T H E T O W E R
U P R I G H TTaehyung
Es war still, bis auf das langsam lauter werdende Zischen meines Wasserkochers, meinem leisen Summen und dem Geräusch, dass die Karten verursachten, als ich sie ruhig und stetig mischte. Den Blick unaufhörlich auf meine Hände und das Deck in ihnen gerichtet, liess ich die handgrossen Karten immer wieder von einer Hand in die andere fallen.
Wenn man Karten legen wollte, musste man von Anfang bis Ende völlig darauf konzentriert sein. Das fing beim Mischen an und hörte erst dann auf, wenn auch die letzte Karte auf dem Tisch lag, gedeutet wurde und man das Gesamtbild erläutert hatte.
Als ich schliesslich der Meinung war, genug gemischt zu haben, warf ich einen Blick auf die grosse Standuhr, die links von mir an der Wand stand und ordnete das Kartendeck so an, dass es ein ordentlicher Stapel war, bereit um Karten daraus zu ziehen. Den Stapel legte ich in die Mitte des kleinen, runden Tischen an welchem ich sass, mit der Rückseite nach oben, und kam dann auf die Füsse, um Tee zu machen. Ich verliess das eher kleine, enge Vorzimmer meines Hauses (Oder vielmehr Häuschen, wie Jimin es immer beleidigte.) und ging durch eine Tür in den hinteren Bereich, wo ich eigentlich lebte. Dort befanden sich die Küche und die Brauecke und auch die Treppe, die in den zweiten Stock führte, auf dem mein Schlafzimmer und das Bad lag. Das Vorzimmer war nur für meine Arbeit; Tränke oder Talismane verkaufen, exotische Zutaten für Tränke, die verschiedensten Zauber ausführen - oder eben Kartenlegen.
Dementsprechend sah das Vorzimmer also auch aus. An den Wänden standen Regale voll mit den verschiedensten Tinkturen und Gegenständen, während in der Mitte des Raumes ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen stand, wo ich immer für meine Kunden Karten las. Zwei grosse Fenster fluteten den Raum mit Licht, und wenn er abgedunkelt werden musste, erledigten zwei dicke, schwarze Samtvorhänge das.
Ich hatte gerade mal eine Teemischung in meine Tasse geworfen und war nun dabei, diese mit Wasser aufzugiessen, als ich aus dem Vorzimmer nur das Zuschlagen einer Tür hörte und wie von selbst breitete sich bei dem dumpfen Klang ein kleines, amüsiertes Grinsen auf meinen Lippen aus.
"Hallo?", hörte ich gleich darauf eine tiefe, raue Stimme. Sie klang gehetzt, auch eine Spur erschöpft und ich konnte mir nicht helfen und lachte leise auf. Da war wohl jemand ungeduldig, obwohl er später gekommen war, als ich selbst erwartet hatte. Ich konnte es allerdings verstehen, denn ich spürte die negative Energie bereits in grossen, hasserfüllten Wellen, selbst wenn ich noch einen Raum weiter war. Doch er würde sich noch etwas gedulden müssen. Ich goss weiter Wasser in meine Tasse, bis sie voll war und den Rest dann den Abfluss hinunter, bevor ich die Tasse in die Hand nahm und mit einem kurzen Zucken meines Zeigefingers die Tür zum Vorzimmer weiter aufschwingen liess.
"Du hast dir Zeit gelassen", bemerkte ich dunkel, laut genug, damit er es hören konnte und trat schliesslich mit meinem Tee durch die Tür zurück in den halbdunklen Raum, sodass ich den Neuankömmling ins Auge fassen konnte. Seelenruhig blieb ich im Türrahmen stehen und musterte den jungen Mann, der auf der anderen Seite des Tisches stand und mir einen dunklen Blick zuwarf, fast so, als wäre ich für sein Problem verantwortlich - dabei sollte ich ihm doch helfen.
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The Lovers kth•jjk
Короткий рассказTaehyung besitzt als Hexe einen niedlichen, kleinen Laden, der beinahe alles hat, wonach ein anderes Wesen fragt. Von Tränken, über Zaubersprüche, Zutaten oder Talismane, wenn es jemand hat, dann er. Und als eines Tages ein Hunter, mit einen unheiml...