Kapitel 3

10.7K 103 1
                                    

Mit einem „Aufstehen" wurde ich aus meinen Träumen gerissen und da ich noch nie ein Morgenmensch war, drehte ich mich brummend auf die andere Seite. Im Halbschlaf konnte ich mich nicht orientieren, weshalb ich erst nach der zweiten Aufforderung seinerseits hochschreckte und nach unten schauend stammelte: „Es - es tut mir... leid, Meister" Er lachte nur und führte mich in die große Küche. Dort setzte er sich auf einen der Barhocker und betrachtete mich. Nach einiger Zeit wurde das sehr unangenehm, da ich nicht wusste, was ich machen sollte, weshalb ich irgendwann einfach fragte: „Ähm... soll - soll ich Ihnen etwas zu Essen machen?" Zuerst antwortete er nicht, beobachtete mich nur weiter, sodass ihm keine meiner nervösen Bewegungen entging. „Wunderschön..." murmelte mein Meister vor sich hin und mir stieg die Röte ins Gesicht. Dies ließ ihn irgendwie aus seiner Trance erwachen, denn er blickte mir in die Augen und sagte: „Ja, gerne, meine schöne Sklavin" Also suchte ich, wieder unter seinen Blicken, alle Zutaten für ein geeignetes Frühstück heraus. Als ich fertig war stellte ich den Teller vor ihn hin und kniete mich neben ihn, so wie Felia es auch gemacht hatte. „Das ist gut, wo hast du kochen gelernt?" fragte er mich und ich antwortete ihm in seine Augen schauend: „Dankeschön. Meine Mutter hat es mir beigebracht Meister" Er aß auf und auch mein Magen fing langsam an zu knurren. Mein Meister hatte dies anscheinend gehört, denn er lachte leise und fragte: „Hast du etwa Hunger, kleine Sklavin?" „Ja, ein bisschen?" Meine Antwort glich ehr einer Frage, aber ich glaubte nicht, dass dies der Grund für den Schlag war, den ich auf meiner Wange spürte. Da waren sie wieder; die Scherzen. Es würde hier vielleicht doch nicht besser werden... Ich versuchte mich doch an alle Regeln zu halten und trotzdem vergaß ich immer irgendetwas. Und das war die Anrede, eine wirklich nervige Hürde, an die ich nicht immer denken konnte. „Machst du das mit Absicht oder bist du dir deines Standes nicht im Klaren?" fragte er wütend und sah mir dabei fest in die Augen, während er an meinen Haaren zog. Es schien wohl ziemlich wichtig für ihn zu sein und versuchte doch auch immer daran zu denken, aber „Es tut mir leid Meister... Es - Ich vergesse es" flüsterte ich, schob aber schnell noch nach: „aber nicht - nicht mit Absicht... es ist nur - Sie - ich... also" Einige Tränen rollten meine Wange hinab und ich sah auf den Boden. Nun wieder sanft hob er mein Kinn an und zwang mich so ihn anzuschauen. „Shhh... ist schon gut, es ist neu für dich und ich hätte nicht so reagieren sollen, okay Kleines?" Stumm nickte ich und sein Griff um mein Kinn verstärkte sich schmerzhaft. Schnell antwortete ich und er ließ mich los. Seltsam, wie schnell seine Stimmung kippte...

Mein Meister setzte sich auf das Sofa und ich stand ein bisschen verloren mitten im Raum und wartete auf irgendwelche Befehle. Er klopfte auf seine Beine und ich folgte seiner stummen Aufforderung und setzte mich auf seinen Schoß. „Weißt du warum es Sklaven gibt, die das alles freiwillig machen? Oder sogar welche aus der oberen Schicht, die sich auch als Sklaven anbieten?" fragte er auf einmal, während er immer wieder meinen Oberschenkel streichelte. „Nein, Meister" „Sie wollen die Verantwortung abgeben. Über nichts mehr nachdenken zu müssen und nichts mehr zu entscheiden kann für einige ein großes Geschenk sein" Kurz dachte ich darüber nach: „Spricht es nicht gegen alle Werte die man hat, also... weil viele werden geschlagen und verletzt und benutzt und..." „Shhh... nein werden sie nicht, du hast eine vollkommen falsche Sicht auf das ganze" meinte er, während er mir die Tränen von der Wange wischte, von denen ich noch nicht mal wusste, dass ich sie vergossen hatte. „Natürlich gibt es einige, ein paar wenige, die ihren Stand ausnutzen, aber der Großteil ist noch besser als ich. Du hattest das Pech bei einem schlechten Menschen zu landen, aber das ist nicht immer so"beendete er seinen kleinen Vortrag und küsste mich anschließend zärtlich. Ich hatte schon bemerkt, dass er etwas erregt war, schließlich saß ich auf seinem Schoß...

Ich weiß nicht, warum ich das folgende tat, aber wie zufällig drehte ich mich etwas, was ihn zum Stoppen des Kusses veranlasste. „Seit wann willst du es denn?" Ich wurde rot, so unauffällig war ich wohl doch nicht. „Ich... ich weiß nicht... es ist... es tut mir leid Meister"  murmelte ich vor mich hin und ich wollte am liebsten vor Scham im Boden versinken. „Das muss dir doch nicht leid tun. Aber wenn du weitermachst, dann will ich, dass du unter mir liegst und meinen Namen schreist. Du hast die Wahl" erwiderte er mit einem gemeinen Grinsen dicht an meinem Ohr.

Mein Atem hatte sich bei seinen Worten beschleunigt und warum auch immer ich so mutig war, fragte ich: „Werden Sie vorsichtig sein?" Daraufhin strich er mit den Worten „Immer, Süße" über die Wange und hauchte danach einen Kuss auf meine Lippen. Stumm nickte ich, als Zeichen meines Einverständnisses und er nahm mich hoch und trug mich in sein Zimmer.

Gestern noch hatte ich genau vor diesem Moment Angst und jetzt wollte ich es? Was war nur mit mir los?

Sanft legte mein Meister mich auf das Bett und sah mich eine ganze Weile nur an. Da ich immer noch nackt war, konnte er alles sehen und mir wurde das Mustern jeder meiner Körperstellen langsam unangenehm. Aus diesem Grund überkreuzte ich irgendwann meine Beine, schlang meine Arme um mich und vergrub meinen rötlichen Kopf im Kissen. Auch jetzt schien mein Besitzer still zu stehen und ich erschrak, als er plötzlich meine Hände nahm und sie zur Seite legte. „Du bist wunderschön. Du brauchst dich nicht zu verstecken" flüsterte er rau und strich einmal von meinem Schlüsselbein bis hin zu meinen Füßen mit seiner ganzen Hand über meinen Körper. „So wunderschön..."

Ich versuche es MeisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt