Haikyuu x Reader

Sugawara Koushi - Bruderherz

(D/N) Pov

Ich muss wirklich aufhören die ganze Zeit abzudriften, sonst bekomme ich noch Ärger von meinem Lehrer, aber irgendwie bin ich ganz nervös. Ich meine natürlich hat meine Mutter mir ein bisschen was erzählt, aber das war eindeutig nicht genug. Außerdem hat sie die rosarote Brille auf, was bedeutet sie könnte mir kompletten Unsinn erzählt haben.

Ich habe schon viele Geschichten gelesen, in denen das eine Kind die neuen Leute nicht akzeptiert und sie von vornherein hasst. Ich hoffe das trifft hier nicht zu, denn ich wüsste sonst echt nicht was ich machen soll. Das einzige was ich zur Zeit über meinen neuen Stiefbruder weiß, ist, dass er älter ist als ich und in dem Volleyballteam seiner Schule ist.

Mehr konnte meine Mutter mir nicht verraten, da sie ihn selbst noch nicht getroffen hat, was das ganze für mich natürlich nicht gerade einfacher machte. Diese ganze Situation war so neu und ich muss zugeben auch etwas Angst-einflößend.

Ich meine es passiert ja nicht jeden Tag, dass die eigene Mutter entscheidet mit ihrem neuen Freund zusammen zu ziehen, von dem man bis dahin noch nicht einmal was wusste und obendrein noch einen neuen Stiefbruder bekommt, der ,aufgrund der wenigen Informationen, eher wie ein Phänomen wirkt.

Meine Mutter war nach dem Tod meines Vaters immer auf sich allein gestellt gewesen und wirkte immer gestresst. Seit sie jedoch anfing sogenannte Überstunden zu machen schien sie deutlich fröhlicher. Das hatte mich da schon gewundert, aber eine Erklärung viel mir zu dem Zeitpunkt nicht ein.

Als Grund für meine Unwissenheit führte meine Mutter an, sie hätte Angst vor meiner Reaktion gehabt und wollte auch erst wissen, ob das zwischen den beiden wirklich etwas ernstes wird, bevor sie mich ihm vorstellt.

Natürlich ist der Gedanke eines neuen Mannes an der Seite meiner Mutter seltsam, aber zu gleich freue ich mich, dass sie weiter leben kann und endlich wieder glücklich wird. Sie hat lange genug unter dem Verlust ihres Mannes gelitten, weswegen ich auch keinen Hass gegenüber des neuen verspürte.

Meinen Vater wird er selbstverständlich nie ersetzten können, aber von dem was meine Mutter so erzählt hat wird er dies auch gar nicht erst versuchen. In meinen Augen ist er dann einfach der Freund meiner Mutter und mehr nicht. Dazu kommt noch, dass ich auf trotz des Umzugs auf meiner Schule bleiben darf und dementsprechend keinen meiner Freunde verlieren muss.

Mein Schulweg wird sich zwar um einiges verlängern, aber ich habe mich dazu entschieden das zu akzeptieren, wenn ich dafür meine Schule behalten darf.

Und heute ist der alles entscheidende Tag. Der Tag des Umzugs. Ich werde zum ersten Mal auf meinen neuen Stiefvater, sowie meinen neuen Stiefbruder treffen. Ich werde heute sogar früher aus dem Unterricht gehen, damit ich meiner Mutter helfen kann, weswegen ich nun schon die ganze Zeit ungeduldig auf meinem Stuhl umher rutsche und die Uhr anstarre.

Endlich war es soweit und ich durfte den Unterricht verlassen. Meine Sachen hatte ich schneller gepackt, als der Lehrer gucken konnte. Schon war ich aus dem Schulgebäude ins Freie getreten und atmete einmal tief durch. Mit den Kopfhörern in den Ohren und nervösen Schritte machte ich mich auf den Weg meinem alten Haus einen letzten Besuch abzustatten und dann in eine neue Familie einzutreten. Der Weg erschien mir viel kürzer als sonst, weswegen ich meine Gedanken noch gar nicht richtig ordnen konnte.

Der große Umzugswagen stand bereits vor unserem Haus und meine Mutter hatte bereits einige Kisten, die wir während der letzten Tage gepackt hatten, eingeladen. Ich schmiss also schnell meine Tasche in den Wagen und lief um ebenfalls packen zu helfen.

Als ich den letzten Karton aus meinem alten Zimmer trug drehte ich mich noch kurz um und schaute mein, nun komplett leergeräumtes Zimmer noch ein letztes Mal an. Bei diesem Anblick stiegen Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wieder auf, welche mich, bei dem Gedanken all dies hinter mir zu lassen, eine kleine Träne vergießen ließen.