Silvester Neues Jahr, neue Liebe?

1.7K 5 0
                                    

Es kommen folgende Personen dazu:

Hannah – 42 Jahre, 1,78m, sportlich, graue Augen, Blond, C-Körbchen, Hausfrau und Mutter

Marc – 20 Jahre, 1,85m, muskulös, braune Augen, schwarze Haare, Informatikstudent

Sophie – 19 Jahre, 1,73m, sportlich, braune Augen, schwarze Haare, C-Körbchen, Abiturientin

******************************

Zwei Tage vor Silvester, waren wir erneut in unserem neuen Lieblingsrestaurant. Nach dem Essen, kam Costa, der Besitzer (warum heißt eigentlich jeder zweite Grieche, den ich kennenlerne Costa) zu uns und setzte sich mit vier Gläser Mavrodaphne und vier Ouzo an unseren Tisch.
„Sag mal Georg, was ich dich längst fragen wollte. Was waren das eigentlich für Leute, wo dein Töchterchen, an eurem ersten Abend hier, an den Tisch ging, als ihr gehen wolltet?“
Ich erzählte ihm, dass es meiner Exfrau war und auch in knappen Worten, was vorgefallen war.
Costa war für uns ein Freund geworden, wir waren gerne hier.

„Ohh, jetzt macht es einen Sinn. Hat rumgeheult wie ein irres Ding und große… wie sagt man…? Brimborium gemacht. Habe die beiden rausgeworfen. Die siehst du hier nicht mehr. Aber ich freue mich immer, wenn du und deine Kinder hierher zum Essen kommen.
Michelle ist hübsch, wie junge Aphrodite, hätte mein Michael noch eine Schwester, ich wünschte mir, dass sie so hübsch, wie Michelle wäre. Kannst echt stolz sein, mein Freund.“
Sein Akzent war kaum zu hören. Er lebte jetzt seit 20 Jahren in Deutschland, hatte seine Frau hier kennengelernt und einen 10 Jährigen Sohn. Kurzum, wir mochten Costa und seine Familie einfach.
„Sagt, warum kommt ihr nicht an Silvester hier feiern? Wir geben eine große Party, eigentlich kostet es Eintritt, aber euch schenken wir Freikarten.“
Uns wurde bewusst, dass wir noch gar nichts für Silvester geplant hatten.
„Aber Costa, klar kommen wir, doch wir zahlen auch gerne die Karten…“
„Nein, ich bestehe darauf, der Abend kostet nix, so wie dieses Wein hier. Jamas!“
Wir stießen an, tranken und lachten. Danach unterhielten wir uns noch lange, obwohl das Restaurant, eigentlich schon geschlossen hatte.
Spät und leicht angeheitert, weil Costa und Stephanie (seine Frau), die sich auch noch dazu setzte, uns allen immer wieder nachschenkten, kehrten wir schließlich heim.

******************************

Nun war es soweit. Der erste Jahreswechsel unseres neuen Lebens.
Ich steckte die Karten, die Costa und Stephanie uns mitgaben, in die Jackettasche und sah, wie beiläufig, noch einmal darauf. „Speisen und Getränke sind im Eintritt enthalten!“, war darauf zu lesen.
Komisches Gefühl, immerhin haben die beiden uns die Karten ja geschenkt.
Als wir drei, wieder wie aus dem Ei gepellt (Michelle hatte ein Kleid an, das so sexy war, dass man tot sein müsste, um bei ihrem Anblick nicht geil zu werden) im Restaurant ankamen, kam Stephanie schon freudestrahlend auf uns zu. Sie begrüßte uns fröhlich, umarmte mich und die Kinder, bevor sie uns an unseren Stammtisch brachte.
Als wir dort waren, flüsterte ich ihr „Ich weiß, ihr habt uns eingeladen, aber sieh‘ das hier einfach als kleines Dankeschön, statt Blumen. Ich weiß, dass Costa es nie annehmen würde, daher nimm du es bitte. Ich bestehe darauf!“ zu und drückte ihr einen Hunderter in die Hand.
„Ist okay, aber Costa sage ich davon nichts. Er ist bei sowas schnell beleidigt. Griechische Gastfreundschaft und so“, lachte sie auf.
„Ich schick jemanden, der eure Getränkebestellung aufnimmt. Sorry aber ich hab sau viel zu tun. In einer halben Stunde eröffnen wir das Buffet. Costa ist noch in der Küche beschäftigt.“

Wir sahen uns um, es war schon recht gut gefüllt, alle hatten Spaß, man grüßte sich, kam mit manchen ins Gespräch, bis … ja bis Stephanie, nach zehn Minuten wieder zu uns kam.
„Georg, ich hab da ein klitzekleines Problem. Alle Tische sind schon belegt, aber es sind noch drei Gäste mit einer Eintrittskarte gekommen, macht es euch was aus, wenn ich die drei zu euch bitte?“
„Natürlich nicht, ist doch Platz genug hier am Tisch“, lachte ich, was ihre Besorgnis schnell dahin schmelzen ließ. „Danke, du bist ein Schatz. Ach übrigens, Michelle, du sieht echt fantastisch aus. Sei froh, dass mein Michael noch so klein ist, sonst würde ich ihn auf dich ansetzen“, sagte sie erleichtert lachend, worauf meine Tochter mit einem erstaunten, aber fröhlichen „Danke“ antwortete.
Als die drei Neuankömmlinge von Stephanie an unseren Tisch gebracht wurden, dachten wir, uns fallen die Augen aus. Eine Frau, höchstens Anfang oder Mitte 30, dabei ein etwas jüngeres Mädchen und ein Junge, die ungefähr im selben Alter wie meine Kinder sein mussten. Es waren sicher ihre Kinder, doch sie hätten genauso gut, allesamt als Geschwister durchgehen können.
Als ich die Frau sah, kam sie mir unwahrscheinlich bekannt vor. Hatte ich sie schon einmal gesehen?
Ich kramte in meinen Erinnerungen, doch konnte nichts finden, wo und wann wir schon einmal auf einander getroffen sein sollten. Sie stellte sich als Hannah und ihre Kinder, als Sophie und Marc vor. Wir kamen alle sofort ins Gespräch und etwas zeigte mir, dass die vier Kinder, sich erst misstrauisch beäugten, dann aber immer mehr die Augen nicht voneinander lassen konnten.
Konnte ich es ihnen verdenken? Auch für mich war Hannah wie ein neuer Planet in meinem Sonnensystem aufgetaucht.

Wie zerronnen, so gewonnen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt