Kapitel 12

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Nicolas sprach sich selbst Mut zu und ging einige Schritte vor, nur um kurz vor dem Ziel wieder kehrt zu machen und sich einen elenden Feigling zu schimpfen.

Himmel, das konnte doch nicht so schwer sein.

Doch offensichtlich war es das.

Nun gut, man fragte nicht jeden Tag die Eltern der Frau, die man liebte, ob man mit ihr ausgehen durfte.

Er wusste selbst, dass das ziemlich altmodisch war, aber er wusste auch, dass er einiges zu erklären hatte. Im Moment war sein Stand bei der Familie Miller nicht gerade der Beste. Besonders die Männer in dieser Familie hielten ihn für einen Mistkerl. Außerdem musste er noch erklären, dass Lisa sich nun zwar eingestanden hatte, dass sie zu dieser Familie gehörte, aber an Weihnachten nicht da sein konnte. Vorausgesetzt er hätte noch eine Chance bei ihr. Aber laut Lilli sah das nicht so schlecht aus.

Die kleine Elfe hatte ihm erzählt, dass Lisa immer wieder über das Kleid gestrichen und geseufzte hatte. Natürlich hatte Lilli es maßlos übertrieben, denn Nicolas konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass Lisa dabei theatralisch zu Boden gesunken war. Aber er konnte sich schon etwas Hoffnung machen. Aber dazu brauchte er auch die Hilfe von der Familie. Und zwar von beiden Seiten. Und eben auch von einer kleinen Elfe, die er geschickt hatte, um Lisa zu beobachten.

Er fuhr sich durch das Haar und atmete tief durch.

"Jetzt reiß dich zusammen, Clause. Du bist ein erwachsener Mann und kein Teenager mehr!", murmelte er zu sich selbst.

"Und warum lungerst du wie einer vor dem Haus meiner Eltern herum?"

Nicolas drehte sich schnell herum und sah sich Brandon gegenüber und sofort schoss ihm etwas durch den Kopf: 

Hey Santa,

ich weiß, dass ich schon zu alt bin, um einen Wunschzettel zu schreiben, aber ich würde es wirklich toll finden, wenn meine kleine Schwester endlich kapieren würde, dass sie kein Außenseiter ist. Kannst du da was machen?

Grüße Brandon

PS: der neue Aston Martin hätte ich auch gerne. Nur falls das mit Lisa nicht klappt!



Nicolas fluchte innerlich. Warum hatte er diese Kräfte noch? Fehlte nur noch, dass er wieder so seltsam lachte.

Langsam hob er seine Hände, als er den Baseballschläger in Brandons Händen sah.

"Ganz ruhig, Brandon. Ich bin kein Einbrecher oder so was!"

Brandon runzelte die Stirn.

"Woher kennst du meinen Namen?"

Er hob die Hand, mit der er den Schläger hielt, ein kleines Stück höher. Es war alles andere als beruhigend.

Verfluchte Scheiße!

Dass er sich mit Lisas großen Bruder herumschlagen musste, hatte Nicolas wirklich nicht bedacht. Und dass dieser große Bruder auch noch um einiges größer und kräftiger war, half ihm nicht unbedingt dabei die Ruhe zu bewahren.

"Ich möchte nur mit euch reden. Über Lisa!"

Brandons Kiefer trat noch härter hervor und Nicolas war sich ganz sicher, dass Brandon gerade geknurrt hatte. Mist, wenn das so weiter ging, brauchte er eine frische Unterhose. Lisas Bruder war wirklich Angst einflößend, wenn er es darauf anlegte.

"Bist du etwa dieser Scheißkerl, der ihr das Herz gebrochen hat? Freundchen, du kommst mir gerade richtig! Wir zwei sollten da etwas klären. Ganz dringend!"

Santa liebt dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt