Kapitel 3

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Die großen Kutschen waren in den Farben der Oikawas bemalt. Komplett türkis, nur die verschnörkelten, rankenartigen Ornamente, die neben der Tür begannen und immer schmaler nach oben zum Dach wurden, waren weiß. Genauso die Räder und der Sitz, auf dem sich der Fuhrmann und eine Wache aufhalten würden.
Und auch die wunderschönen Pferde, an das Gefährt angespannt, hatten ein reines Fell in der Farbe des Schnees.
Sie sahen aus wie aus einem Märchen. Muskulös doch trotzdem schlank. Elegant und agil. Ihre langen Mähnen und Schweife bewegten sich leicht im Wind.

Allein schon dieser Anblick war für so einige atemberaubend. Das sollte es auch sein. Obwohl der Prinz von seinem Vater verstoßen und an jemanden Fremden angeheiratet wurde, sollte der Süden das Reich des Nordens mit diesem Aufzug voller Ehrfurcht betrachten. Das Wohlhaben und die Stärke sehen.

Tooru jedoch wusste, was für Probleme sie durch all das bekommen könnten.
Denn auch Räuberbanden würden sehen, wieviel allein schon eine der Kutschen auf dem Schwarzmarkt bringen würde. Der Omega zweifelte kein bisschen daran, dass auch Hisoki all das bedacht hatte und es schien ihm egal so sein. Nein, vermutlichen wäre er auch noch erleichtert, wenn die größte Schande seines Lebens unglücklicherweise bei einem Raubüberfall umkommen würde.

Aber der Prinz machte sich nicht all zu viele Sorgen. Er selbst hatte den Fuhrmännern eine Route vorgeschlagen, bei der es keine bösen Zwischenfälle geben sollte. Das alles war natürlich hinter den Rücken seines Vaters und Halbbruders geschehen. Kazuki würde es vermutlich als Spaß sehen, jemanden auf den Omega anzusetzen und damit auch noch durchkommen.

Nun stand Tooru vor den Toren des Palasts und ihm wurde klar, dass er diesen womöglich nie mehr sehen würde.

„Was ziehst du denn für ein langes Gesicht?", Makki legte ihm seine warme Hand auf die Schulter. Sein Prinz sah ihn nur aus leicht wässrigen Augen an.
„Hanamaki lass ihn in Ruhe. Nicht jeder ist so froh darüber, den Norden zu verlassen, wie du", der Angesprochene seufzte, klopfte seinem besten Freund nochmal auf die Schulter und stieg auch schon in eine der wartenden Kutschen ein.

Yahaba legte seine Arme um den anderen Omega. „Hey alles wird gut", sprach er auf ihn ein. „Aber es könnte sogar noch besser werden, wenn du auf der Fahrt endlich mal ein bisschen mit mir lernen könntest. Ich meine wir fahren fast zwei Wochen und du weißt noch nicht einmal wie du jemanden im Süden begrüßen musst", bei dem Aufmunterungsversuch Yahabas, überkam Tooru ein warmes Gefühl. Er nickte und sah auf als er schwere Schritte, durch den Schnee, näher kommen hörte.

„Eure Hoheit, Yahaba-san", ein Alpha mit merkwürdig hochstehen schwarz-weißen Haaren verbeugte sich vor den Omegas.
„Ich bin Bokuto, der Befehlshaber der Wachen, welche euch in den Süden begleiten und dort bei euch bleiben werden."
Tooru lächelte, er hatte einiges über Bokuto Koutarou gehört. Er war der jüngste General des Nordens, viele der Ältesten sahen daher auf ihn herab. Während den König dies nicht störte, war es das Verhalten Bokutos welches ihn bei Hisoki in einem schlechten Licht dastehen ließ.

Denn er war freundlich, dies war erstmals nicht das Problem. Allerdings war es die Frage, zu wem er freundlich war. Denn der Alpha war es nicht nur zu seinesgleichen oder Betas, sondern auch Omegas.
Dies ging dem König gehörig gegen den Strich.

Doch Bokuto war für noch mehr bekannt. Er galt als laut und euphorisch, alles in einem zu merkwürdig für den Norden, obwohl er hier geboren und aufgewachsen war und jederzeit sein Leben für dieses Königreich geben würde.
Trotzdem wollte Hisoki ihn anscheinend nicht mehr. So kam es als gute Gelegenheit ihn zusammen mit seinem Sohn in den Süden zu schicken.

„Es freut mich dich kennenzulernen, Bokuto. Bitte, du musst dich nicht vor uns verbeugen", Tooru lächelte den Alpha freundlich an. Dessen Augen wurden groß und ein Lächeln streckte sich über sein ganzes Gesicht. „Jawohl Oikawa-sama!", rief er aus. „Oh nein du brauchst mich nicht so zu nennen. Ich bin nicht mein Vater", der Prinz rümpfte seine Nase. „Ich bin Tooru und ich möchte, dass wir Freunde werden. Also benimm dich einfach ganz normal", sagte er und grinste.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 12, 2019 ⏰

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