montag, 31/12/2018; 23.59 uhr

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um uns herum explodiert das feuerwerk. es ist so wunderschön und so unglaublich laut. im selben moment schlägt die uhr auf 0 uhr um und alle um mich herum stoßen mit ihren flaschen an. ich wette, die meisten haben schon wieder vergessen, was sie dort vor stunden hineingetan haben. ich jedenfalls nippe gelangweilt an meinem sekt. schmeckt scheiße. ich verziehe das gesicht und stelle das glas auf den steinigen weg. langsam beginne ich wieder auf meiner ukulele herum zu spielen.
„frohes neues jahr, mila!", brüllt marc und umarmt mich von hinten.

„dir auch, du kleiner scheißkopf", antworte ich lachend. er nimmt mich in den arm und drückt mich fest an sich. ich kann seine fahne deutlich riechen.
„was habt ihr denn alles getrunken?", frage ich und wedle mit der hand vor meinem gesicht herum.
„ein bisschen", lallt marc von hinten. ich seufze. manchmal wünsche ich mir, wie alle anderen zu sein. manchmal wünsche ich mir, ich könnte einfach mal so tun, als ob nichts wäre. als ob nie was gewesen wäre. aber das kann ich nicht. beth weint. denis haut ihr tröstend auf den rücken.
„mila,komm her!", verlangt beth und ich nehme sie in den arm. sie lacht, während ihre tränen auf meine jacke tropfen. irgendetwas scheint die menschen um mich herum alles leid vergessen zu lassen, und so sehr es mich reizt, es ihnen nachzutun und mein leid ebenfalls zu vergessen, genauso sehr stößt es mich ab, als ich wieder die nebenwirkungen sehe. es dauert wahrscheinlich nicht mehr lange, bis sich irgendeine*r von meinen freund*innen auf den rasen des gartenhauses meiner eltern erbricht.

idontwannabeyouanymoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt