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Jimin Pov.

Guter Dinge, betrat ich am nächsten Morgen meinen Raum. Die kleinen Fünftklässler strömten mir hinterher und setzten sich auf ihre Plätze.
Eifrig packten sie alles ganz schnell aus und nahmen eine ordentliche Haltung ein. In dieser Klasse war auch Luna.
Seit dem ich nicht mehr neben ihr saß, hatte sie sich schnell andere Freunde gesucht und beschäftigte sich nun aufgeheitert mit ihnen.
Es war ein gutes Gefühl, sie so in der Klasse angekommen zu sehen.

Mit einer Hand durchwühlte ich meine Tasche nach den Ankreuztests, die ich gestern bei Yoongi korrigiert hatte.
Mich beschlich schon fast das Gefühl sie dort vergessen zu haben, als ich sie plötzlich fand.
"Hier sind sie!", zufrieden über meinen Fund, zog ich die Blätter aus meiner Tasche und verteilte die Tests an die Schüler.
"Alles in allem sind die Note recht gut ausgefallen, wenn ihr fleißig weiter übt, wird die Klassenarbeit ein Klacks für euch. Niemand ist schlechter als 3."

Ich ließ die Kinder noch kurz über ihre Noten debattieren, bevor ich mir wieder ihre Aufmerksamkeit holte und mit dem Unterricht begann.
Nach der Fünften hatte ich die Zwölfte Klasse. Da sie Leistungskurs waren, hatten sie 5 Stunden pro Woche mit mir unterricht. Eigentlich hatten sie Herrn Haffner, doch der hielt es nicht mehr für nötig, meinen Unterricht zu überwachen, weshalb er einfach wegblieb.
Wir hatten eine Doppelstunde und redeten am Anfang erst über die neusten Dinge, die so in der Schule passierte.
Die Zwölfte war ein bisschen meine Informationsquelle, sie wussten einfach alles und wenn sie ein Problem hatten, erzählten sie es mir und ich leitete es denn, nach dem Unterricht, an das Sekreteriat weiter und setzte mich dafür ein, dass gewisse Sachen auch mal durchgesetzt wurden. 

Da sich sonst kein Lehrer so für seine Schüler engagierte, liebten sie mich förmlich.
Wobei sie natürlich auch immer noch brennend interressierte, ob zwischen dem Tanzlehrer und mir was lief.
Und jedesmal verneinte ich es mit einem breiten Grinsen im Gesicht, widersprüchlicher ging es gar nicht. Die Schüler waren verwirrt.
Aber ein bisschen schmerzte es schon, wenn sie mich fast täglich nach ihm ausfragten und ich immer wieder an ihn denken musste.....inklusive all meiner Gefühle zu ihm, die er wohl nie erwidern würde.

Des Öfteren hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einfach meine Gefühle zu gestehen, doch ich traute mich nicht.
Zu groß war die Angst, dass unsere 'Beziehung' zerstört werden könnte.

"Wie weit ist eigentlich ihr Tanz, Herr Park?"
Eine Schülerin riss mich aus meinen Gedanken.
"Ja, wie weit sind Sie? Ist er schon fertig?", unterstütze ein Anderer.
"Äh, also das Grundkonzept steht, fehlt nur noch die Ausarbeitung."
"Wenn Sie nicht weiter wissen, können Sie ja auch gern Herr Min um Hilfe beten, er macht das bestimmt gern."
So lief der Hase also......
Schnell überlegte ich mir eine Antwort, die die Kinder stutzig machen könnte.

"Nein, ihn frag ich, wenn ich andere Probleme habe." Ich sah dem Mädchen bei dieser Antwort ins Gesicht und zwinkerte mit einem Auge.
Gleich darauf drehte ich mich zur Tafel und schrieb die Überschrift an.
Hinter meinem Rücken ging ein Raunen und Gelächter durch die Klasse.
Was sie sich wohl wieder dachten.....
Ok, zugegeben ich dachte das gleiche, aber ich stand in der perfekten Rolle, um ein auf unschuldig zu tun.

"Was soll das denn jetzt heißen?", ertönte bald die Frage, woraufhin ich weiterhin mit dem Rücken zu ihnen stand und mit den Schultern zuckte.
"Wir haben Herr Min übrigens zu unserem Abiball eingeladen, das heißt er wird auch ihren Tanz sehen...."
Zum Glück stand ich zur Tafel, sonst hätten jetzt alle, meine blutrotes Gesicht gesehen.

Bei dem Gedanken, dass er auch da sein würde machte mein Herz einen kleinen Freudensprung und mein Magen kribbelte angenehm.
"Schön. Da hat er sich sicher gefreut", mutmaßte ich nur.
"Sie haben doch bestimmt nichts dagegen, wenn wir ihn mit an den Lehrertisch zu Ihnen setzten, immerhin ist er ja auch unser Lehrer gewesen."
"Macht was ihr wollt", entgegnete ich, um meinen heiligen Schein aufrecht zu erhalten.

Ich musste wieder daran denken, als ich ihm aus Spaß vorgeschlagen hatte, mein Begleiter auf dem Abiball zu sein.
Es versetzte meinem Herzen immer noch einen Stich, als ich an seinen Gesichtsausdruck und seine Worte dachte.
Er war so gar nicht begeistert davon gewesen, doch wenn er von den Schüler eingeladen wurde, musste er kommen, ob er wollte oder nicht.




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