Der Wuschelkopf blieb den restlichen Weg über bewusstlos und erlangte erst dann wieder sein Bewusstsein, als er auf der fahrbaren Liege des Krankenwagens lag und eine Atemmaske aufbekam. Die Feuerwehrmänner wollten sich gerade abwenden und den Sanitätern Raum geben, um ihre Arbeit zu machen, als der Wuschelkopf die Augen aufriss und panisch umher blickte. Er versuchte sich aufzusetzen und sich die Maske vom Mund zu ziehen und ließ sich von den Sanitätern nicht beruhigen. Irgendwie verständlich, wenn man alleine in seiner Wohnung bewusstlos wird und draußen unter fremden Menschen aufwacht. Allerdings schien er solch eine Panik zu haben, dass er die Menschen um sich bei seinem Versuch sich zu befreien fast verletzte. Innerhalb eines Augenblicks waren die jungen Männer wieder an der Seite der Liege. „Hey, hey beruhig dich, es ist alles gut!", meinte Harry dann und legte seine Hand auf den Arm des Mannes. Er zitterte und schien trotz der Atemmaske schlecht Luft zu bekommen und trotzdem wollte er sich diese vom Mund ziehen. Bei dem Klang von Harry's Stimme wandte der Mann seinen gehetzten Blick diesem zu und als er in die Grünen Augen seines Gegenübers blickte, wurde er sofort ruhiger. Er wusste nicht warum, aber er vertraute diesen grünen Augen, die ihn sorgenvoll betrachteten. Dabei kannte der Mann ihn doch gar nicht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er diese grünen Augen im Treppenhaus schon mal gesehen hatte, wenn auch die Erinnerung daran verschwommen war, und er allem Anschein nach nicht tot war. „Siehst du, es gibt keinen Grund zur Panik", sprach der Lockenkopf weiter, der mittlerweile seinen Helm abgelegt hatten, aber noch immer Blickkontakt mit dem Blauäugigen hielt.
„Du hast eine Rauchvergiftung, nicht allzu schlimm, aber dennoch vorhanden, deswegen müssen wir dich ins Krankenhaus bringen." Bei dem Wort 'Krankenhaus', wurde die Atmung des Wuschelkopfs wieder schneller und flacher und sein Körper strahlte neben der Wärme erneut Zeichen von Panik aus. Er schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder aufzusetzen und die Maske herunter zu nehmen, doch die Sanitäter und Liam reagierten schnell und hielten den Mann erneut fest. Unter gutem Zureden konnte Harry die Hand des blauäugigen Mannes, der die Atemmaske festhielt und vom Mund gezogen hatte, von der Maske lösen und ihm die Maske vorsichtig wieder aufsetzen. Dabei hielten die beiden konstant Blickkontakt. Harry war erstaunt wie gut es ihm gelang ihn zu beruhigen, obwohl sie sich gar nicht kannten, und seinem Kollegen und den Sanitätern ging es wohl nicht anders. Es war beinahe ein Wunder, bei der Angst, die der Wuschelkopf vorhin noch hatte. Unter der Bedingung, dass Harry ihn begleitete und dem Versprechen seine Seite nicht zu verlassen, konnten die Sanitäter die Liege endlich in den Krankenwagen verfrachten. Harry, der keine andere Wahl gehabt hatte, als den Wuschelkopf zu begleiten, da dieser seinen Arm umklammert hatte, wurde während den Untersuchungen allerdings gebeten im Warteraum zu warten. Logischerweise, da er keine Beziehung zu dem Patienten hatte. Also saß der Lockenkopf nun im Wartebereich eines Krankenhauses, in seiner Arbeitsuniform, wurde von unzähligen Personen komisch angeschaut und wartete auf ein Update eines Patienten, den er gar nicht wirklich kannte. Da die Frau an der Rezeption gedacht hatte, dass Harry ein Familienmitglied oder Partner oder ähnliches wäre, hatte sie ihn gebeten einige Fragen zu beantworten. Allerdings konnte der Lockenkopf ihr beim Ausfüllen des Formulars nicht helfen, die einzige Frage, die er hatte beantworten können, war der Name des Patienten: Louis Tomlinson. Aber auch bei diesem war sich Harry nicht mehr zu hundert Prozent sicher, immerhin hatte er zu dem Zeitpunkt anderes im Kopf gehabt. Allerdings fand die Frau hinter dem Tresen einen Mann mit diesen Namen in der Datenbank des Krankenhauses und konnte so auch weitere Informationen für das Formular entnehmen. Daraufhin wurde Harry zurück in den Wartebereich gebeten und erneut startete das Warten auf eine Auskunft, in einem ungemütlichen Plastikstuhl im Eingangsbereich eines Krankenhauses. Was für ein Tag.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ sich endlich ein Arzt im Eingangsbereich blicken und wurde sofort von mehreren Leuten hoffend angeschaut. Harry taten diese Leute leid. Er wollte bei der Feuerwehr arbeiten, um Leuten helfen zu können und dann in einem Krankenhaus zu sitzen und in die Gesichter hoffnungsloser und trauriger Menschen zu gucken, war nicht leicht und ließ einen Kloß in seinem Hals wachsen. Der Arzt blickte sich suchend in dem offenen Raum um und sein Blick blieb an Harry hängen. Er hatte blaue Augen, genauso wie der Wu- Louis, aber das Blau von Louis' Augen, musste der Lockenkopf feststellen, fand er viel schöner. Der Arzt machte sich mit großen Schritten auf den Weg zu dem Feuerwehrmann, sein weißer Kittel wehte dabei etwas in dem aufkommenden Wind, und als der Arzt vor Harry stand, stand dieser auf und reichte ihm die Hand. „Doktor Horan", stellte sich der Arzt vor und lächelte. „Harry Styles", antwortete der Lockenkopf höflich. „Sie sind wegen Louis Tomlinson hier, richtig? Dann folgen sie mir bitte", sagte Doktor Horan, drehte sich auf dem Absatz um und lief einen der schier unendlichen Gänge entlang. „Sie sind also der Feuerwehrmann, der Mr. Tomlinson aus der Wohnung geholt hat?", fragte er mit einem Seitenblick auf den Grünäugigen, der im Gleichschritt neben dem Arzt verlief und auf dessen Frage hin zustimmend nickte. „Genau, mein Kollege Liam Payne und ich waren in der Wohnung, nachdem uns eine Nachbarin auf das Fehlen des jungen Mannes aufmerksam gemacht hatte. Die Wohnung war ein rauchiges Desaster", erklärte Harry und Doktor Horan lachte bei der Ausdrucksweise kurz auf, wurde aber augenblicklich wieder ernst. „Nun ja, aufgrund des vielen Rauches hatte Mr Tomlinson ziemliche Schwierigkeiten beim Atmen und hat eine leichte Rauchvergiftung davongetragen. Er bekommt zur Zeit Atemhilfe von einem kleinen Schlauch in seiner Nase, der ihn mit extra Sauerstoff versorgt", erklärte Doktor Horan und bog dann nach links in einen weiteren Gang ab, während Harry ab und zu nickte, um dem Arzt zu verdeutlichen, dass er zuhörte. „Außerdem haben wir festgestellt, dass Mr Tomlinson wohl einen Magen-Darm-Virus hat und ziemlich dehydriert ist, weshalb er es wahrscheinlich in erster Linie nicht aus der Wohnung geschafft hat. Deshalb haben wir ihn ebenfalls an eine Infusion angeschlossen, die seinen Körper mit der nötigen Flüssigkeit versorgt. Auch ist sein Fieber aufgrund der Hitze und der Anstrengung seines Körpers gestiegen und wir würden ihn gerne mindestens eine Nacht zur Beobachtung hier behalten. Wegen der Rauchvergiftung müsste er auf jeden Fall bleiben, also ist der Grund nicht wirklich wichtig." Wenn Harry ehrlich war, rauchte ihm schon ein wenig der Kopf bei den ganzen Informationen, die der blonde Arzt von sich gab und er fragte sich, wie man sich das alles nur merken konnte. Anscheinen schien Doktor Horan bemerkt zu haben, dass der Lockenkopf zu seiner Linken nicht ganz mitkam und entschuldigte sich lachend. „Wenn man es studiert hat, hört sich das gar nicht mehr so kompliziert an. Fakt ist, wir müssen Mr Tomlinson zur Beobachtung hier behalten, allerdings wirkte er sehr gestresst und hat nach ihnen gefragt und wenn es ihnen nichts ausmacht, würden ich in ihrem Beisein erklären, wie wir jetzt vorgehen", meinte der Arzt und dreht sich fragend zu dem Feuerwehrmann um, der wegen der Tatsache, dass Louis nach ihm gefragt hatte, leicht grinste. „Natürlich, mir macht das nichts aus", erwiderte er und brachte den Arzt dazu in die Hände zu klatschen. „Gut, dann wollen wir mal", meinte er und blieb vor dem Raum mit der Nummer 204 stehen, ehe er die Türklinke runterdrückte und eintrat.
Nach dem Arzt betrat auch der Lockenkopf zögernd das Zimmer. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, klar, er wusste, dass Louis seine Ruhe braucht und er nicht rumschreien sollte, aber Louis war immer noch ein Fremder und doch wollte er ihn sehen und das war eben eine komische Situation. Sofort suchte der Wuschelkopf, der in dem Krankenbett noch kleiner wirkte, als er eh schon war, den Blickkontakt mit Harry, der diesen zögerlich erwiderte. Sofort bildete sich ein leichtes, kaum bemerkbares Grinsen im Gesicht des Wuschelkopfs und doch hatte Harry es bemerkt und lächelte sanft zurück, dann räusperte sich der Arzt. „Also, wie ich ihnen, Mr Tomlinson, schon gesagt habe, haben sie Rauchvergiftung und aufgrund dessen und des Fiebers das sie haben, würden wir sie gerne zur Beobachtung hier behalten", ging der blonde an zu erklären und beobachtete dabei den Wuschelkopf ganz genau auf eine Reaktion. Diese bekam auch auch direkt, weil der junge Mann anfing zu zittern. Als Harry das bemerkte, war die komische Situation schnell vergessen und er ging vorsichtig auf das Bett zu. „Hey, alles gut. Die werden dir hier nichts tun. Sie wollen dir doch nur helfen wieder gesund zu werden", sprach der Lockenkopf leise und blieb neben dem Bett stehen. Auch wenn Louis nach Harrys Sätzen unsicher nickte, zitterte er immer noch und schien alles andere als begeistert von der Situation zu sein. Aber offenbar wusste er auch, dass er dagegen nichts tun konnte, weshalb er zitternd die Luft ausstieß, die er unbewusst angehalten hatte.
Harry schmerzte dieser Anblick und bevor er richtig darüber nachgedacht hatte, hatte er schon den nächsten Satz ausgesprochen: „Wenn du möchtest, dann kann ich dich jeden Tag besuchen kommen." Nachdem der Satz ausgesprochen war und im Raum schwebte, herrschte absolute Stille. Weder der Arzt, noch Louis sagten was auf dieses Angebot und unsicher fuhr sich Harry durch die braunen Locken. „Also ähm ... da-das war eine dumme Idee, tut mir leid. Ich sollte nachdenken, bevor ich rede", meinte er peinlich berührt und versuchte die Stimmung mit einem Lachen wieder aufzulockern. Doktor Horan räusperte sich darauf hin und Harry wurde rot vor Scham und sah an seiner Uniform hinunter auf seine Schuhe. Jetzt hatte er sich vor einem Arzt und einem Fremden mit schönen blauen Augen blamiert. „Ich fände das schön", ertönte dann aber die etwas kratzige Stimme von Louis und Harry hob überrascht den Kopf und sah in die schönen blauen Augen, die ihn in einen Bann zu ziehen scheinen. Er erwiderte das Lächeln des Wuschelkopfs und zog sich einen dieser unbequemen Plastikstühle ans Bett, um sich hinsetzten zu können.
„In 3 Stunden ist die Besucherzeit vorbei, dann muss sich Mr Tomlinson auch dringend ausruhen", meinte Doktor Horan, als er zur Tür lief, um den Raum zu verlassen und nach seinen anderen Patienten zu sehen. „Und wenn ich das mal so sagen darf. Sie wären ein süßes Paar", er zwinkerte den Männern zu, die ihn perplex ansahen und dann zeitgleich erröteten, und verließ dann lachend den Raum.
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1-1-2 | Larry - One Shot
FanfictionHarry ist Feuerwehrmann und wird zu einem Einsatz gerufen. Eine normale Situation des jungen Feuerwehrmannes, doch dass er dabei auf die Liebe seines Lebens trifft, wusste er nicht.