All I want for christmas is you - Christmas Story || Lutteo

21. Dezember

21. Dezember!

Ich kann es immer noch nicht fassen... Matteo ist mein geheimer Verehrer! Jetzt macht auch alles Sinn! Warum er so nervös war, als ich ihn zweimal bei den Spinden getroffen habe, die ganzen Lilien in seinem Haus und wieso er von der Kette wusste!

Also hat er wirklich Gefühle für mich! Ach du... OMG! Durch die Briefe habe ich Matteo jetzt von einer ganz anderen Seite kennengelernt... In seinen Briefen war er nie der Snob, nein, er wirkte so einfühlsam, romantisch und... einfach perfekt. Ist das seine innere Seite oder hat er sich für die Briefe nur verstellt?

Nein, das kann und will ich mir nicht vorstellen. Es wirkte alles so echt, nicht gespielt. Aber, wenn ich so darüber nachdenke... Eine Mischung aus dem Snob und dem anderen Matteo, also alias meinem Verehrer, fände ich gar nicht so schlecht.

Bisher habe ich Nina nicht erzählt, dass ich herausgefunden habe, dass Matteo mein Verehrer ist. Ich war gestern so durch den Wind und einfach überrascht, dass ich nur noch den Rucksack wieder zurück gestellt habe und dann aus dem Roller nach Hause gerannt bin. Ich meine, ich hatte gerade erfahren, dass mein heimlicher Schwarm gleichzeitig mein geheimer Verehrer ist! Ist das vielleicht Schicksal, oder sowas wie ein Zeichen, dass er und ich zusammen gehören? Vielleicht ist er ja wirklich der Junge aus der Vorhersage der Wahrsagerin! Die Beschreibung würde ja eins zu eins auf Matteo passen...

Worauf ich jetzt aber wirklich gespannt bin, ist, das Geschenk an Heiligabend. Was er wohl vorbereitet hat?

Jetzt wird erstmal mein Adventskalender geöffnet. Hinter dem heutigen 21. Türchen verbirgt sich eine kleine Trommel, es sieht so aus, als wären zwei kleine Trommelstäbe auf ihr drauf. Ich stopfe mir die Schokolade in den Mund und suche mir danach ein Outfit heraus, welches ich heute anziehen kann.

Später im Roller ziehe ich Nina erstmal in die Umkleide und schließe die Tür hinter uns. "Ich habe Neuigkeiten!", sage ich sofort und sie sieht mich abwartend an. "Du bist mit Matteo zusammen?", rät sie und ich pruste los. "Nein!", lache ich. "Aber es hat mit ihm zu tun." "Uhh, jetzt bin ich gespannt!" "Also...", fange ich an. "Ich weiß jetzt, wer mein geheimer Verehrer ist! Gut, so geheim ist es jetzt nicht mehr, aber..." Ninas Kreischen unterbricht mit. "Es ist Matteo, richtig?" Ich nicke langsam und dann kreischen wir gleichzeitig. "Ich wusste es!", ruft sie. "Ja, du wusstest es!", muss ich ihr wohl oder übel Recht geben. "Aber wie hast du es herausgefunden?", fragt sie, als wir uns einigermaßen von unserem Kreischanfall beruhigt haben. "Also... Ich war gestern bei meinem Spind und habe seinen Brief gelesen. Er kam auch und irgendwann kamen wir dann auf gestern zu sprechen... Als wir gerade über den Kuss sprechen wollten, hat Gastón angerufen und er musste schnell zu ihm, warum auch immer. Jedenfalls ist er dann los, hat aber seinen Rucksack vergessen. Als ich ihm damit hinterher rennen wollte, ist mir erst aufgefallen, was für ein Rucksack das ist. Der schwarze mit den goldenen Nieten! Ab dann machte alles Sinn... Das heißt, er hat auch Gefühle für mich!" Nach dem letzten Satz kreischen wir wieder los und hüpfen auf und ab, während wir uns an den Händen halten. "Luna, ich freue mich so für dich!", sagt meine beste Freundin. "Und was machst du jetzt? Sprichst du ihn darauf an?" Ich schüttele grinsend den Kopf. "Was viel besseres.", sage ich geheimnisvoll. "Was planst du, Luna?" "Wirst du sehen, Nina. Komm!" Ich ziehe sie an der Hand wieder mit raus aus der Kabine zu den Spinden.

