Kapitel 3

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Jasper

Auf die Frage bekomme ich keine Antwort. Sie blickt mir einfach nur in die Augen und ich blicke ihr in die Augen, die einen schwachen und verletzlichen Eindruck machen. Ich lege ihr meine Hand auf den Rücken und wandere über ihre Wirbelsäule zu ihrem Hals und dann zum Kopf. Ihre Haare sind etwas zerzaust, doch das stört mich nicht. Alice sieht mich immer noch mit dem selben leidenden Blick an, doch über ihre Gefühle kann ich gerade nichts sagen. Sie verbirgt sie vor mir, was ich ihr beigebracht habe und jetzt bereue ich es, denn seit sie sich verstecken kann, habe ich ständig das Gefühl das sie mir nicht traut. Warum versteckt sie sich?
Noch bevor ich meinen Gedanken weiter denken kann, steht meine kleine auf und geht ins Badezimmer. Ich höre wie sie sich ein Bad einlässt und ich stehe ebenfalls auf, um ihr zu folgen. Als die Badewanne halb voll ist, setzt sich Alice, die sich vorher ihr Shirt und ihr Höschen ausgezogen hat, in die Badewanne. Ich ziehe mich ebenfalls aus und folge ihr. Das Wasser steigt an und nun ist die Badewanne restlos voll. Alice muss Badesalz dazu gegeben haben, denn das Wasser riecht nach Vanille und Zimt. Ich mag den Geruch von Vanille und Zimt oder wie Alice immer so schön sagt "Zinille". Mein allerliebstes Badesalz ist Eukalyptus mit starker Pfefferminze, doch Alice mag das nicht allzu gerne riechen. Ihr aller liebstes Badesalz ist Kakaobutter mit Sheabutter und Vanille oder wie mein Schatz es auch gerne nennt "Kabunille". Jedes Mal wenn sie das sagt muss ich lachen, weil es aus ihrem Mund einfach so unfassbar niedlich klingt.

Leah

Ich kann es nicht glauben. Jakob ist so ein Arsch, wie kann er nur so Respektlos mit mir umgehen? Nach allem was ich für ihn getan habe. Ich werde verschwinden irgendwohin, wo es Schnee gibt was aber auch nicht allzu weit weg ist, falls Seth mich braucht. Also auf nach Alaska, dort gibt es Schnee und ich kann immer zurück kommen, falls Seth mich braucht. Ich packe also meine sieben Sachen und verschwinde. In Wolfsgestalt laufe ich ziemlich schnell in Richtung Alaska. Doch irgendwas stimmt nicht mit mir. Ich habe so ein komisches Bedürfnis nach Alaska zu laufen und das nicht nur weil ich weg will, nein, da ist noch was anderes. Etwas was ich nicht deuten kann, doch ich werde diesem Gefühl oder Gedanken oder was auch immer es ist folgen. Ich muss es tun.

Nach etwa 1 1/2 Stunden ist Leah an der Grenze von Alaska angekommen...

Oke... Wo muss ich jetzt lang? Immer meinem Gefühl nach oder doch lieber in die entgegen gesetzte Richtung? Ich entscheide mich schließlich dafür, mich wieder von meinem Gefühl leiten zu lassen und komme so an ein Haus mitten im Wald. Wer hier wohl wohnt? Ich verwandle mich zurück und gehe zu der Tür um zu klingeln. Als mir die Tür geöffnet wird, steht eine Frau mit blonden und lockigen Haaren vor mir. Ein VAMPIR! Sie scheint auch zu wissen wer und vor allem was ich bin und will die Tür direkt wieder zu schlagen, doch ich stoppe sie problemlos. Ich sage vorsichtig: "Hallo. Ich bin Leah Clearwater und ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich suche nur eine Bleibe für eine Nacht und dann verschwinde ich sofort wieder. Ich weiß, dass du weißt was ich bin, aber ich weiß ebenso, was du bist. Ich habe keine feindlichen Gedanken." Sie blickt mich einfach nur weiter an und entschuldigt sich für einen Moment. Sie lässt mich vor der Tür stehen und verschwindet nach oben. Was sie dort tut? Sich mit ihrer Familie besprechen? Bestimmt, sie wird hier wohl nicht alleine wohnen.

Jasper

Als Tanja an die Tür klopft, liegen Alice und ich schon wieder angezogen auf unserem Bett. Wir beten sie herein und sind überrascht wie gestresst sie aussieht. Sie sagt: "Alice, Jasper Leah steht vor der Tür und will hier rein und hier eine Nacht bleiben und ... Ja noch etwas ist da nicht." Ich merke wie Alice sich anspannt und unruhig wird. Ich schicke ihr eine Welle von Ruhe und lege ihr meine Hand auf den Rücken. Ihr Blick fällt auf mich und ihre Augen sprühen funken. Jetzt ist sie zwar ruhig, von außen wirkt es jedenfalls so, doch in ihr drin kocht sie vor Wut. Was sie wohl denkt?

Alice

Was fällt der ein, hier her zu kommen? Warum muss sie mir alles kaputt machen? Wir waren doch Freunde...
In mir ist alles durcheinander, zum einen bin ich total wütend und würde sie gerne töten, auf der anderen Seite aber bin ich einfach nur traurig, dass sie mich so hintergeht. Ich hab ihr alles anvertraut und sie meinte sie würde uns in Ruhe lassen, bis sich die Vision ändert. Wie kann sie mich so enttäuschen?

Jasper

So wie Alice gerade aussieht, bricht in ihr eine Welt zusammen. Sie sieht wütend, traurig und ängstlich zugleich aus und würde am liebsten einfach davon laufen. Wie kann ich ihr nur helfen? Ich kann schließlich nicht einfach zu Leah gehen und sagen, dass sie verschwinden soll. Zudem würde Alice das einfach nicht zulassen, da sie Angst hätte das etwas passiert. Ich meine, ich kann sie ja verstehen und mir würde es vermutlich genauso gehen wie Alice jetzt. Ich liebe sie unendlich und kann und will sie nicht verlieren. Also sage ich zu Tanja, die noch immer im Türrahmen steht: "Bitte Tanja, schick sie fort." Tanja nickt widerwillig und verschwindet nach unten. Alice dreht sich um sich selbst auf den Rücken und starrt mich mit leerem Blick an. Sie sieht so verletzlich und schutzlos aus, so habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Wo ist meine selbstsichere und starke Frau hin? Liegt es alles nur an dieser Vision? Oder ist da noch etwas anderes, wovon ich nichts mitbekommen habe? Verunsichert Frage ich Alice also: "Alice Liebling, was geht dir durch den Kopf?"

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Hier ist Mal wieder ein Kapitel. Es tut mir unendlich leid, das es so unglaublich lange gedauert hat, aber ich hatte eine riesige Schreibblockade. Aber ich habe es ja nun geschafft und ich wünsche euch viel Spaß mit den weiteren Kapiteln und hoffe, dass ich schon bald das nächste hochladen kann.

Eure AlinaUnicorn14 💖

Im Schatten der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt