Kapitel 3 ~ Zurück ins Hotel

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*Tom's Sicht*

Besorgt sah ich meinen Bruder an. Ich wusste, dass er nicht wollte, dass ich ihn so sehe und erst recht nicht, dass ich mir Sorgen um ihn mache. Er tat mir unendlich Leid. Ich wusste nicht so richtig was ich sagen sollte, deshalb hockte ich mich einfach vor ihn, sah ihm in die Augen und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. Ein paar Minuten später kamen dann auch Georg und Gustav.„Ohje Bill, du siehst vielleicht fertig aus." sagte Gustav zu Bill und ich ahnte schon, dass ihn das wieder auf die Palme brachte. „Danke, du siehst auch toll aus Gustav." meckerte Bill natürlich zurück, aber Gustav wusste, dass er es nicht böse meinte. „Hey das war doch nicht böse gemeint, Bill." „Ich weiss. Tut mir Leid." Bill sah Gustav traurig an, aber er nahm es ihm keines Wegs übel. „Kein Problem, alles gut. Kommt, lasst uns endlich fahren." Da Georg fuhr, setzte sich Gustav auf dem Beifahrersitz und ich mich zu meinem Bruder auf die Rückbank. Als wir im Auto saßen, rückte Bill –soweit es der Sicherheitsgurt zuließ– ein Stück näher zu mir und lehne sich an mich, worauf ich meinen Arm um ihn legte und er seine Augen schloss.Zum glück fuhren wir die meiste Zeit gerade aus. Kurven waren jetzt bestimmt nicht gerade gut für ihn. Komplett ließen sie sich aber dennoch nicht vermeiden. „Ohhhu." „Bill? Alles gut? Wir können auch mal anhalten wenn du willst." fragte Georg meinen Bruder, welcher seine Frage aber verneinte. "Ne, geht schon, ich will nur noch nach Hause. Und kann einer von euch ein Fenster aufmachen, bitte" „Wir fahren noch etwa 15 Minuten. Schaffst du das?" sagte Georg, während er das Fenster öffnete. „Muss ich ja." antwortete mein Bruder kurz gebunden auf Georg´s Frage.Ich fragte mich allerdings, wieso Bill das Fenster aufmachen wollte, es war eh schon kalt genug. Also legte ich meine Hand auf Bill´s Stirn, um zu sehen, ob er Fieber hat. „Was machst du da?" Bill sah mich fragend an. Aber eigentlich war es ja nun kein Wunder dass das ich vermutete, dass er Fieber hat. Er fühlte sich nicht heiß an, also hatte er wahrscheinlich auch kein Fieber, was mich aber auch wiederrum wunderte, da Fieber ja eigentlich dazu dient, die Krankheitserreger abzutöten. Also jedenfalls hab ich das so verstanden. „Ich wollte nur sehen ob du Fieber hast." "Warum sollte ich Fieber haben?" Oh man, dass er das wirklich noch fragt… . „Bill, das fragst du jetzt nicht im Ernst, oder?" „Doch, im Ernst. Und jetzt seit mal leise, bitte. Ich hab solche Kopfschmerzen." Der Rest der Fahrt verlief dann dementsprechend still.Als wir dann endlich angekommen waren, stieg ich aus dem Auto aus und ging auf die andere Seite zu meinem Bruder, dem es immer noch genauso beschissen ging. „Komm, wir gehen aufs Zimmer." sagte ich zu ihm und zog ihn vorsichtig hoch. Zumindest konnte er stehen und auch einigermaßen laufen. Bill und ich hatten meistens ein Zimmer zusammen. Außer ein oder zwei Mal vielleicht, wenn wir uns vor dem Einchecken schon gestritten hatten zum Beispiel . Aber das kommt ja zum Glück nicht oft vor. Ich ging nochmal kurz vor die Tür um unserem Manager David anzurufen und ihn darüber zu informieren, dass es Bill heute nicht gut ging und wir die Probe kurz vor Schluss abbrechen mussten.Als wir alles soweit geklärt hatten, ging ich also ins Zimmer zurück und sah nach ob bei Bill alles okay ist. „Bill? Ich bin wieder da. Alles gut?" „Ja alles gut, bin im Bad." Ich ging zu ihm ins Bad und wollte mich auch langsam bettfertig machen. Als ich ins Bad kam, war er zwar schon fertig umgezogen, aber da er mal wieder unendlich lange brauchte um sich abzuschminken, war ich dann doch schneller fertig als er. „Oh man, wie ich das hasse...jeden Abend die gleiche Scheiße." fauchte Bill genervt, während er versuchte, seine Augen ab zu schminken. So Leid er mir auch tat, das fand ich dann doch irgendwie witzig und fing leise an zu kichern. „Ach Billy so wird das nichts." Ich drehte ihn zu mir rum, nahm ihm das Taschentuch aus der Hand und versuchte vorsichtig ihm den schwarzen Eyeliner und Lidschatten zu entfernen. Mir persönlich währe das viel zu viel Arbeit mich jeden Morgen zu schminken und dann noch jeden Abend wieder abzuschminken.„Sag mal wie viel Schminke hast du denn auf deine Augen geknallt? Das Zeug geht ja kaum ab." sagte ich leicht lächelnd zu ihm, aber er fand das nicht besonders witzig. „So viel wie immer. Lass es jetzt so wenn es nicht geht, ich bin tot müde." „Warte, ich hab es gleich. So, jetzt siehst du wieder einigermaßen normal aus." Allerdings waren seine Augen immer noch total rot vom weinen. Und vor allem, weil er immer versucht hat, die Tränen zurück zu halten. „Danke." Ich lächelte ihn an und schob ihn langsam aus dem Bad in Richtung Bett. Da die meisten Hotelzimmer Doppelbetten hatten, schliefen wir ja so zu sagen in einem Bett. Aber das machte uns nichts aus. Immerhin kennen wir uns schon aus dem Mutterleib, da sollte das ja kein Problem darstellen. 

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