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"Ann? Wo ist meine Bodylotion ?" Schrie es aus dem Badezimmer. Ann verdrehte die Augen, legte den Stift beiseite , drehte sich mit ihrem Stuhl einmal um 360° und schrieb weiter während sie rief "Ja mama auf meiner Kommode"

"Sag mal gehts noch ? Man Ann das ist doch die gute von Douglas!" Ehe Ann sich umdrehen konnte oder sich verteidigen konnte rann ihre Mutter fluchend durch ihr Zimmer nur mit einem Handtuch umwickelt , packte sich die Bodylotion und schrie weiter "Die war teuer und ich hab dir 100 mal gesagt Finger weg von meinen teuren Sachen !"

"Mom, ich-" '

"Und ebenso habe ich dir 100 mal gesagt nenn mich verdammte Axt nicht 'Moooomm'" das Wort 'Mom' betonte sie dabei als wäre es ein Schimpfwort. "Wir leben schließlich nicht in Amerika!"

"Na gut... 'Mama' Ich habe sie doch nur genommen weil .., Ach egal ich muss mich ja nicht rechtfertigen! Ich gehe gleich noch zu Andre, kann ich deine Schuhe tragen ?" Ihre Mutter blieb in der Tür stehen, atmete laut aus und griff die Türklinke "mach was du nicht lassen kannst.."

Ann weiß das ihre Mutter ihren Freund nicht ausstehen kann, eigentlich kein Wunder, Andre ist 2 Jahre älter ,sprich 18,  raucht und ist tätowiert. Diese Fakten haben ihre Mutter schon des öfteren Sauer und zugleich verzweifelt gemacht.

"Mama? Andre liebt mich und er ist nicht so wie die anderen Jungs!"

"-Jaha" rief sie als wäre es die Antwort auf alles.

'Na wenn das so ist' murmelte Ann, griff sich ihre Jacke, die Schuhe ihrer Mutter und flitzte die Treppen runter.

Ihre Schulterlangen schwarzen Haare waren zu einem Dutt gesteckt und sie hatte die blaue Jeans passend wie sie fand mit einer roten Bluse kombiniert." Klischee halt" nannte ihre beste Freundin Christin ihren Style. Oder "08/15" auch wenn Christine, Ann so aufzieht sind die beiden unzertrennlich.

Die U-Bahn war sehr voll und es stinkte nach Schweiß als Ann sie betrat.

"-Kann ich mal durch ?" Fragte eine kleine (vielleicht halben Meter große) Oma mit Strickmütze Ann.

"Ja, warten sie"Ann nahm ihre Tasche beiseite, damit die Oma mehr Platzt hatte die aber war mit Meckern beschäftigt.

"Warten ? Immer heißt es warten ob beim Artzt oder in der Liebe! Kind das wirst du auch noch erfahren. Ich warte auf nichts mehr !"

Sie sauste schneller als jeh eine Strickmützen tragene Omi zuvor.

'Was meinte sie?' Ging es in Ann's Kopf vor sich.

Die Bahnstation ist nur 10 Meter von Andres Haus entfernt aber Ann stieg nicht aus.

Jemand hielt sie auf.

Ihr Handgelenk lag in einer großen starken Hand... eine Hand die sie zu gut kannte.

"Felix lass mich los!" Vergeblich versuchte Ann ihr Handgelenk zu befreien.

Felix hatte die schönsten Augen die sie jeh durchlöchert hatten, sein Mund stand offen, er war sich nicht darüber im klaren was er sagen sollte.

"Komm mit" er wartete gar nicht auf eine Antwort sondern zog Ann einfach aus der U-Bahn raus und zerrte sie in eine unbelebte Ecke der Station.

Kölns U-Bahn Stationen waren immer ziemlich voll, nur heute nicht... Zu Felix Glück.

"Feix ich will nicht mehr, ich bin glücklich.. Ich hab Andre er liebt mich und ich liebe ihn.., er ist zwar oft unterwegs aber ... das warst du ja schließlich auch und er hört mir zu!"

"Ann, hör zu.. ich bin nur hier um dich zu fragen ob du glücklich bist. Nur deswegen. Ich weiß ich war selten für dich da... aber ich liebe dich und habe nie aufgehört und deswegen frage ich dich jetzt..."

Anns Herz pochte spürbar bis zur Kehle , ihre Hand wurde schwitzig und sie verlor das Gefühl für Richtig und Falsch.

"... bist du glücklich?"

Ann's Augen wurden immer feuchter.

Es kam so erwartet unerwartet. Seine Stimme, sein Geruch... sie vermisste es.

"JA! UND JETZT LASS MICH LOS!"

Sie zog sich los und rannte die Stufen hinauf. Sie drehte sich nicht um. Sie rettete sich auf eine still gelegene Parkbank kurz neben der Station im Park als ihr Tränen unkontrolliert flossen. Ihr Herz pochte unregelmäßig und sie Atmete schwer.

'Wieso nur ?' Dachte sie.

Seid einem Monat war sie glücklich mit Andre und hatte mit Felix abgeschlossen und jetzt ?

Sie hatte ihn angelogen. Sie war nicht glücklich aber hätte Ann es Felix gesagt ... dann wäre etwas schlimmes passiert.

Felix war die Person die noch vor 2 Monaten Ann's gesamter Lebensinhalt war. Sie waren 1 Jahr zusammen. 1 Jahr voller Liebe und Streit.

Aber es war eine schöne zugleich aber auch harte Beziehung

Der Wind streifte Ann's Nacken. Es war Herbst und die Blätter verließen die Bäume wie sie einst Felix. Es endete mit einem Schlag. Aber nicht in seinem Gesicht sondern in ihrem. Er hatte sie in ihrem letzten Streit geschlagen. Es war sein größter Fehler und er war sich darüber im klaren.

"Ist dir nicht kalt Mausebein?"

Ann schreckte hoch. Sie war sich nicht sicher wer da sprach, aber sie brauchte sich nicht den Kopf zerbrechen, denn eh sie sich versah stand Jan vor ihr. Jan war Andres bester Freund und gleichzeitig Ann's Cousin.

"Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Ich hab mich zu Tode erschreckt !" Sie hielt sich die Hand aufs Herz aber musste sofort lachen.

Egal was war in der Nähe von Jan musste sie immer lachen.

"Hast du etwa geweint ? Sag nicht du hast Felix wieder-"

"Ja. Und ich will nicht darüber reden Jan!"

Er verdrehte die Augen. Jan hasste Felix.

Jan hatte nie eine Schwester und sah Ann dann als eine Art ersatz. Er liebte sie und als Felix damals die Hand ausgerutscht war hätte Jan ihn beinahe umgebracht.

"Ich schwöre dir !" Jan setzte sich neben Ann auf die Bank während er sprach "Wenn er dir zu Nahe kommt DANN-"

"- Dann kommst du ihm zu Nahe, Ja ich weiß, Jan aber das ist mein Leben und ich muss das mit ihm klären."

"Du bist auch auf den Weg zu Andre , nich ?" Nuschelte Jan während er beim gehen einen Stein vor sich her kickte.

"Ja, du etwa auch ?"

"Ja , will ihm aber nur das Spiel hier bringen , da morgen ja die Schule wieder beginnt und ich dann erstmal nicht dazu komme" Jan hielt irgendein Horror Spiel hoch von dem Ann eh keine Ahnung hatte.

6.30 stand auf Ann's kleinem Steinzeitwecker. Gestern ist nicht mehr viel passiert außer das Andre Ann mit einem Candle-light-Dinner überrascht hatte und peinlich berührt war als auf einmal auch Jan in der Tür stand.

Heute war der erste Tag im neuen Schuljahr was gleichzeitig bedeutete sie muss alles geben, immerhin geht es um einen guten Schulabschluss.

Sie schlürfte langsam mit ihren Pantoffeln ins Bad, doch

ehe Ann sich versieht kam der nächste Shock. Ein Extrem großer Vulkan artiger Pickel machte sich auf ihrer Stirn breit. Und das am ersten Schultag!

UnwantedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt