Crystal

11.

Ich und Finn saßen auf dem Boden gegenüber von Marry und Jack. Kalte Blicke und peinliches Schweigen, denn mehr brachten wir nicht herraus. Ich konnte weiterhin nicht fassen, dass meine Familie Tod war. Dieser Gedanke ließ Tränen meine Wange entlang fließen. Ich sah runter an meinen Hals. Dort hing die Kette meiner Mutter, meiner wundervollen Mutter. Durch die Tränen konnte ich nur verschwommen sehen und bekam nicht mit, wie Marry den Arm um mich legte. Ich kannte sie nicht, aber sie strahlte eine Ruhe aus, die meine Tränen nach kurzer Zeit stopte. Alle schweigten, denn sie ahnten anscheinend, dass mir nicht nach einer Unterhaltung war. Wir saßen dort eine Weile, bis ich anfing mich mit Marry zu reden. Wir verstanden uns auf Anhieb, denn wir hatten beide schreckliches erlebt. Ich wusste noch nicht, dass sie meine Beste Freundin werden würde. Die Tür wurde aufgeknallt und der Typ, der mir den Mp3-Player versprochen hatte, kam rein. Er übergab mir ein Päckchen und verschwand sofort wieder. Vorher sagte er noch 'Die beiden Mädchen begeben sich bitte in den bekannten Raum' dabei strahlte er übers ganze Gesicht. Sadist! Ich und Marry erhoben uns und machten uns nichts ahnend auf dem Weg zum "Folter" Raum.

Vor der Tür hielten wir nochmal kurz an, um dann selbstbewusst die Tür zu oeffnen. Sie durften nicht sehen, dass wir zerbrechlich waren. Auf dem Boden lag ein gefesseltes Mädchen mit dunklen Haaren. Sie hatte nur Unterwäsche an und war stark geschminkt worden. Wie sich herausstellte war ihre größte Angst zu ertrinken. Ironisch, dass da eine gefüllte Badewanne neben ihr stand. Sie würde also ertrinken und das, obwohl sie schreckliche Angst davor hatte. Sie würde jämmerlich ertrinken. Diese Menschen waren absolut bestialisch und so langsam wurde ich emotionslos. Ich hatte einfach zu viel erlebt und gerade jetzt, nach dem Tod meiner Familie, spürte ich eine Leere in mir, die ich nie zu vor bemerkt hatte. Ich wusste nicht einmal, dass man sich so fühlen kann. Meine Gedanken wurden durch ein Zwiebeln an meinem Arm unterbrochen. Marry hatte mich gezwickt und schaute mich verwirrt an. Anscheinend hatte sie mir eine Frage gestellt. Verdutzt fragte ich 'Was?'. Unsere "Konversation" wurde durch ein lautes Brüllen unterbrochen. Wir wurden an zwei Stühle gefesselt, die direkt vor der Badewanne standen. Ein Mann fing an, die Arme des Mädchens mit einem spitzen Messer entlang zu gleiten. Es war so scharf, dass es schon tiefe Schnitte verursachte. Allerdings war es wie ein normaler Schnitt, den man sich zuziehen könnte, wenn man beim Kartoffel schälen abrutschte. Das Mädchen verzog ihr Gesicht zu einem etwas verwunderlichem Schrei zusammen. Dennoch schrie sie nicht. Es war eben wie beim gewöhnlichen Schneiden, wenn man sich mal aus versehen weh tat. Er schnitt ihren ganzen Körper entlang und schon kamen zwei Frauen mit Käfigen an. In diesen befanden sich komische und originelle Tiere, die ich nicht kannte. Sie setzten sie auf den Körper des Mädchens und diese fingen an, das Blut zu schluerfen. Und ja, es hoerte sich wie schlürfen an. Die Tiere hatten keine besonders spitzen Krallen oder Zähne, aber eine etwas komische spitze an ihrem Schwanz. Es sah aus wie bei einem Skorpion und dennoch weichte es stark davon ab. Es war einfach undefinierbar. Als die Tiere anscheind satt waren, stachen sie ihren "Stachel" in die Haut des Mädchens. Augenblicklich bekam dieses Krampfanfälle und schrie wild vor sich hin. Es musste ein äußerst starkes Gift sein. Nach kurzer Zeit lief Blut aus ihren Augen und teilweise spuckte sie auch Fleischstückchen aus. Zwei Männer hoben sie an und schmissen sie in die Badewanne. Das Mädchen schrie, gurgelte und spuckte. Sie weitete ihre Augen und in diesem Moment wurde sie untergestülpt. Die letzten Blasen stiegen hoch. Blub...blub...blub... Die Abstände der Geräusche verkürzten sich und wurden zu einem blub.blub.blub...... Bis schließlich keine Blasen mehr nach oben stiegen. Sie war tot und ich stand regungslos da. Marry hingegen weinte bitterlich und zog mich in eine Umarmung. Fühlte ich gerade so etwas wie Hass? Ja, dass tat ich.