~ Kapitel 2 ~ Das 1. Treffen

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Wir lebten jetzt schon vier Wochen in Minneapolis. Übermorgen sind die Sommerferien vorbei und ich werde in die 11. Klasse kommen. Es wird komisch sein, nicht neben meiner besten Freundin Leah zu sitzen.

Auf einmal klingelte mein Handy und ich hörte die fünf Jungs von One Direction meinen Lieblingssong 'No Control' singen. Ohne auch nur auf den Namen schauen zu müssen wusste ich, dass es meine beste Freundin war. Diesen Song hatte ich nur bei ihr eingestellt. Wir telefonierten fast jeden Tag, seit ich weg war, und ich vermisste sie wirklich sehr.

"Hallöööchen", hörte ich Leah ins Telefon rufen. Wow, so motiviert hatte ich sie schon länger nicht mehr gehört. "Becca, falls du grad irgendwo stehst, setz dich auf jeden Fall hin. Ich habe ultra geile Neuigkeiten." Ich hörte sie kurz aufschreien und war direkt selbst aufgeregt. "Leah, jetzt sag schon und spann mich nicht auf die Volter!"

"Alsooo...." Sie zog das Wort extra lang und ratterte dann in einem affenzahn das Folgende runter: "Ich hab zwei Karten für das Harry Styles Konzert in Minneapolis in 4 Wochen gekauft und werd dann drei Tage bei dir wohnen. Ist alles schon mit deiner und meiner Mum geklärt und du darfst dich jetzt einfach nur noch freuen." 

Es dauerte einen Moment bis ich realisierte was sie gerade zu mir gesagt hatte und fing dann an übers ganze Gesicht zu grinsen. 

"Ähm Becca, geht's dir gut? Du sagst gar nichts..."

Oh stimmt ja, Leah konnte ja gar nicht sehen, dass ich hier wie ein Honigkuchenpferd vor mich hingrinste. "Ich bin einfach grad nur viel zu geschockt, um irgendwas zu sagen. Aber OMG wie geil ist das denn !!!" Wir fingen beide an zu kreischen als ob Harry jetzt schon vor uns stehen würde.

Leah und ich waren gefühlt die größten Directioner, die es gab. Als sie sich 2015 aufglöst hatten, haben wir beide eine Woche lang fast nix gegessen und ständig geheult. Bescheuert ich weiß. Als ich vor ein paar Wochen gesehen hatte, dass Harry auf Tour geht war mir klar, dass wir beide dahin müssen.

Meine Mum kam lächelnd in mein Zimmer. "Gefällt dir das Geschenk? Es ist als kleine Entschädigung gedacht, weil ich dich ja quasi gezwungen habe umzuziehen."  Ich stand auf und umarmte sie. "Jaaa, auf jeden Fall. Dankeee. Hab dich lieb."

Ich löste mich wieder von ihr und sie sagte noch schnell,dass ich bitte gleich mal runter kommen sollte.

"Mausi, du hast es gehört, ich soll runter gehen, also muss ich jetzt leider auflegen. Wir können ja heute Abend oder morgen nochmal telefoniern. Okay?"
"Ja klar, kein Problem. Und pass auf , dass du dem Stiefmonster nicht über den Weg läufst."

Ich musste lachen. Ich hab mich ein paar Mal über meinen Stiefvater aufgeregt und ab dem Tag hieß er bei uns nur noch 'das Stiefmonster' obwohl das dann vielleicht auch ein bisschen übertrieben war. 

"Die Chance ist sehr gering, dass ich ihn treffen werde, da er mal wieder in Portland ist." Das war das Gute an Michael. Wegen seiner Arbeit ist er mindestens alle zwei Wochen für zwei, drei Tage in Portland und wenn er hier ist muss er lange Arbeiten, sodass ich ihn fast nie sehe.

"Ah Glück gehabt. Also dann bis später." 

"Ciao."

*****

Unten angekommen sah ich meine Mum auf der Couch sitzen.

"Ah da bist du ja. Ich dachte mir, dass wir vielleicht in die Stadt gehen könnten und noch ein paar Sachen für die Schule kaufen können. Klamotten dürfen natürlich auch nicht zu kurz kommen." Sie zwinkerte. "Ja klar, gerne. Ich zieh mich nur schnell um und mach mich ein bisschen hübsch."

Ich zog mir eine schwarze Hotpants an und ein weißes Top auf dem 'shine bright like a diamond' stand. Noch schnell ein bisschen Wimpertusche drauf machen und einmal meine Haare kämmen und fertig war ich.

*****

Mittlerweile waren wir zwei Stunden in der Stadt und hatten eine gute Ausbeute gemacht. Ich hatte alles was ich für die Schule brauchen würde und ein Sommerkleid und ein Paar Sandaletten hatte ich auch noch abstauben können.

Da es ein schöner Sommertag war beschlossen Mum und ich zum Abschluss noch ein Eis essen zu gehen. Wir suchten uns ein nettes kleines Café und setzten uns an einen der Tische. Mir fiel direkt die Gruppe Jungs am Nachbartisch auf, aber ich probierte sie zu ignorieren. 

Die Bedienung kam recht schnell und fragte uns was für ein Eis wir wollten. Mum bestellte sich einen Bananensplitt und ich holte mir einen Erdbeerbecher mit Schokoeis.

Das Eis war sehr lecker und ich war mir sicher, dass dieses Café zu eins meiner Lieblingscafés werden würde.

Bevor wir aufbrachen wollte meine Mum noch schnell auf Toilette gehen und ich wartete allein an unserem Tisch.

Die Jungs schauten die ganze Zeit schon so nervig zu uns rüber und jetzt, wo ich allein war, machte der Eine doch tatsächlich Anzeichen zu mir rüber zu kommen. Oh nee, bitte nicht. Aber das Schicksal meinte es natürlich nicht gut mit mir und der, zugegebenermaßen, hübsche Boy kam zu mir und setzte sich auf den Platz an dem eben noch meine Mum saß.

Er musterte mich.

"Was willst du?", fragte ich genervt.

"Deine Nummer." Oh Gott, dachte er wirklich ich würde einem dahergelaufenen, wenn auch sehr hübschen, Jungen einfach so meine Nummer geben?!

"Mit Sicherheit nicht. Ich geb dir doch nicht einfach so meine Nummer. Ich mein ich kenn dich ja nicht mal, geschweige denn weiß ich deinen Namen."

"Naja das kann man ja ändern. Also ich heiße Kyle und von mir aus können wir uns gern öfter sehen und kennenlernen." Er grinste dreckig.

"Kyle. Aha. Nein, wir werden uns bestimmt nicht nochmal sehen und ich wäre dir sehr verbunden wenn du jetzt nochmal zu deinen Jungs gehen würdest."

Ich war nicht mal halb so ruhig, wie ich aussah, aber das musste er ja nicht wissen.

"Mh okay, schade. Kann ich wenigstens deinen Namen wissen?"

"Nein."

Er nickte nachdenklich und ging wieder zu seinen Jungs.

Endlich kam meine Mum zurück und ich sprang sofort auf, damit ich so schnell wie möglich von Kyle und seiner Gang weg kam.

*****
Hey Leutis,

denkt ihr sie wird Kyle noch öfter über den Weg laufen?

Würde mich über Kommentare und Votes freuen :)

Eure Carina




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