1. Kapitel - Schattenstern

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Die Bilder zeigen immer die Katzen, aus dessen Sicht das Kapitel geschrieben ist :)

Schattenstern Seufzte auf, als er Nachtrubins Stimme vernahm.

,,Schattenstern? " rief sie vor seinem Bau. Schnell setzte der Anführer sich auf und leckte sich schnell über sein dunkelgrau getigertem Fell.

,,Ja?" Rief er dann. ,,Komm herein."

Die schwarze Kriegerin schritt elegant in den Anführerbau, ihre grauen Streifen schimmerten leicht, doch ihre bernsteinfarbenen Augen blickten besorgt.

,,Setz dich doch." Schattenstern deutete mit der Schwanzspitze auf den sandigen Boden vor ihm. Zögerlich ließ sie sich nieder, aber sie rutschte nervös hin und her.

,,Was willst du?" fragte er knapp.

,,Ich mache mir Sorgen um Eispfote. Sie wirkt in letzter Zeit immer so misstrauisch und abwesend. Außerdem ist sie zum letzten Kampftraining nicht erschienen. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist."

Schattensterns Gedanken wanderten zu der hellgrau gescheckten Kätzin. Sie hatte ihn noch nie gemocht, und das beruhte ganz auf Gegenseitigkeit.

,,Sie ist verliebt." Miaute er einfach.

,,Nein, das glaube ich nicht. Eispfote ist nicht so eine, die sich von heute auf morgen einfach so verliebt."

,,Doch, so ist es aber!"

,,Nein! Warum fragte du nicht Wolkenpfote? Sie wird es wissen." Nachtrubin starrte ihn herausfordernd an.

,,Okay, Nachtrubin, hör mir zu. Ich bin hier der Anführer und ich habe schon andere Schüler gesehen, die sich genauso verhalten haben, und weißt du, was mit ihnen war? Sie waren verliebt." Der graue Kater mit den schwarzen Streifen beugte sich etwas vor. ,,Warum, glaubst du, verhält sie sich so komisch?" sagte er mit rauer Stimme.

Die Kriegerin sag ihn wütend an.

,,Sie ist nicht verliebt! Wenn du das behauptest, kennst du sie kein bisschen, ich bereue es ja schon, mit dir darüber geredet zu haben!" Knurrte Nachtrubin böse, drehte sich mit einem Ruck um und stolzierte aus dem Bau.

,,So darf das nicht weitergehen", knurrte der große Kater, ,,Die Katzen müssen Respekt vor mir haben!"

Er dehnte sich und trat aus seinem Bau.

Es war ein kalter Tag im Blattfall, weit draußen im Wald heulte der Wind. Die Blätter rieselten leise hinab und die Bäume wiegten sich im Wind.

Im Felsenkessel waren momentan nur wenige Katzen zu sehen, da lagen Eispfote und Wolkenpfote vor dem Schülerbau und gaben sich die Zungen, und vor dem Lagerausgang wartete Aquamarinwolke, eine cremefarbene Kätzin mit weißen Pfoten, auf die nächste Patrouille. Neben ihr lief ihre Schülerin Efeupfote mit aufgeplustertem Fell hin und her. Zwei weitere Krieger standen ebenfalls dort herum.

Sie gehörten zur Grenzpatrouille, und sie warteten auf die Patrouille vor ihnen.

Kurz darauf kam auch schon Schattensterns Stellvertreterin Rosenblüte, eine hübsche schildpattfarbene Kätzin, mit drei weiteren Katzen herein.

Die beiden Patrouillen begrüßten einander und tauschten kurz die Neuigkeiten aus, dann verschwand Aquamarinwolkes Patrouille aus dem Lager, und die anderen gingen in ihre Baue oder zum Frischbeutehaufen.

Nur Rosenblüte tappte auf ihren Auführer zu.

,,Können wir kurz miteinander sprechen?" Maunzte sie und deutete mit dem Schwanz auf den Anführerbau.

,,Aber sicher doch."

Als die beiden Katzen in dem Bau waren, kam es Schattenstern nach der kalten Luft draußen warm und behaglich vor.

,,Also, Wolkenpfote macht sich sehr gut. Sie kann hervorragend jagen, und beim Kämpfen ist es auch in Ordnung." Rosenblüte fing ohne umschweife an zu reden.

Schattenstern stöhnte innerlich auf.
Warum wollen alle immer über ihre Schüler reden?

,,Das ist doch toll" er bemühte sich, erfreut auszusehen.

Ihre eisblauen Augen durchbohrten ihn.

,,Was möchtest du sonst noch?"

,,Dir sagen, dass nicht mehr alle Katzen im Clan dir einfach so folgen würden. Einige vertrauen dir nicht einmal mehr."

,,So ist das also", Schattenstern stand auf und schlich leise um seine Stellvertreterin herum, während er geheimnisvoll weiter sprach.

,,Ich habe meinen Respekt verloren, wie ich es glaubte", murmelte er in Rosenblütes Ohr, ,,Aber wer könnte mir denn nicht vertrauen? Wer ist es, Rosenblüte?" Sie schüttelte ruckartig den Kopf.

,,Du weißt es ... aber du willst es mir nicht sagen ... ich bin dein Anführer, also sag es mir, oder ich degradiere dich von deinem Posten!"

Sie blickte ihn an, doch es war keine Wut, was Schattenstern in ihren Augen erkannte, nein, es war Besorgnis, Angst und Weitsicht.

,,Lass mich dir helfen", bat sie.

,,Es ist nicht böse gemeint, aber ich glaube, die Katzen im Clan vertrauen eher mir als dir. Also müssen wir wohl ... "

,,Was müssen wir?"

Rosenblüte holte tief Luft.

,,Wir müssen so tun, als ob wir Gefährten wären. Sonst entzweit sich der Clan vielleicht, und macht es der Gefahr noch leichter, über uns herzufallen."

Er war verwirrt, wegen der Gefährtensache, doch eine Frage beanspruchte den DonnerClan Anführer mehr, als alles andere.

,,Was für eine Gefahr?" Wollte er wissen.

,,Eine Gefahr, die den Clan zum Verhängnis werden könnte. Allen Clans."


PS. Es ist zwar noch nicht so viel und es kommen auch noch nicht so viele Katzen vor, aber ich hoffe, euch hat es gefallen :)

Du als Warrior CatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt