Kozume Kenma-Auf Realität kann ich verzichten

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(D/N) Pov.

Was mache ich überhaupt noch hier? Ich könnte einfach zu hause sitzen und spielen. Ich muss mich nicht mit diesen dummen Aufgaben auseinander setzten. Trotzdem tue ich es jeden Tag aufs neue. Jeden Tag reiße ich mich selbst aus dem Paradies nur um durch die Hölle zu gehen. Wer hat sich das denn ausgedacht mit der Schulpflicht, ich meine was bringt es ihnen denn wenn ich hier sitze und nichts lerne? Genau es ist total überflüssig, aber das scheint ja niemand zu erkennen.

Bald werde ich wenigstens wieder in ruhe schwänzen können, denn meine Eltern werden bald mal wieder verreisen und dann ist niemand da, der mich zwingen kann. Wenn ich nur daran denke werde ich schon ganz hibbelig. Ich kann es kaum erwarten endlich wieder alleine zu sein.

Es klingelte endlich zum Schulschluss und ich rannte schon fast raus. Vor dem Gebäude angekommen holte ich sofort mein Handy und meine Kopfhörer raus. In dem Moment in dem ich sie mir in die Ohren tat war es endlich wieder soweit. Ich durfte wieder in meine eigene Welt eintauchen.

All der Lärm verstummte, all der Stress fiel wie ein riesiger Stein von meinen Schultern und all die Menschen um mich herum schienen zu verschwinden. Ich atmete einmal tief durch und ging dann los.

Von dem Weg bekam ich fast gar nichts mehr mit, da ich schon in meinen Gedanken verschwunden war. Es bildeten sich die vor meinem inneren Augen immer mehr Szenen und Gestalten, die mich in ihren Bann zogen. Ehe ich mich versah stand ich vor meiner Haustür und schloss auf.

Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte sprintete ich die Treppe hoch und schmiss mich auf mein Bett. Dort atmete ich erst einmal tief durch und schloss kurz die Augen. Die Musik hatte ich immer noch auf den Ohren, sie half mir einfach mich zu entspannen.

Nach einiger Zeit richtete ich mich wieder auf und legte mir meinen Laptop auf den Schoss. Das Handy legte ich neben mich, nachdem ich die Musik ausgeschaltet hatte. Nun setzte ich die größeren Kopfhörer, welche an den Pc angeschlossen waren, auf und entsperrte diesen. Sofort sprang mir mein Hintergrundbild entgegen und ließ mich lächeln.

Ich ging also auf YouTube, schaltete mir meine Playlist an und öffnete mein Schreibprogramm. Ich arbeitete an mehreren Geschichten gleichzeitig, je nachdem, was mir gerade in den Kopf kam. Meistens hatten diese Geschichten mit Anime oder Spiel Charakteren zu tun.

Ich hatte gerade die erste Seite fertig geschrieben, als meine Mutter rein kam. Schnell schob ich in einer kurzen Bewegung eine Hälfte der Kopfhörer hinter mein Ohr. Meine Aufmerksamkeit lag allerdings weiterhin voll und ganz auf dem Bildschirm.

Nach circa 10 Sekunden gab ich ein leises „uh-hm" von mir, wofür ich nur ein seufzen meiner Mutter bekam. Ich wusste, sie hatte eine etwas längere Antwort erwartet, aber da ich ihr nicht mal zugehört hatte war.das alles was ich sagen konnte und wollte.

Anders als die meisten Kinder hatte ich nie diese Grundverbundenheit zu meinen Eltern verspürt. Ich meine klar sie sind meine Eltern, aber das macht sie doch nicht anders, als andere Menschen. Wieso sollte ich sie mögen, wenn der einzige Grund meiner Existenz ihr Wohlbefinden ist. Sie haben mich ja nicht zur Welt gebracht um mir zu helfen, da ich ja noch nicht existiert habe, sondern nur, weil sie ein Kind haben wollte, weil sie die Erfahrung machen wollten Eltern zu sein und weil sie jemanden haben wollte mit dem sie angeben konnten und der sich später im alter um sie kümmert.

Ich habe nie gefragt ob ich geboren werden könnte. Ich habe nie darum gebeten in diese Welt gesetzt zu werden. Wenn es nach mir ginge hätten meine Eltern früher ein Kondom benutzt.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin weder depressiv, noch habe ich vor mich umzubringen oder in irgendeiner Art und Weise selbst zu verletzten. Ganz im Gegenteil ich finde so etwas albern, feige, dumm und komplett unverständlich. Wenn man findet sein Leben ist scheiße, ja dann soll man es halt ändern. Wenn du tot bist dann hast du richtig verkackt.

Haikyuu x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt