Kapitel 3

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Laut den Ärzten war ich 32 Stunden ohne Bewusstsein gewesen. Sonst hätte ich keine körperlichen Schäden. Alex war tot, er hatte zu viel Blut verloren. Wäre nur die Wunde am Hals gewesen, hätte er noch eine Chance gehabt, aber der Reaper war gründlich gewesen, er hatte im Nachhinein noch seinen Oberkörper aufgeschlitzt. Ich war leer, dann wieder wütend, dann gebrochen. Ich wusste wer der Reaper war, lügte mich aber selbst an, in dem ich mir immer wieder sagte, dass es nicht wahr ist. Meine Mutter war schon vorbeigekommen, Mia auch, sogar Grace und Fineral. Fineral wollte mich schon befragen, aber ich konnte nichts beantworten, ich konnte es nicht verarbeiten. Nach zwei Tagen durfte ich wieder nachhause. Von der Arbeit war ich bis nächste Woche freigestellt. Aber ich wusste nicht, was ich tun sollte, die Beerdigung organisierte meine Mutter und mir war nicht danach irgendetwas zu tun. In meiner Wohnung setzte ich mich auf den Boden und blieb dort, bis ich mich dazu bewegen konnte aufzustehen. Langsam gab ich mir einen Befehl nach dem anderen. Steh auf, zieh die Schuhe aus, hänge die Jacke an die Garderobe, geh in die Küche, iss etwas, geh schlafen. Am nächsten Morgen lag ich schon lange wach. Wieder gab ich mir einfache Befehle. Gegen Mittag klopfte Mia gegen meine Tür, ich öffnete nicht. "Alea mach auf, ich weiss, dass du da bist." Ich antwortete nicht. "Alea lass mich rein." "Verschwinde Mia, lass mich." "Bitte lass mich rein, ich will dir helfen." Helfen, wie konnte sie mir schon helfen: "Ich will deine Hilfe nicht. Verschwinde" Sie schwieg dann sagte sie: "Ich weiss, es ist hart für dich, aber ich will nur schauen ob es dir gut geht." "Mir geht es gut, also lass mich." "Wenn du willst kann ich auch Anthon holen, er kann dir sicher besser helfen immerhin hat er ähnliches durch gemacht." Ich bekam Panik, und schrie: "NEIN, ICH WILL SEINE HILFE NICHT UND DEINE AUCH NICHT, ALSO HAU ENDLICH AB." Ich kauerte mich zusammen, mein Puls raste und Angstschweiss rannte mir den Nacken hinunter. Mein Atem ging schneller, ich hatte so eine Angst. Es dauerte eine Weile bis ich mich beruhigt hatte. Dann drehte ich eine Runde in meiner Wohnung und sah zweimal nach, ob alle Fenster geschlossen waren. Danach kroch ich in mein Bett wie eine Vierjährige nach einem Albtraum, nur dass meiner nicht enden würde, sobald ich aufwachte.

Am Montagmorgen hatte ich extreme Angst davor aus dem Haus zu gehen, aber ich sagte mir wie lächerlich es war und stieg in mein Auto. Aber die Angst blieb. Als ich auf dem Revier ankam, war ich wie ein verängstigtes Häschen. Ich rannte beinahe in das Gebäude. Die Sekretärin, die Dienst hatte eilte hinter dem Tresen hervor: "Ach du meine Güte, Sanders, was ist los? Soll ich jemanden rufen?" Ich nickte, sie führte mich zu einem Stuhl, auf den ich mich dankbar setzte. Dann eilte sie zum Telefon. Ich bekam nur so halb mit, wie sie Fineral anrief. Als sie wieder zu mir kam schreckte ich zusammen. Sie reichte mir einen Becher Wasser. Meine Hände zitterten, ich liess den Becher fallen. "Ist schon gut, ich putz das auf, bleib sitzen, sonst fällst du noch um." Fineral kam um die Ecke. "Sanders, sie sehen ja aus, als wenn sie gleich kippen würden, was ist los?" Er setzte sich neben mich. "Du kannst mir vertrauen." Rede, befahl ich mir. "I..ich h..abe so..lche Angst, dass e..er mich auch noch hohlen kommt." "Redest du vom Reaper?" Ich zuckte zusammen und bekam noch mehr Angst. "Tut mir leid, ich wollte dir nicht noch mehr Angst einjagen. Hast du irgendetwas, was uns helfen kann." "Ja" "Kanst du es mir sagen?" Ich nickte. "Komm, wir gehen ins Besprechungszimmer." Er stiess mich an. Wie einprogrammiert lief ich los in Richtung Besprechungszimmer. Fineral öffnete die Tür für mich. Das ganze Team, das noch lebte, war bereits versammelt. "Sanders, du bist ein bisschen blass um die Nase." Fineral, der hinter mir stand, schüttelte den Kopf, um Grace zu signalisieren, dass es ein schlechter Zeitpunkt war. "Alea hat eine Art Panikattacke, sie weiss wer unser ... Täter ist." Sämtliche Blicke waren auf mich gerichtet:" Wer Sanders, wer ist es? Spucks aus, wenn du es schon seit etwa einer Woche weisst." Grace war rot im Gesicht, er war wütend, sehr wütend. "I..ich" Panik stieg wieder in mir hoch " Was i...ch, sags endlich, diese Person hat über ein duzten Personen ermordet." Grace stand nun direkt vor mir. " Er hat deinen Bruder umgebracht, vor deinen Augen, meine Tochter, weil sie zufällig gerade in der gleichen Strasse entlangging. Zeugen und seine Opfer sind auf schreckliche Weise ermordet worden." Er schrie mir alles ins Gesicht, bis er begriff, was er gesagt hat. In seinem Blick war Mordslust: " Du bist Zeugin und er hat dich nicht umgebracht, sondern einfach nur K.O. geschlagen." Die anderen murmelten leise, als ihnen die Erkenntnis kam." Es ist jemand aus deinem näheren Umfeld, darum hast du ihn noch nicht verraten. Darum bist du auch so ängstlich, weil er genau weiss, wer du bist." Valdez kam zu mir und legte mir seine Hand auf die Schulter: " Alea du kannst es uns sagen, wir werden schauen, dass wir ihn so schnell wie möglich fangen werden. Er wird dir nichts tun." Ich zitterte und hielt mich an der Wand fest. Alle sahen mich erwartungsvoll an. Ich holte tief Luft: " E...E...Er hei...sst Anthon Lussi."

(Etwas Kürzer als die anderen. Tschuldigung)

ReaperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt