Ein Hin und Her // #Kürbistumor X OC

Tagträume

"Ich muss leider wieder weg. Wir nehmen jetzt noch etwas für Manuel auf. Wir können ja unser Gespräch später fortsetzen.", schreibt er mir nach einer Weile, wo ich nicht geantwortet habe. Ich muss ihn doch etwas zappeln lassen, sonst wäre das alles viel zu einfach für ihn.

Zeitgleich bekomme ich eine Nachricht von Manu: "Wir nehmen weiter auf. Ich würde mich freuen wenn wir später noch mal telefonieren könnten."

Er ist so unglaublich süß und schüchtern! Am Anfang hätte ich ihn das gar nicht zugetraut. Ich antworte mit "Gerne! Ich muss aber noch was einkaufen. Mein Kühlschrank ist leer!" und setze dahinter einen Lachsmilie.

"Dann viel Erfolg. Kannst ja eines meiner leckeren Gerichte auf Instagram nachkochen!", ebenfalls ein Lachsmilie. Er ist so goldig, wie er etwas Anerkennung will. Sicher hat das tiefere Gründe.

Ich ziehe mich nun an und greife den Schlüssel und meinen Geldbeutel. Als ich im Geschäft stehe suche ich mir diverse Sachen zusammen, von denen ich denke dass sie lecker sind.

Total in Gedanken versunken gehe ich durch die Gänge des Geschäfts, bis mein Handy vibriert. Wie hypnotisiert greife ich danach und schaue hoffnungsvoll darauf. Es ist wieder eine Nachricht von Paluten.

"Guten Tag, verehrte Dame. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch gar nicht deinen Namen weiß. Das wäre die nächste Frage die ich dir stelle, sofern du mir diese gestattest."

Ich grinse etwas und schreibe ihm zurück: "Hm, das muss ich mir noch stark überlegen!"

Den ganzen Gang blockierend stehe ich mit meinem Einkaufswagen da und bin auf mein handy am starren. Hinter mir beschwert sich schon eine ältere Frau, dass ich bitte platz machen solle. Etwas unbeholfen manövriere ich meinen Wagen zur Seite und lehne mich auf den Griff.

"Dann hätte ich eine andere Frage, wenn sie mir diese nicht gestatten. Wie wünschen sie denn, dass ich sie anspreche, holde Maid?"

Oh? Jetzt darf ich auch noch aussuchen, wie er mich nennt?

"Verehrte Kaiserin, wenn ich bitten darf." und dahinter einige Lachsmilies. Ich muss richtig behindert aussehen, wie ich da stehe und einfach nur am grinsen bin. Auf einmal merke ich, wie mich etwas von hinten anrämpelt und einen Arm um mich legt.

"Heeeey kleine Schwester!", höre ich die liebliche Stimme meiner großen Schwester.

"Pia! was machst du denn hier???", sage ich total erschrocken und stecke mein Handy weg, welches mir fast aus der Hand gefallen ist.

"Ich kaufe ein. Das macht man normalerweise in einem Laden, kleine Schwester."

"J-ja stimmt schon.", noch immer etwas neben mir, weil sie mich fast zu Tode erschrocken hat, schaue ich sie an.

"Du bist so rot im Gesicht. Was ist denn los? Hast du Fieber?", und sie legt eine Hand auf meine Stirn.

"Nein, mir geht es gut.", sage ich die Augen verdrehend. "Du hast mich nur so erschreckt, dass sich wohl mein Blut dachte, HEY steigen wir einfach mal in den Kopf!!", feixe ich sie an.

"Du sahst aber eher so aus, als würdest du ziemlich zufrieden grinsen. So fixiert habe ich dich noch nie auf dein Handy starren gesehen."

Verdammt. Die Stasi ist mal wieder am start und sieht alles.

"Nein, ich verharre auf meiner Aussage, dass du mich erschreckt hast."

"Ist es ein Junge?", sie stößt mich mit dem Ellenbogen an.

"Man Pia! Du kannst einen echt nerven! Ich muss dir nicht alles erzählen."

"Du blockst ab. Es ist ein Junge. Sieht er denn gut aus?"