Wir kommen gerade zur Rechten Zeit, denn ein Snob steht an meinem Spind, der anscheinend gerade den Brief an meinen Spind gehangen hat. "Hallo, Snob.", sage ich grinsend und er sieht mich überrascht und nervös an. "Ehm... Hi, Luna." Er kratzt sich am Hinterkopf, so wie ich es festgestellt habe, macht er das immer, wenn er nervös ist. "Was machst du da?", frage ich und verschränke, immer noch grinsend, die Arme vor meinem Oberkörper. "Ehm... Ich hole meine Skates, ich will auf die Bahn.", antwortet er. "Dein Spind ist auf der anderen Seite, Matteo." ich deute auf die andere Spindwand und er schaut verdattert zu seinem Spind. Ich nehme den Briefumschlag von meinem Spind und beginne, den Brief zu lesen.

Liebe Luna,

Dies ist wirklich schon der 21. Brief, den ich an dich schreibe. Ist das nicht wie ein kleines Adventskalender für dich? Jeden Tag erwartet dich etwas und du weißt nicht genau, was. Du weißt nur, dass es ein Brief ist, mit einem kleinen Geschenk. Vielleicht mache ich dies ja nächstes Jahr wieder, nur weißt du dann ja bereits, wer ich bin...

Hast du eigentlich einen Wunsch für Weihnachten? Ich nicht wirklich... Mein größter Weihnachtswunsch wäre, den Tag mit meinen Eltern zu verbringen, aber da sie so gut wie immer auf Geschäftsreise sind, wird dies niemals möglich sein... Also werde ich nach der Weihnachtsfeier im Roller entweder alleine zuhause rumgammeln, oder wir verbringen den Abend zusammen... Wenn dir denn dann überhaupt gefällt, wer ich bin.

Gut, ich will hier jetzt nicht zu viel schlechte Stimmung verbreiten und über meine Familie reden, bestimmt interessiert es dich nicht...

Bis morgen, 

dein Verehrer.

Ich werfe einen mitfühlenden Blick zu Matteo. Wenn man Weihnachten nicht mit seiner Familie verbringen kann, muss das sicherlich traurig sein. So ergeht es also auch Ámbar...

Spontan habe ich eine Idee: Ich werde meine Eltern fragen, ob Matteo, Simón und Ámbar an Heiligabend mit uns Essen können! Dann sind die drei nicht so alleine, denn wenn Matteos Eltern nicht da sind, Simóns ja in Mexiko sind und Ámbars Patentante Weihnachten nicht feiert, haben sie niemanden.

Kurz betrachte ich noch den Lippenstift, den Matteo mir heute geschenkt hat. Eigentlich mag ich es nicht, wenn mir andere Leute Schminke schenken, aber mit dieser Farbe hat er wirklich meinen Geschmack getroffen!

So,  jetzt wird aber mein Plan ausgeführt!

"Ach, mein Verehrer ist schon süß.", fange ich an, vor Matteos Augen bei Nina von ihm zu schwärmen. Ich zwinkere ihr zu, damit sie versteht, dass das zu meinem Plan gehört. "Seine Briefe berühren mich immer so sehr! Ich mag die Art, wie er schreibt und wie er eine Gefühle ausdrückt." Ich wende mich zu Matteo. "Snob, du solltest ein bisschen mehr so sein, wie er!" Ich halte ihm den Brief unter die Nase und er liest ihn sich durch, naja, er tut zu mindestens so. "Ehm... Matteo Balsano ist perfekt, so, wie er ist." Ich verdrehe gespielt genervt die Augen. "Snob, du kannst es auch echt nicht lassen!", lache ich. "Nimm dir doch wirklich mal ein Beispiel an ihm! Er ist so einfühlsam, lieb, romantisch... Einfach toll!", schwärme ich weiter. "Gut, ich gehe dann mal... Bis später, oder so." Er geht an Nina und mir vorbei und kaum, dass er weg ist, beginnen wir, zu lachen.

"Das ist also dein Plan? Ihm vorzuschwärmen, wie toll du ihn findest, ohne, dass er weiß, dass du eigentlich ihn meinst?", lacht meine beste Freundin und ich nicke. "Genau! Ich spiele jetzt bis Heiligabend die Ahnungslose. Das wird lustig!", sage ich. "Oh ja, das wird es! Hast du sein Gesicht gesehen? Dieser Blick!" Wir lachen weiter und weiter. "Das werden noch tolle drei Tage, auf jeden Fall!", rufe ich und Nina stimmt mir nickend zu.

Ich bin schon so gespannt auf Matteos Reaktion, wenn er erfährt, dass ich schon seit gestern weiß, dass er mein Verehrer ist!

Tut mir leid, dass das Kapitel heute erst so spät kommt! Ich habe es früher echt nicht geschafft!

Danke an @Mianicci76 an dieser Stelle! Sie hatte die Idee, dass Luna ja vor Matteo so tun könnte, als wisse sie nicht, dass er ihr Verehrer ist, obwohl sie es weiß! Ich glaube, das wird noch ganz lustig bis Heiligabend xD