Hör, Spühr, Sieh

9 3 0
                                    

In einem beschaulichen doch auch vom Alter gezeichneten Garten sitzt ein Junge auf einem knorrigen, alten Baumstamm. Um ihn herrum stehen mehrere leicht vorgebeugte Olivenbäume auf deren Ästenes kleine Vögel sich bequem gemacht haben. Die Bäume wiegen sich im Wind, der leicht durch den Garten weht. Hinter dem Jungen liegt in mehreren Metern Abstand ein kleiner Teich in dessen Mitte sich eine kleine Insel befindet, welche man nur über einen schmalen Holzsteg betreten kann. Der Teich ist zu drei Seiten von kleinen Büschen und Sträuchern umschlossen. Direkt hinter dem Jungen führt ein Steinpfad zu einem kleinen Strand voller Steine. Der Strand liegt am einzigen Ufer des Sees, das nicht von Sträuchern umschlossen ist. Vor dem Jungen sitzt ein alter, weißbärtiger Mann mit geschlossenen Augen auf einer geschnitzten Holzbank. In dem Garten herrscht Stille bis auf das leise Rascheln der Bäume und Sträucher im Wind und das leise Zwitschern der Vögel. Der alte Mann beginnt zu sprechen und seine Worte zerschneiden die Stille: "schließe deine Augen und hör Junge, hör das leise Zwitschern der Vögel in den Bäumen und das leise Plätschern des Teiches. Hör das leise Rascheln der Bäume und Sträucher im Wind und das leise Trippeln der Tiere auf dem Boden." Der Junge tut wie befohlen und hört. Der alte Mann spricht weiter "jetzt spüre, spüre die leichte Kühle des Windes und die Bewegung der Erde unter dir. Spüre die Kraft, die dich umgibt und die Gefühle, die sie in dir auslöst. Spüre Junge spüre." Der Junge tut erneut was der Alte von ihm verlangt. Erschrocken keucht er auf als er die Kraft um sich herrum spürt. Der alte Mann lacht leise. Es ist ein leise, freundliches Lachen. Dann beginnt er abermals zu sprechen "und jetzt sieh Junge, sieh die Bäume, die Tiere, die Bewegung des Windes und alles was dich umgibt doch halte die Augen geschlossen." "Aber Meister, "erwiedert der Junge" wie soll ich etwas sehen wenn ich meine Augen geschlossen habe?!" Abermals lacht der Alte leise auf. "Lass mich dir eine Geschichte erzählen mein Junge." Er macht eine kurze Pause um sich zu sammeln und beginnt dann mit der Geschichte: "Es war eine verregnete Nacht in der die Geister ihr unwesen Trieben und jeder egal ob kleiner Junge, alter Mann oder tapferer Krieger sich in einen Unterschlupf flüchtete. Mitten in einer nur schwer zugänglichen Bergkette lag ein Junge auf seiner Matte in einem Zimmer, das er sich mit seiner kleinen Schwester teilte. Ein Blitz erhellte das Zimmer und zeigte einen Schatten, der drohend über dem Jungen aufragte...

Die Schönheit der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt