Kapitel 2

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Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich komisch. Ich weiß auch nicht. Irgendwie eine Mischung aus Übelkeit, Magenschmerzen und Fieber- denke ich mal. Ich bin kein Arzt, aber wäre ich einer würde ich jetzt als reine Vorsichtsmaßnahme verordnen zu Hause zu bleiben, sich auszuruhen, und auf keinen Fall anstrengen. Aber ich bin kein Arzt oder hat jemand schon meinen Doktortitel gefunden?

Als ich dies meiner Mutter sagte, meinte sie nur ich würde nicht in die Schule wollen. "Falsch!! Mir geht's echt nicht gut. Ich würde ja wirklich gerne hin gehen.", wollte ich am liebsten erwidern. Aber mit meiner Mutter sollte man lieber nicht diskutieren, das endet meist tödlich.

Da ich nun schon einiges an Zeit verloren hatte, machte ich mich schnell auf den Weg zu meiner Busstation. Der Weg ist nicht weit, dennoch brauche ich mindestens 15 Minuten für die Distanz. Als ich endlich ankam, erwartete mich Monica schon wie üblich. Monica ist immer früher da als ich, sie wohnt direkt gegenüber. Als sie mich sah, lief sie sofort auf mich zu, umarmte mich und rief mit dramatischer Stimme: "Mason hat gestern Schluss gemacht! Ich bin jetzt SINGLE! Das ist so schlimm!" Vielleicht sollte man nebenbei bemerken, dass ich schon mein ganzes Leben lang Single bin. Aber das ist nunmal Monicas Art. Sie fühlt sich immer so unbeliebt, wennn sie keinen Freund hat. Am liebsten würde sie in der ganzen Schule Bilder mit ihrem Gesicht und einen 'Wanted! Suche Boyfriend' Slogan aufhängen. Somit durfte ich mir die ganze Busfahrt hindurch ihre dramatischen Erzählungen von Masons Art ihr zu sagen, dass er sie jetzt nicht mehr lieben würde, und wie er mit ihr Schluss gemacht hat- jedes einzelne klitzekleine Detail, anhören. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach ungefähr der Hälfte weggedriftet bin.

Nach einer 20 minütigen Busfahrt waren wir an unserem Ziel angekommen- unserer Schule. So fühlt es sich also an, etwas bald für immer gehen zu lassen.

Mein vorletzter Schultag hat begonnen.

Schon von Weitem konnte ich Mason und seine Gang sehen- die coolen Footballboys. Oder eigentlich brauchte ich sie gar nicht sehen, denn Monica hat so eine Art Gefühl für seine Anwesenheit bekommen, sodass wir nur den Bus verließen und sie anfing mit ihren "Oh mein Gott"- Ausrufen. Sie verfiehl augenblicklich in einen Schockzustand. Also konnte ich sie den ganzen Weg bis zum Eingang mitschleifen. Heute hatten wir in den ersten zwei Stunden Philosophie, ein Fach das ich eigentlich sehr gerne habe, Monica aber über alles hasst. Danach eine Stunde Geschichte und zwei Stunden Mathe- mein Todesurteil.

Philosophie verlief eigentlich ganz gut, für mich war es interessant, für Monica nicht. Wir lasen  Gedichte von antiken Personen, und mussten diese danach in zweier Gruppen analysieren. Ich und Monica bildeten ein Team, was bedeutet, dass ich ich die ganze Arbeit mache und Monica abschreibt.

Geschichte war da schon nicht mehr ganz so toll. Geschichte war eines der Fächer, welches wir mit Mason und seiner Gang haben. Es endete damit, dass Monica Mason tödliche Blicke zuwarf, die dieser aber gekonnt ignorierte- naja was soll man sagen Übung macht den Meister.

In Mathe bin ich eigentlich nur Deko. Gibt es da noch was zu erklären. Ich verstehe echt nicht wieso ich herausfinden muss was sich hinter x versteckt. Vielleicht will es anonym bleiben. Hast du gefragt ob du es überhaupt herausfinden darfst mit der neuen Datenschutzgrundverordnung, Mister Smith?! Ich denke nämlich nicht.  Was nicht heißen soll, dass meine Ergebnisse bei Examen schlecht sind, das sind sie nicht. Sie sind eher durchschnittlich, denke ich mal. Aber Mathe ist mein schwächstes Fach. War schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Als Mathe vorbei war, war ich echt fertig mit der Welt. Mister Smith hat uns echt unnatürlich viele Hausaufgaben gegeben. Ich ging noch schnell in die Bibliothek und nahm mir ein Buch, das unser Thema in Geschichte etwas besser erklären soll mit. Ohne mich von irgendwem zu verabschieden, verließ ich das Schulgelände und fuhr mit dem Bus nach Hause.

Zuhause machte ich mir zu erst etwas zu essen. Nach einem Tag mit Mathe brauche ich echt eine Belohnung. Also schnitt ich schnell etwas Obst klein, schmoltz eine Tafel Schokolade und machte mir daraus ein Schokofondue. Als noch Schokolade übrig blieb, nahm ich mir ein paar Marshmallows und tunkte auch diese in die Schokolade. Wie gesagt nach Mathe bin ich am Ende.

Da ich extrem erschöpft war, ging ich hinauf in mein Zimmer, nahm mir das Geschichtebuch um etwas darin zu lesen und legte mich in mein Bett. Ich musste etwas die Zeit übersehen haben, denn als ich das Buch schloss, war es dunkel. Eigentlich ist dunkel untertrieben, es ist stockfinster draußen.

Genervt von meiner undisziplierten Haltung beschloss ich wenigstens noch etwas für die Schule zu tun. Auch wenn morgen mein letzter Tag ist, will ich die Schule nicht komplett vernachlässigen. Ich entschied mich die Mathe- Aufgaben noch nicht zu machen- das würden meine Nerven nicht überstehen. Ich entschied mich stattdessen etwas für meinen Aufsatz für Philosophie zu recherchieren.

Als ich damit fertig war, ging ich hinunter um noch etwas zu essen. Denken macht mich immer hungrig. Verbrennt man beim Denken eigentlich auch Kalorien?

Ich entschied mich einfach für ein Fertig- Curry, welches man nur in die Mikrowelle stellen musste. Ganz mein Geschmack von kochen. Ich aß schnell auf und schlich dann wieder hinauf in mein Zimmer. Ich ging schnell duschen, flocht meine Haare zu zwei Zöpfen, checkte noch für eine halbe Stunde mein Handy- und endete in den tiefen von Youtube und schlief dann ein. Mit dem Gedanken, dass morgen mein letzter Schultag sein wird.


Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, wie immer würde ich mich über euer Feedback freuen. Und auch hier möchte ich mich nocheinmal für meine Unregelmäßigkeit entschuldigen.

euer Robijn.




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