dort wo sich eine Eisschicht befand, welche die Umrisse eines Körpers hatte.

♛Eisherz~Frostfluch♛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt