18. Kapitel

854 62 6
                                    

Es war ein warmer Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel und die Vögel sangen.
Doch all dies konnte Hopes Laune nicht verbessern.
Seit Pan sie gestern hatte stehen gelassen, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Und Nibs, mit dem sie reden wollte, hatte Gestern bereits geschlafen als sie heim kam und war heute Morgen früh aufgebrochen.
So ging sie alleine durch den Wald, in der Hoffnung einen klaren Kopf zu bekommen.
Doch dies gelang ihr nicht. Ihr Kopf war so voller Gedanken und gleichzeitig so leer.
Sie setzte sich unter einen Baum und lehnte sich gegen den Stamm. Als sie gerade die Augen schließen wollte, hörte sie eine kleine Stimme neben sich: "Hallo Hope. Bist du so weit?"
Es war Naseweiß, die vor ihr landete und sie erwartungsvoll ansah. Hope zuckte zusammen. Die kleine Fee hatte sie überrascht. Verwirrt sah sie die Fee an: "Was? Wohin?" "Na du wolltest doch etwas über den Nebel herausfinden, oder? Dann sollten wir jetzt aufbrechen."
Hope stand auf, sah aber Naseweiß nur verwirrt an: "Sagtest du nicht: beim ersten Sonnenstrahl nach der Vollmondnacht? Vollmond ist doch erst heute Nacht."
Naseweiß nickte: "Ja, aber wir haben einen ziemlich langen Weg vor uns und sollten aufbrechen. Du solltest noch Peter Bescheid-" "Nein!", schrie sie aus, "Nein. Das müssen wir nicht. Wir sollten aufbrechen."
Die Fee nickte, sah sie aber weiterhin verwirrt an.
Hope stand auf und lief los, hinaus in den Wald.
Naseweiß folgte ihr: "Wir müssen tiefer ins Inland, ins Herz der Insel." Das Mädchen nickte und drehte sich zu ihr um: "Zeig mir den Weg. Ich will nach Hause!"

Sie liefen bereits eine Weile durch den Wald, als es zu dämmern begann.
Sie waren bereits ein ganzes Stück gelaufen und Hopes Beine wurden Schwer.
Naseweiß sah zu ihr: "Du siehst müde aus. Hast du dich nicht genügend ausgeruht?" Das Mädchen schüttelte den Kopf: "Ich musste gestern zwei mal meine Kräfte nutzen und das schwächt mich doch ziemlich. Noch dazu wusste ich nicht, dass wir so früh aufbrechen. Ich habe nicht gut geschlafen."
Die kleine Fee verstand und flatterte weiter voran. Doch sie spürte, dass dem Menschenmädchen mehr auf der Seele lag, als sie zugab. Nur sah sie es nicht als ihre Aufgabe weiter nachzufragen.
So liefen sie weiter schweigend durch den Wald, bis sie auf einer Lichtung zum stehen kamen.
Die Fee drehte sich zu ihr um lächelte sie an: "Du kannst dich jetzt etwas ausruhen. Leg dich hin und ich werde aufpassen."
Hope nickte und setzte sich unter einem Baum ins weiche Moos.
Die Gedanken, die ihr immer noch durch den Kopf sausten, wirbelten wieder auf.
Selbst wenn sie ihre Augen jetzt schließen solle, so würde sie doch nicht Ruhe kommen.
Warum hatte Pan sie geküsst?
Vorsichtig legte sie einen Finger auf ihre Lippen, um sich an das Kribbeln zu erinnern. Dieses Gefühl, was sie gefühlt hatte. Sie hatte nie etwas Vergleichbares gespürt.
"Alles gut?", die Stimme von Naseweiß ließ sie zusammenzucken. "Was? Oh ja, ja."
Sie schenkte der Fee ein, eher gezwungenes Lächeln. Diese nickte und setzte sich auf einen Zweig: "Du weißt, du kannst mit mir reden." "Ja, danke Naseweiß", hauchte sie, als sie die Augen schloss. Sie wollte nur etwas schlafen, doch ihre Gedanken kamen nicht zu ruh.
Diese Welt und alle die in ihr leben verwirrten sie. Er verwirrte sie.
Alles was er sagte und was er tat, es war so widersprüchlich.
Und warum dachte sie nur die ganze Zeit an ihn? Es sollte ihr doch egal sein.
Wieder schloss sie die Augen. Diesmal schaffte sie es tatsächlich abzuschalten.

Es war bereits dunkel, als sie die Augen wieder öffnete.
Naseweiß saß immer noch auf dem Ast und sah hinaus in den Wald.
Leise summte sie das Schlaflied, welches sie Hope einmal vorgesungen hatte.
Hope lauschte ihr eine Weile, während sie in die Sterne sah.
Die Stimme der kleinen Fee war wunderschön und ließ sie ihre Probleme und Sorgen zu vergessen.
"Woher kennst du das Lied?", fragte sie die kleine Fee. Diese lächelte sie an: "Oh du bist wach. Ich kenne das Lied aus deiner Welt. Früher war ich oft Gast da." "Das heißt du kannst zwischen den Welten reisen?", fragte sie die Fee.
Naseweiß nickte: "Jeder der aus dem Neverland kommt, kann das."
Hieß dass sie könnte sie zurück in ihre Welt bringen? Die Fee schien ihren Gedanken, in ihrem Gesicht lesen zu können, den sie lächelte tröstend: "Ich kann dich nicht zurückbringen. Das kann nur Peter Pan persönlich. Menschen hier her zu bringen ist leicht, zurück ist das Problem."
Hope nickte verstehend und sah zurück in den klaren Nachthimmel.
Die Sterne leuchteten heller, als sie es jemals zuvor gesehen hatte.
"Du hast richtig Heimweh stimmts?",Naseweiß sah sie unsicher an. Sie nickte: "Mehr, als ich es in Worte fassen kann." Ihre Stimme klang gebrochen und ähnelte eher einem Hauchen.

Sie saßen noch eine Weile schweigend da, bin Naseweiß sich erhob und auf einmal großen Baum zuflatterte. Hope beobachtete alles neugierig: "Was machst du?" "Die Sonne geht gleich auf und wir haben nur diese eine Chance", erklärte die Fee. Nun stand auch Hope auf und ging auf sie zu: "Okay, was muss ich tun?" "Du musst den Baum überzeugen, dass deine Absichten gut sind und du, dass was du findest Weise einsetzen wirst. Doch belüge ihn nicht, er weiß alles!"
Das Mädchen nickte und trat auf den Baum zu.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen von den Bergen hinab ins Tal und brachen sich im Blätterdach des alten Baumes.
Um den Baum herum baute sich eine eigenartige Atmosphäre auf und ein altes Gesicht erschien in der Rinde. "Wer weckt mich", fragte eine alte, kratzige Frauenstimme. Hope trat vor und zitterte: "H-hallo. Ich b-bin Hope... Hope Aurora-" "Hope Aurora Darling", unterbrach sie der Baum. Sie nickte.
Naseweiß trat vor und verneigte sich ehrfürchtig vor dem alten Baum: "Sei gegrüßt." Die Baumgestallt öffnete ihre Augen und lächelte freundlich: "Naseweiß. Ich bin erfreut dich zu sehen. Und du hilfst einer Darling? Wunder passieren also doch noch!"
Hope sah verwirrt zu Naseweiß.
Diese kratzte sich verlegen am Hinterkopf und schwieg. Der Baum fuhr fort: "Wie war das Damals mit der kleinen? Wolltest du sie nicht umbringen?" "Was?", das Mädchen sah völlig verschreckt zu der kleinen Fee.
Doch diese hob beschwichtigend die Hände: "Hey, beruhig dich. Ich habe mich damals mit Wendy ausgesprochen. Damals war ich dumm und naiv, doch dass hat sich geändert." "Eifersucht macht ziemlich hässlich", lachte der alte Baum. Wieder sahen alle zu der Fee. Diese schüttelte den Kopf und wechselte das Thema: "Wir sind nicht hier, um über meine schlechten Eigenschaften reden. Hope, du wolltest doch etwas oder?"
Hope nickte und trat vor den Baum: "Ich bin hier, weil ich in die Bibliothek wollte. Ich habe einen Deal mit Pan um wieder nach Hause zu kommen."
"So so, ist es das was du willst? Ich spüre ein aufgewühlten Herz", der Baum warf ihr einen fragenden Blick zu. Auch Naseweiß sah sie fragend an.
Der Baum, bewegte einen seiner Äste in ihre Richtung und tippte damit auf ihre Brust: "Ich fühle deine Unsicherheit. Du weißt nicht was du wirklich willst. Aber du hast ein reines Herz, Kind der Engel. Du darfst eintreten."

Das Gesicht des Baumes verschwand und stattdessen erschien eine alte Holztür im Stamm des Baumes.
Hope atmete tief durch, dann sah sie zu der Fee. Diese sah immer noch verwirrt auf den Baum: "Was meinte der Baumgeist damit? Ich dachte du willst nur nach Haus."
Die Blondine zuckte mit den Schultern: "Ich weiß es nicht, ist ziemlich viel los."
Naseweiß nickte, wenn auch wenig überzeugt.
"Na komm!", Hope öffnete die Tür und betrat das Innere des Baumes

Save my world Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt