Biep. Biep. Biep.
Das Gerät über ihr, dass ihren Herzschlag anzeigt piepste in regelmäßigen Abständen. Ich hatte noch nie solchen Angst gehabt, dass etwas aufhörte Geräusche von sich zu geben. Nichteinmal, als ich meinen kleinen Bruder alleine auf dem Wickeltisch liegen ließ, um eine frische Windel zu holen. "Hast du Angst?", fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. "Du bist ja hier.", sagte sie und ich musste ein wenig lächeln. "Und ich habe lange gekämpft und alle meine Ziele erreicht." Ich nahm ihr Hand in meine. Ich wollte noch ein letztes Mal ihre Wärme spüren. "Lächel' für mich.", sagte ich und sie schenkte mir ihr breitestes Grinsen. Ich hatte hunderte von Fotos von uns beiden, aber auf keinem von ihnen sah ihr Lachen so schön aus. "Ich hab' Angst.", sagte ich. "Ich hab' Angst davor ohne dich zu sein." Sie drückte meine Hand und schaute mir tief in die Augen. "Lidi, ich werde immer da sein. Egal, ob du mich siehst oder nicht." Ich spürte, wie eine einzelne Träne meine Sicht benebelte. "Weißt du noch, was Sirius zu Harry gesagt hat?", fragt sie mich. Ich zuckte mit den Schultern. Es gab so viele weise Dinge, die Sirius Black in all den Büchern von sich gab. "Die, du liebst leben immer weiter. Hier drin." Bei den letzten Worten hob sie ihre Hand und deutete auf mein Herz. Jetzt rannen die Tränen meine Wangen hinunter. Ich wollte nicht weinen. Ich wollte es ihr nicht noch schwerer machen, aber sie ließen sich nicht zurück halten. Schnell trockenete ich meine Augen. Ich wollte sie in all den Minuten, die uns noch blieben sehen. Keine Sekunde würde ich den Blick von ihr wenden. "Bin ich nicht die Falsche, um jetzt bei dir zu sein?", fragte ich. "Nein.", beteuerte sie du bist genau die Richtige, um jetzt hier zu sein." Wieder spürte ich, wie eine Träne mein Auge verließ und langsam an meiner Wange hinunterrollte. Sie schloss die Augen. "Ich hab dich lieb, Lidi.", sagte sie mit matter Stimme. "Ich hab dich auch lieb!", antwortet ich ihr und während ich sprach hörte ich, wie das piepen immer unregelmäßiger wurde und dann verstummte. Ich schluchzte. Ich konnte die Tränen jetzt nicht mehr zurück halten. Ich konnte nicht mehr so tun, als sei ich stark. Ich brach. Ohne sie würde mir ein Teil fehlen, das wusste ich.Sara und Pete, ihre Eltern, traten in den weißen, sauberen Raum. Sara wischte sich eine Träne aus den Augen. Ihre Mascara war verlaufen. Pete nahm sie in den Arm und gemeinsam traten sie ans Fußende ihres Bettes. Pete reichte mir ein Buch. Die Titelseite war mit buntem Papier überklebt und in Klaras Handschrift stand dort: für meine beste Freundin Lidia
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Kurzgeschichten
Short StoryGeschwister, Begegnungen auf dem Bahnhofsgleis, den Tod, 'Anders sein'... Ich schreibe unfassbar gerne und all' das sind Themen zu denen ich eine Kurzgeschichte verfasst habe. Wenn du Lust hast, schau doch mal rein!