Mein erster Gedanke Unterwasser galt dem Mondstein auf meinem Schreibtisch.
Diese Steine sind in der Lage, soweit das Auge reicht, alles in ein helles Licht zu versetzen.
Je weiter ich mich also von der Oberfläche entfernte, desto dunkler wurde es und desto mehr ärgerte mich der Gedanke an meinen verdammten Mondstein.
Plötzlich wurde es jedoch hell neben mir und als ich mich zur Seite drehte, konnte ich den Kelpie erkennen.
Seine Mähne, welche aus Algen bestand, leuchtete Unterwasser in schillernden Blautönen. Er wirkte geradezu majestätisch, wie er so durchs Wasser glitt, wäre da nicht der Wolf, welcher sich an den Kelpie klammerte als würde sein Leben davon abhängen.
Je tiefer wir schwammen, desto beklemmender wurde die ganze Situation.
Wie tief ist dieser See?!
Mittlerweile drang keinerlei Tageslicht mehr zu uns durch und lediglich der Schein des Kelpie gewährte mir einen kleinen Sichtradius.Als wir also weiter in die Tiefe vordrangen, konnte ich nach einer gefühlten Ewigkeit weitere blau schimmernde Lichter ausmachen.
Sie kamen sehr schnell auf uns zu und ehe ich die Situation kalkulieren konnte, waren wir auch schon von weiteren Kelpies eingekreist.
Wie viele es waren konnte ich nicht genau ausmachen aber mindestens 10 hatten sich bereits um uns geschart.
Dem Wolf konnte man die Panik mittlerweile an seinen nahezu hervorstechenden Augen ablesen, die grünlich im Licht der Kelpies schimmerten.Als sich manche von ihnen näher an mich heranwagten konnte ich erkennen, dass sich ihre Nüstern blähten und die Ersten begannen, ihre massigen Pferdeköpfe in einer fließenden Bewegung zu senken.
Bald schon bildeten sie einen Pfad und warteten mit gesenkten Köpfen darauf, dass wir an ihnen vorbeischwammen.Mein roter Umhang bauschte sich um mich herum als sich das Schauspiel vor mir in mein Innerstes brannte, während ich schwerelos im Wasser trieb.
Nachdem mich meine Überwältigung nicht mehr lähmte, schwamm ich durch die Reihen der Kelpies.
Wer hätte gedacht, dass dieser Tag einen derartig verrückten Verlauf nehmen würde.
Vor uns öffnete sich ein Tor, welches mit Algen und Meeresschnecken überzogen war.
Magie, die hier definitiv am Werk war, musste man nicht spüren können um zu verstehen, dass hier gerade ein Portal vor uns erschienen ist.Der Kelpie schwamm mit dem nahezu bewusstlosen Wolf an mir vorbei und deutete mir mit einer Bewegung seines Kopfes an, ihm zu folgen.
Ich konnte keine Substanz hinter dem Portal ausmachen, lediglich einen schwarzen Schlund.
Als der Kelpie darin vollständig verschwand, hinterfragte ich mein heutiges Handeln noch einmal, sendete ein kurzes Stoßgebet an meine Eltern und verabschiedete mich von meinem beinahe Date.
Anschließend folgte ich den beiden in die unendliche Dunkelheit.
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Rotdolch - der Wolf ist harmlos, das Mädchen nicht
Fantasy"Du findest einen Mann den du heiraten kannst! Gründe eine Familie mit ihm und schenk uns viele Enkelkinder!" Für meine Eltern scheint das Ganze super einfach. Blöd nur, dass sie mich von klein auf statt mit Puppen, mit Waffen großgezogen haben und...