3. Kapitel - Federflug

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Leise maunzend schmiegten sich die Jungen an das Fell ihrer Mutter. Es war noch Nacht, doch Federflug, die Heilerin des Clans, konnte nicht schlafen. So hatte sie beschlossen, die Königinnen zu besuchen.

Im Moment gab es zwei, die dunkelgrau gefleckte Rauchherz, und die hellgoldene Goldfleck. Rauchherz war die Mutter von Schattensterns Jungem, Winterjunges. Die kleine Kätzin hatte schneeweißes Fell mit einigen grauen Stellen, und klaren, grünen Augen.

Goldfleck besaß im momentan drei Junge, Flammenjunges, Nebeljunges und Palmjunges. Aber nur Nebeljunges und Palmjunges waren ihre eigenen, Flammenjunges Mutter war erst vor kurzem gestorben, so hatte sie sie aufgenommen.

Leise, um die Jungen nicht zu wecken, zerkaute Federflug etwas Beinwell und leckte das Kraut dann auf Palmjunges wunde Stelle am Hals, wo sie sich das Fell immer aufkratzte. Das Junge schnurrte leise und rollte sich noch fester zusammen.

Zufrieden betrachtete die Heilerin ihr Werk und wollte sich gerade umdrehen, um zu gehen, als eine Stimme ertönte.

,,Du glaubst wohl, dass niemand dich bemerkt, was?"

Direkt vor dem silbern getigertem Fell der Heilerin starrten sie zwei grüne Augen aus der Dunkelheit an.

Winterjunges. ,,Das habe ich nicht behauptet." Miaute sie sanft.

Das Junge stolzierte auf die ältere Kätzin zu und baute sich vor ihr auf.

,,Vor mir kannst du nichts verheimlichen! Ich bin der beste Spurenleser, den es gibt!" Protzte es.

,,Psst, nicht so laut, sonst weckst du die anderen Jungen noch auf!" Murmelte Federflug etwas erbost.

Dann aber besänftige sich ihre Mine, als sie in die traurigen Augen des Jungen blickte.

,,Das war nicht böse gemeint, ich will ja bloß, dass die anderen noch etwas schlafen können, wenn sie wollen."

Winterjunges guckte Federflug böse an. ,,Das wollen sie aber nicht!" Rief sie und stampfte mit der Pfote auf.

In diesem Moment schreckte Flammenjunges hoch und stieß dabei Nebeljunges mit der Pfote an den Kopf. Diese jaulte auf und strampelte wie wild um sich, was wiederum Goldfleck und Rauchherz weckte.

,,Na toll, jetzt hast du alle aufgeweckt!" Schimpfte die Heilerin und schaute Winterjunges böse an, dieses Mal ließ sie sich nicht von seinem unschuldigem Blick beirren.

,,Was ist denn hier los?" Maunzte Goldfleck verschlafen.

,,Winterjunges!" Rief Rauchherz, sofort hellwach, als sie ihr Junges erblickte. ,,Was hast du nachts hier zu suchen? Du sollst schlafen!"

,,Die Kinderstube ist doof." Meinte die weiße Kätzin mürrisch. ,,Überall sind Mütter und man darf nicht das machen, was man will. Ich ziehe aus!"

,,Oh nein, das wirst du nicht tun!"

Rauchherz packte Winterjunges am Nackenfell, setzte sie zu sich ins Nest und hielt sie mit dem Schwanz fest.

,,Also, wenn Winterjunges will, kann sie heute Nacht bei mir schlafen." Bot Federflug hilfsbereit an.

,,Ja!" Die Kätzin hörte sofort auf, sich zu wehren und schaute ihre Mutter mit großen Augen an.

,,Biiiiiiiitte!"

,,Wenn es sein muss", seufzend gab die glefleckte Kätzin ihr Einverständnis.

,,Na dann komm. Und lass die anderen noch etwas schlafen." Die silberne Heilerin legte ihren Schwanz um Winterjunges Schultern und führte das gähnende Junge in den Heilerbau.

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