Blass Wie Porzellan

- Prolog -

"Soll ich sie wirklich nicht nach draußen begleiten? Wenigstens, bis eine Droschke hält?" "Oh nein, Mr. Johnson. Ich habe noch nicht solch ein hohes Alter, als dass ich eine Begleitung für diesen kurzen Weg bräuchte!" "Nun aber... es ist mittlerweile schon dunkel und solch eine schöne Frau wie sie sollte in der Nacht nicht von allzu langer Dauer verweilen. Denken sie doch nur an die heutige Kriminalität, Miss Backington. Sie als Kommissarin müssten dies doch am besten wissen!" "Das trifft gewiss der Wahrheit zu, doch ich glaube es wäre äußerst töricht, wenn ich das an dieser Stelle so sagen darf, sich mit einer gelernten Polizistin wie mir anzulegen!" Mir huschte ein Lachen über die Lippen. An Mr. Johnson's Mimik war ebenfalls ein äußerst erfreuter Gesichtsausdruck zu vernehmen. Ich blickte rasch auf die Uhr, welche wenige Meter entfernt meines Schreibtisches an der Wand hing.

"Nun denn, wenn sie meinen. Einen angenehmen Feierabend wünsche ich Ihnen. Finden sie gut nach Hause, ja?" "Vielen dank, ich ihnen auch! Machen sie es gut, Mr. Johnson!" Mit den Worten gab ich meinem Kollegen die Hand und verließ schnellen Fußes meinen Arbeitsplatz, welcher in einem großen Gebäude aus Backstein lag, hinaus, auf die kalten Straßen Londons.

Es war noch nicht allzu spät, jedoch Winter. Dementsprechend erlosch das Tageslicht sehr schnell, bevor der Mond sein kaltes Licht auf die Erde hinabwarf.

Zitternd schmiss ich den Zipfel meines Schals über die Schulter und zog meinen Mantel strenger zu.

Unter meinen Schuhsohlen vermochte sich das Geräusch knirschendes Schnees zu verzeichnen.

Die Straßenlaternen warfen einen dämmernden Lichtstrahl auf die Eislandschaft hinab, sodass der Schnee, trotz der Dunkelheit, glitzerte, als wären es tausende, kleine Diamanten. London bei Winter war eines der schönsten Dinge, die existieren. Aus diesem Grund schätze ich mich auch äußerst glücklich, das Privileg zu haben, in einer solch schönen Umgebung meinen Wohnsitz zu haben.