Es traf mich damals wie einen Schlag, als meine Mutter und meine Schwester mir vorschlugen, mir mal eine Psychiatrie anzuschauen. Ich wusste zwar dass etwas mit mir nicht stimmte, aber hatte eigentlich gedacht, dass Außenstehende, meine nennen wir sie mal Probleme, nicht bemerkten. Ich stellte mir ein Psychiatrie so dar, wie sie in schlechten Horrorfilmen immer abgebildet werden, überall Fliesen, eine unruhige Atmosphäre und ab und zu hört man jemanden schreien. Mir war klar, ich wollte auf keinen Fall in eine Psychiatrie, ich versuchte also tagelang, meine Mutter zu überzeugen, dass ich nicht in die Psychiatrie möchte. So einigten sich meine Eltern auf eine zweite Option: Ein Psychologe.
Meine Familie und Ich leben in einem kleinem Dorf in einem großen Wald. Sandersville ist eine relativ langweilige Stadt, ohne besondere Sehenswürdigkeiten, das einzige wofür Sandersville bekannt ist, ist die Psychiatrie, die keine 2 Kilometer von unserem Haus entfernt liegt. Die Institution gehört wohl dem einzigen Promi hier aus Sandersville: Dr. Laura Naomi Parker.
Dr. Parker, war eine hübsche braunhaarige Frau mit einer Brille. Ich schätze sie auf 35 Jahre, sie könnte aber auch etwas älter sein. Sie übernahm vor 5 Jahren die Sandersville Psychiatrie, nach dem unerklärbaren Tod von ihrem Vater, Prof. Albert Parker. Er war ebenfalls klinischer Psychologe und hatte jeden Tag mit Menschen mit den unterschiedlichsten psychischen Krankheiten zu tun. Aufgrund seiner Tätigkeit und dem Fakt, dass Dr. Praker nicht über den Tod ihres Vaters sprechen will, hält sich der Mythos in Sandersville, dass Prof. Albert Parker selbst, verrückt geworden ist und schlussendlich Selbstmord beging.
Meine Mutter organisierte ein Gesprächstermin mit Dr. Parker nächste Woche. Um ehrlich zu sein bin ich sehr nervös und habe Angst, ich habe Angst davor, dass ich in die Psychiatrie gesteckt werde und jeden Tag mit Serienkillern und Verrückten zusammen Mittag essen muss. Ich überlegte mir also wie ich Dr. Parker am besten zeigen könnte, dass ich ein normaler 17 jähriger Junge bin. Die Woche verging wie im Flug und ich fand mich in Dr. Parkers Gesprächszimmer wieder. Ein großer warmer Raum, der sehr altmodisch aber gemütlich gestaltet war. Ich fühlte mich eigentlich sehr wohl, doch musste an meinen Plan denken, Dr. Parker von meiner "Unschuld" zu beweisen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie das Gespräch mit einer Begrüßung oder Vorstellung beginnen würde, sie begann das Gespräch jedoch mit einer Frage die meinen Atem zum stocken brachte.
Befehlen die Stimmen dir böse Dinge zu tun?
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Mein falsches Ich
Mystery / ThrillerIch wünsche mir das Leben eines ganz normalen 17 jährigen, jedoch macht mir meine Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Die Anfälle werden Tag zu Tag schlimmer,bis ich anfing andere zu verletzen.