Kapitel 2

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Langsam und vorsichtig ging ich voran, wenn ich doch nur was sehen könnte. Ich versuchte mich umzublicken aber alles was ich sah war Nebel der das Mondlicht reflektierte und hier und da mal ein Paar Umrisse wenn es der Tau darauf zuließ. Bei jedem Schritt taten meine Beine weh, und lange konnte ich nicht mehr weiterlaufen. Aber wo sollte ich schlafen?

Es war aussichtslos hier etwas zu finden, überall waren nur Bäume, Büsche und Gras. Erschöpft lies ich mich an einer Art Hecke nieder und begann an zu Hause zu denken, wie meine Geschwister in ihren Betten lagen, Meine Mutter und mein Erzeuger gemütlich vor dem Warmen Kamin saßen. Wärme. Bei dem Gedanken fing ich an zu zittern denn dadurch wurde mir bewusst wie kalt es hier eigentlich war. Dieser Moment war das erstemal das ich mein Fell vermisste, mit ihm war mir nie kalt. Ich verabscheute es schon immer aber jetzt bräuchte ich es wie nichts anderes auf der Welt. Leise seuftzte ich, aber wenn ich es Kontrollieren könnte, dann wäre ich ja schließlich nicht hier.

Mit diesem letzten Gedanken schloss ich meine Augen und versank in einen tiefen Schlaf.

Ruckartig wachte ich auf und begann zu rennen. Aber wohin rannte ich eigentlich? Ich drehte mich um und sah wie mich Menschen mit Gewehren verfolgten und als ich an mir runter sah bemerkte ich wieso. Ich war in meiner Wolfsgestalt. ,,HEUTE WIRST DU KEINE TIERE MEHR VON UNSEREN BAUERN TÖTEN!" riefen sie hinter mir, weshalb ich nur noch schneller lief, aber nichts war mir hier vertraut wo sollte ich nur lang? "Sie werden dich immer Jagen du kannst kein normales Leben mehr führen" ertönte eine Stimme, aber niemand war hier es war mehr ein Wispern des Windes. Meine Pfoten fühlten sich an als wären sie Zement weshalb ich langsamer lief und letztendlich stehen blieb, die Menschen kamen immer näher. Als ich dann ein Schuss hörte sackte ich zusammen.

Schweißgebadet wachte ich auf, es war nur ein Traum. Erleichtert, dennoch unter Schock, erhob ich mich. Doch ich war kleiner, genau wie in meinem Traum sah ich an mir runter. Ich muss mich wohl in der Nacht verwandelt haben. Sie werden dich immer Jagen du kannst kein normales Leben mehr führen immer wieder kam mir dieser Satz in den Kopf. Was wenn ich wirklich kein normales Leben mehr führen kann? Als ein Sonnenstrahl meine Schnauze kitztelte wusste ich das ich weiter musste. Ich began langsam zu gehen doch der Gedanke brante sich immer mehr in meinem Kopf ein und ich wurde immer schneller und schneller, nie hatte ich gewusst das ein Wolf so schnell rennen konnte. Ich sprang über umgefallene Bäume, durch Hecken und Büsche durch, schlich durchs hohe Gras und rannte einen Berg hoch. Ich fühlte mich frei und glücklich. Ich hob meine Schnauze nach oben und begann einen kräftigen Wolfsheuler. Doch als ich ein anderen Wolfsheuler zurück bekam erschrack ich. War hier noch ein anderer Wolf?

WolfheartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt