Kapitel 31

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Die Wurzeln schlangen sich immer enger. Ich hatte das Gefühl, als würden sie mich gleich zerquetschen. Zuerst verfiel ich leicht in Panik und zappelte, als ich plötzlich Serafinas Stimme hörte: "Zappel nicht! Davon ziehen sie sich nur noch mehr zusammen..." Zum Ende hin klang ihre Stimme leicht erstickt. Ihr ging langsam die Luft aus. Ich musste sofort etwas unternehmen, ansonsten würden wir beide hier sterben.

Es dauert nicht lange, bis ich eine Idee hatte. Einige male schnippte ich mit den Fingern, bis eine Flamme entstand. Sofort gingen die Flammen auf die Wurzeln über. Ich schrie auf, als die Flammen auch mich erreichten. Die Wurzeln verbrannten sehr schnell und zerbröselten. Sofort rannte ich aus den Flammen und löschte meine, immer noch in Brand stehende, Kleidung. Serafina tat es mir gleich. Wir hatten aber keine Zeit zum Ausruhen, da bereits wenige Augenblicke später ein schwarzer Blitz durch den Qualm geschossen kam. Sofort erschuf Serafina eine Barriere. Diese wurde vom Blitz jedoch mühelos zerbrochen. Sofort stieß ich sie zur Seite und schleuderte dem schwarzen Blitz einen Blitz entgegen. Mit einer gewaltigen Explosion, die uns einige Meter nach hinten schleuderte, trafen sich die zwei Blitze. Unsanft landeten wir auf dem Gras und rappelten uns so schnell wie möglich auf. Doch kaum standen wir wieder auf den Beinen, erschien Ronin vor uns und drohte Serafina das Schert in die Brust zu rammen. Mit einem erschrockenen Aufschrei erschuf sie eine Barriere. Die Energiewelle, die dabei freigesetzt wurde, schleuderte Ronin zurück. Erneut zuckte ein schwarzer Blitz durch die Luft. Mit einem Hechtsprung zur Seite konnte ich gerade so noch ausweichen. Geschickt rollte ich mich ab und schleuderte einen Feuerball auf Obscurion. Geschickt fing dieser ihn ein, warf ihn hoch, gab noch einige Feuerbälle dazu und begann damit zu jonglieren. Irritiert beobachteten wir ihn dabei. Dieses Spektakel dauerte einige Augenblicke, bis die Feuerbälle abrupt stehen blieben und blitzschnell in unsere Richtung flogen. Schnell rannte Serafina zu mir und erschuf eine Barriere. Mit einer gewaltigen Kraft prallten die Feuerbälle dagegen und verursachten Risse in der Barriere. Ich nahm Serafinas Hand und ließ meine magische Energie dazu fließen, was die Barriere wieder reparierte. "So schaffen wir das nicht", sagte Serafina mit einem leichten Anflug von Panik. Wiederwillig musste ich ihr zustimmen, aber die Geister erneut um hilfe bitten, wollte ich nicht. Schon das letzte Mal hatte mir die Lust dazu endgültig genommen. Serafina seufzte und sprach: "Ich weiß, es hat dir nicht gefallen und ich kann auch verstehen, dass du das nicht nochmal machen willst. Aber wenigstens noch dieses eine Mal wirst du es tun müssen. Es gibt keine andere Möglichkeit..." Ich seufzte und nickte. "Ich verlasse mich auf dich." Serafina lächelte. "Mach dir keine Sorgen, ich werde gut Aufpassen."

Während unseres kurzen Gespräches hatten Ronin und Obscurion versucht, die Barriere zu durchbrechen, es aber sehr schnell aufgegeben. "Werdet ihr jetzt endlich kämpfen oder wollt ihr euch auch weiterhin feige hinter der Barriere verkriechen?!", fragte Ronin angriffslustig. Ich ließ Serafinas Hand los und sie ging auf Abstand. Selbstbewusst und mit nach vorne gereckter Brust betrachtete ich Obscurion und Ronin abfällig. "Wir werden kämpfen und euch besiegen!", rief ich. "Ihr Geister erhört meinen Hilferuf. Geht über die Brücke und gebt mir die Kraft, zu besiegen den Gegner und zu gewinnen die Schlacht!", murmelte ich schnell. Wieder war dort dieses Schimmern und wieder spürte ich die Präsenz unzähliger Geister, von denen einige um mich kreisten. Verwirrt starrte Ronin mich an, doch Obscurion verstand sofort. Blitzschnell machte er einen Sprung nach hinten und landete einige Meter von uns entfernt. Ich setzte mich in Bewegung und trat aus der Barriere heraus. Siegessicher trat ich auf Ronin zu, der verängstigt zurückwich. Ich streckte meine Hand aus und ein gleißend helles Licht umhüllte den Mann. Verzweifelt versuchte er sich davon zu befreien, jedoch vergeblich. Immer mehr umhüllte ihn das Licht, bis wir ihn gar nicht mehr sahen. Als das Licht dann wieder verschwand, zeugte nur noch das eingedrückte Gras davon, dass wenige Augenblicke zuvor, Ronin an dieser Stelle gestanden hatte. Wütend wandte ich meinen Blick zu Obscurion. Dieser wollte aber nicht warten, bis ich auch ihn angreife und griff als erster an. Mit einer schnellen Bewegung erschuf er eine schwarze Schneise, die sich ihren Weg zu mir bahnte. Sofort trat Serafina neben mich und schuf einen Schutzschild. Auch ihre Magie hatte sich verstärkt, was unweigerlich daran lag, dass uns ein magisches Band verband. Als die Schneise kurz darauf verpufft war, startete ich einen Gegenangriff. Die Feuerbälle waren dieses mal stärker und schneller. Obscurion hatte zwar eine Barriere geschaffen, die Feuerbälle schienen sie aber gar nicht mehr zu bemerken und rasten einfach weiter. Als sie Obscurion erreicht hatten, verschwand dieser und ich viel wieder in Dunkelheit.

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