Niemals wieder ohne dich (Ace x Law)

Nachhilfe

Ace

„Ich bin zuhause!" Er schloss die Tür hinter sich und ging durch den Flur und sah in die Küche. „Luffy? Bist du da?" Doch als er niemanden dort erblickte, ging er in sein Zimmer. Er ließ die schwere Tasche geräuschvoll auf den Boden fallen und warf seine Jacke über den Stuhl. Er löste die Krawatte leicht und warf sich auf das weiche Bett. Es knarzte leicht. Die Schule war heute anstrengend gewesen. Alleine Law um Nachhilfe zu bitten hatte ihn allergrößte Überwindung gekostet. Und er hatte Glück gehabt. Nicht auszudenken, was mit ihm geschehen wäre, wenn das jemand mitbekommen hätte. Alleine, dass er sich mit Law unterhielt könnte schlecht für ihn sein.

Ace seufzte. Warum konnte er nicht einfach auf die öffentliche Schule gehen. Zwar hatte er schon allerlei Geschichten über die Schüler dort gehört, doch vielleicht entsprachen sie ja doch nicht ganz der Wahrheit? Er hatte seinen Bruder, der selbst auf die öffentliche Schule ging, nie gefragt wie es dort zuging. Er dachte bisher immer, dass Luffy eine Ausnahme unter all den Problemkindern wäre. Doch Ace war sich inzwischen nicht mehr so sicher, ob nicht die Schüler seiner eigenen Schule die wahren Problemkinder waren. Denn wenn er so darüber nachdachte, waren immer sie es, die Streite anfingen, andere piesackten und viele andere Dinge taten.

Plötzlich hörte er Geklapper und Gepolter aus der Küche. Vorsichtig schlich er durch sein Zimmer und öffnete langsam und lautlos die Holztür. Leise ging er den Flur entlang, bis er zur Küche kam. Die Tür stand sperrangelweit auf. Das Geklapper wurde lauter.

Neugierig und schon fast ängstlich steckte Ace den Kopf durch die Tür. Zur Not müsste er den Einbrecher eben mit einem Topf erschlagen. Doch er sah nur Luffy, der in den Schränken nach Essen rumkramte. Und da war noch jemand. Ach das war ja nur Law. „Warte, Law?!", schrie Ace aus. Der Angesprochene drehte seinen Kopf zur Tür und sah ihn fragend an. Luffy reckte den Kopf und lachte Ace an. „Ach, Ace, ich wusste gar nicht, dass du da bist!" Ace grinste Luffy an. „Ja...ich bin früher da..."

Er nahm Luffy am Arm und zog ihn ein wenig näher zu ihm hin. „Warum ist er hier?", fragte er diesmal etwas ernster. Sein Bruder sah ihn nur verwirrt an. „Wer? Traffo?" Ace sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. Kannten die sich so gut, dass sie sich schon Spitznamen gaben? Warum hatte Ace dann seinen Bruder nie von ihm erzählen hören? Er würde es doch nicht absichtlich vor ihm geheim halten? Und wenn ja, warum?

Law beobachtete ihn eindringlich, begann dann aber leicht zu grinsen. „Ace, zerbrich dir nicht den Kopf zu sehr. Dein Bruder und ich haben nichts am laufen, sei unbesorgt." Ace wollte ihm nicht so recht glauben. Nun, er hatte auch allen Grund dazu. Der Blick von Law konnte in verschiedene Richtungen gedeutet werden. Luffy hingegen sah verwundert zwischen den beiden hin und her und kramte nebenbei im Kühlschrank rum.

Ace seufzte schwer, drehte sich um und ging wieder zurück in sein Zimmer. Dort ließ er sich wieder auf sein Bett nieder und starrte gegen die Decke. Aus heiterem Himmel fing er an zu grinsen und schloss die Augen. Er wusste nicht ganz warum, vielleicht hatte er ja auf einmal gute Laune. War ja in letzter Zeit eh viel zu selten. So richtig Spaß hatte er sonst nur mit Luffy oder Marco, doch letzterer war vor zwei Jahren in ein Internat gegangen. Und auch Luffy schien in letzter Zeit weniger Zeit zu haben. Aber er verstand das. Er hatte ja nun mal auch Freunde und hatte nicht die Pflicht die ganze Zeit nur mit seinem Bruder zu verbringen. Und anscheinend zählte Law auch zu seinen Freunden.

Ein Glucksen sprang aus seiner Kehle als er an das Gesicht der alten Bibliothekarin dachte, als er am Samstag noch einmal durch die Tür kam um das Medizinbuch auszuleihen. Und erst Laws verwirrtes Gesicht, als er ihm das Buch vor die Nase geworfen hatte. Einfach göttlich.

Doch dann wurde sein Gesicht wieder ernster. Sein Blick schweifte ab und er dachte angestrengt nach. Das erste Mal, als er Law gesehen hatte, war auf der Schulversammlung. Dort hatten Schüler beider Schulen Preise erhalten. Eben auch Law. Dieser Tag war wohl wirklich schlimm für ihn gewesen. Wenn er so darüber nachdachte, hatte Ace sich auch vollkommen falsch verhalten. Und doch konnte er das nicht mehr ändern. Was geschehen ist, ist geschehen...