1-1-2 | Larry - One Shot

Teil 1 | The rescue operation

Routiniert griff der Lockenkopf nach der Jacke seiner Uniform und warf sie sich über, nur um danach sofort nach seinem Helm zu greifen und in Richtung Fahrzeug zu rennen. Seine Kollegen, die gerade auch im Dienst waren, taten genau dasselbe, sie beherrschten ihre Routine mit links und verbundenen Augen. Bei einem Notfall musste es immerhin schnell gehen und es blieb keine Zeit nach seiner verlorenen Jacke zu suchen, das musste der Lockenkopf auf die harte Tour lernen, aber er war dankbar dafür, denn dadurch machte er seinen Job nun gewissenhaft. Mit einem lauten 'Rums' schlug er die Beifahrertür zu, als er auf seinem Sitz saß und keine zwei Sekunden später geschah das gleiche auf der anderen Seite des Fahrzeuges, sowie auch bei den Fahrzeugen drumherum. Sein braunhaariger Kollege hinterm Steuer fuhr den Wagen aus der Garage, nachdem sie beide sich angeschnallt hatten, um im Falle eines Unfalls sicherer zu sein, ehe er sich an den Lockenkopf wandte. „Wo müssen wir hin?" - „King Edward Road 9, nahe des Westfield Parks", antwortete Harry sofort, bekam ein kurzes Nicken von seinem Kollegen als Bestätigung und schaltete dann die Sirene ein, als dieser vom Platz fuhr und die Richtung zur eben gebannten Adresse einschlug.
Wie gewohnt fasste Harry auf dem Weg nochmal den Einsatz zusammen, um seinen Kollegen und sich selbst darauf vorzubereiten und ihre Vorgehensweise zu klären. „Brand in einer 2 Zimmer Wohnung im Obergeschoss eines Wohnblocks. Es sind wohl graue Rauchwolken aus einem Fenster gestiegen und hat so die Aufmerksamkeit eines Nachbarn erlangt", erzählte Harry also und erhielt ein Nicken von seinem Partner, der das Fahrzeug daraufhin noch ein wenig beschleunigte.
Sie rasten an mehreren roten Ampeln vorbei und durch gebildete Rettungsgassen und gelangten dadurch erstaunlich schnell an ihr Ziel. Harry war nach all den Jahren immer noch erstaunt darüber, wie schnell man eigentlich von einem Ort zum anderen kommen konnte, wenn man nicht wirklich nach Verkehrsregeln fährt und freie Bahn hatte.

Schon zwei Straßen entfernt hatte man die bedrohlichen Rauchwolken sehen können und direkt vor Ort konnte man auch die rötlichen Flammen erkennen. Notarzt sowie Krankenwagen befanden sich schon vor dem Haus, jedoch konnten sie ohne Hilfe der Feuerwehr nicht wirklich viel ausrichten. Als Harry und sein Partner Liam aus dem Fahrzeug ausstiegen kam daher sofort einer der Notärzte mit einer älteren Dame an der Seite auf sie zugelaufen. Nach einem aufmunternden Lächeln und Nicken von Harry, begann sie sofort das zu erzählen, was sie auch den Notärzten schon erzählt hatte, während die Kollegen von Harry und Liam die Wägen zum Löschen bereit machten. Die Dame erklärte ihnen, dass sie auf dem Heimweg vom Einkaufen Rauch aus dem Obergeschoss des Hauses kommen sah, was wohl nicht selten war, da der junge Mann der dort wohnte wohl nicht kochen konnte und schon öfter etwas anbrennen hat lassen. Allerdings bemerkte sie, dass die Rauchwolken dichter und dunkler waren als normalerweise und auch immer mehr Rauch nachkam, was sie dann doch stutzig werden ließ und weswegen sie die Feuerwehr alarmierte. Außerdem erzählte sie, dass es die Wohnung ihres Nachbarn Louis Tomlinson war, der soweit sie wusste krank zuhause war und den sie bis jetzt auch noch nicht unter den versammelten Anwohnern entdecken konnte, die natürlich mittlerweile alle etwas von dem Feuer mitbekommen haben und aus dem Wohnblock geflohen waren. Diese Aussage machte die beiden Feuerwehrmänner natürlich sofort aufmerksam. Wenn sich der jungen Mann noch in der Wohnung befand, dann mussten sie ihn schleunigst herausholen, bevor er schlimme Schäden davontragen würde. Ohne auch nur eine weitere Sekunden zu verlieren rannten die beiden Männer auf die Wägen zu, um ihre Kollegen kurz und knapp aufzuklären und sich die nötige Ausrüstung zu besorgen, die sie benötigten, um in die Wohnung zu kommen. Mit allen wichtigen Sachen machten sie sich dann auf den Weg in das oberste Stockwerk des Wohnblocks.

Je weiter sie nach oben kommen, desto mehr Rauch kam ihnen entgegen und desto schneller wurden sie. Hier zählte jede Sekunde. Ohne zu zögern schlug Liam die Tür zu der 2 Zimmer Wohnung mit der Axt ein, die er extra vom Auto mitgenommen hatte, der Bewohner würde ihnen wohl kaum die Tür öffnen können. Als die beiden Feuerwehrmänner(Synonym?) die Wohnung betreten konnten, mussten sie sich anstrengen etwas durch den Rauch zu erkennen, der schon ziemlich dicht war.
Die beiden konnten jedoch die Küche zu ihrer linken ausmachen, die auch die Quelle des Rauchs war. Dort konnten sie jedoch keinen Körper entdecken und nachdem sie nicht die nötigen Mittel zum löschen des Feuers hatten und es ihre Auge war, den Eigentümer zu finden, hielten sie sich auch nicht lange dort auf, sondern gingen den schmalen Flur weiter. Sie hatten nicht viel Zeit; der Rauch war schon sehr dicht und hing schon gefährlich nah über dem Boden, was das Atmen erschwerte und zu langwierigen Schäden führen konnte, also beschlossen die jungen Männer, sich aufzuteilen. Während Liam in den Raum rechts des Flures ging, nachdem sie das Bad am Ende des schmalen Ganges durchforstet hatten, ging Harry in den Raum gegenüber, der sich als Wohnzimmer herausstellte. Harry brauchte trotz des Rauches nicht lange, bis er eine Gestalt am Boden vor der Couch ausmachen konnte und stürzte sofort auf diese Person zu. Er kniete sich neben sie und rief nach seinem Partner, der die Suche einstellen konnte, da sie von der älteren Dame versichert bekommen hatten, dass der junge Mann alleine lebte.
Keine fünf Sekunden später kniete dieser ebenfalls neben Harry, der gerade sporadisch den Puls des Mannes prüfte, der reglos zwischen ihnen auf dem Boden lag. Der Lockenkopf, dessen Haare man unter dem Helm allerdings nicht ausmachen konnte, nickte mit dem Kopf und signalisierte Liam somit, dass sie ihn bewegen konnten. Der Braunäugige zögerte nicht weiter, packte den Wuschelkopf unter den Achsel und stand auf, während der Günäugige dasselbe an den Beinen machte.

Gemeinsam trugen sie den Wuschelkopf aus der Wohnung. Dieser war noch immer bewusstlos, öffnete allerdings weiter unten im Treppenhaus des Wohnblocks, kurz seine Augen und blickte in die des Lockenkopfs. Für den Bruchteil einer Sekunde traf Grün auf Blau, ehe die Augen des Mannes wieder zu fielen.