first chapter

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Es zeichnet das Jahr 142 nach Aaron.
Aaron - der Erleuchtete, der Retter, der Verbesserer unserer Welt.

Jukka sprang förmlich, wie jeden Morgen nachdem der Wecker bimmelte, auf, packte sein Schulzeug und ging zu seiner Familie herunter, die ihn auch schon mit einem Frühstück empfing. „Guten Morgen Jukka, hast du alles für die Schule dabei?“ begrüßte ihn nun noch seine technische Freundin, die ihm stets und ständig auf Schritt und Tritt folgte. Schnell nickte der hellbraun-haarige Junge. Manchmal kam es ihm noch komisch vor, wenn sie da war, denn Anna-Lyse, kurz Anna, wie er sie benannt hatte, war erst seid ein paar Wochen bei ihm. Er wusste zwar, dass sie ihn überwachte und alles weiter reichte was er tat, doch ihn störte das nicht mehr wirklich. Er war seid seiner Geburt an Kamera´s und an ständige Überwachung gewöhnt. Jukka schnappte sich das fertig geschmierte Brot mit Aufstrich und eine Mandarine, ehe er auch schon, dicht gefolgt von seiner KI, die Tür verlies und in ein bereitstehendes Gefährt stieg. Keine Sekunde später erhoben sie sich in die Lüfte. Er musterte Anna-Lyse für ein paar Sekunden. Immer wenn er sie ansah, war er verblüfft wie sehr sie doch einem Menschen ähnelte. Sie hatte fast schon wasserstoffblonde Haare, die wunderbar gekringelt waren, dazu der menschliche Körper, mit sanfter Haut. Sogar leichte Rötungen zeichneten sich auf ihren Wangenknochen ab. Langsam sah sie zu ihm. „Stimmt etwas nicht, Jukka?“ Anna’s Stimme klang hell und warm. Ihre himmelblauen Augen sahen etwas besorgt in seine Grünblauen. Wie gesagt, man könnte sie glatt mit einem menschlichen Wesen verwechseln. Sachte strich sie ihren dunkelblau-weiss-gestreiften Rock glatt, dieser war perfekt abgestimmt auf ihren weissen langen Pullover, der in ihren Rock gesteckt war. Innerlich war Jukka stolz auf sich, immerhin hatte er Anna´s Aussehen entworfen. Sie war genau nach seinem Geschmack. Jeder durfte mit 15 Jahren eine KI besitzen und deren Äußerlichkeit natürlich selbst gestalten. Aber statt auf ihre Frage zu antworten, kramte Jukka lieber einen sehr flachen, technischen Gegenstand aus seinem Rucksack und lernte für die bevorstehende Prüfung. Er war nicht gerade der Beste seiner Klasse, also durfte er diese Prüfung auf keinen Fall vermasseln. Er sträubte sich bei dem Gedanken, was dann passieren könnte. Er? Dort? Nein, niemals. Etwa 5 Minuten später, kam ihr Gefährt zum stehen und die Tür ging wie automatisch auf. Er schnappte sich seinen Rucksack und stieg aus. Gemächlich lief er zu dem großen Gebäude, am Ende des Weges. Ein leichter Windhauch fegte ihm um die Ohren und wirbelte Anna´s Locken umher. ´Die großen Windmaschinen leisten gute Arbeit.´ dachte sich Jukka und blickte hinauf in die Sonne, deren Strahlen durch die riesige Glaskuppel leicht gebrochen wurden. Er lief den sandigen Weg entlang. Alles sah ordentlich und sauber aus, sogar die Bäume am Wegesrand waren immer geschnitten, sodass man den Einen von dem Anderen nicht mehr unterscheiden konnte. Links hinter den hohen Bäumen, erkannte er die große Wiese mit dem kleinen See in der Mitte. In seiner Mittagspause saß er dort gerne, aß sein Mittagbrot aus der Kantine und lauschte den äußerst gut nachgestellten Naturgeräuschen. Er fragte sich dann oft wie sich wohl die echte Natur angehört hätte. Von näherem konnte man durch die riesigen glasigen Fenster schon einige Schüler entdecken, die sich gerade auf ihre Plätze setzten. Nun stieg er die breite Treppe hinauf und lief durch das goldig schimmernde Tor. Anna folgte ihm wieder. Zielstrebig ging es zum Aufzug, der ihn fast bis vor die Klassenzimmertür beförderte. Er war zwar nicht der Letzte, aber dennoch stand der Lehrer, ebenfalls eine KI, schon wartend vor der riesigen Tafel. Jeder hier in seiner Klasse, hatte einen der verschiedensten technischen Freunde. Ein Junge, nicht allzu weit von Jukka entfernt, hatte eine männliche KI mit Lederjacke und einem ausgefallenen, beinahe stacheligen Haarschnitt.
Keiner machte sich über diese Ausgefallenheit lustig, immerhin war es dieser Junge der die Macht in der Klasse hatte. Keiner würde sich trauen etwas dazu zu sagen. Wer Klassenbester war kann sich nun einmal so etwas leisten. Jukka würde, würde seine KI so ausschauen, schräg angestarrt werden, doch hier schaut niemand Damian dumm an. Schweigsam setzte sich der dürre Junge mit den hellbraunen Haaren auf einen freien Sitz. Neben ihm nahm Anna-Lyse platz. Kaum war der letzte Schüler eingetroffen, er kam zu spät und wurde dafür einen Rang nach unten versetzt, versendete Mr. Hermann die Daten und stellte die Uhr. Sie hatten genau 45 Minuten Zeit, danach erhalten sie die Noten und einen neuen Rang. Der Test beinhaltete jede einzelne Maschine, mit ihrem Aufbau, die wichtig für ihr System war, sowie die einzelne Ränge und welche Arbeit sie verrichteten. Sehr viel auswendig lernen.. Die 45 Minuten flogen an Jukka vorbei wie ein Sturm, der es höchst eilig hatte. Auf die Sekunde genau, wurden ihm die Rechte genommen, etwas an dieser Datei zusätzlich verändern zu dürfen. Stöhnend stand er auf. Er wollte gar nicht wissen auf welchem Rang er nun thronte. Er wusste er hatte schlecht abgeschnitten. Ihn würde es nicht wundern, wenn er heraus geschmissen werden würde. „ACHTUNG, DU BEFINDEST DICH AUF DEM LETZTEN RANG. Gib genau darauf acht was und wie du es tust, letzter sein ist nicht schlimm, solange dir kein weiterer Fehler mehr unterläuft.“ hörte er schon die helle Stimme seiner Begleiterin. Na da konnte er sich heute etwas von seinem biologischen Vater anhören. Kurz lachten seine Mitschüler ihn für seinen Rang aus, doch gingen dann wieder ihren Interessen nach. Für heute stand selbstständiges Arbeiten auf dem Tagesplan. Er konnte also im Prinzip tun und lassen, was er wollte. Kurzerhand endschied er sich nach Hause zurück zu kehren, über sich die Tracht Prügel ergehen zu lassen und anschließend weiter an seinem mechanischen Experiment herum zu tüfteln. Er war sich sicher, wenn er dieses Ding zum laufen bringen würde, würde er Klassenbester werden. Es war eine neue KI Spezies. Die KI 6327.0 , diese sollte Denken und Leben wie ein Mensch, Aufwachsen wie ein Mensch mit einem Menschen ähnlichen Gehirn, aber natürlich alles noch elektronisch. Es war sogar geplant, dass die neue KI selber Kinder bekommen könnte, sie soll alles sehr schnell lernen, schnell wachsen und lange leben, die Eltern müssten sich nicht mehr sorgen, dass ihr Kind Klassenletzter wäre und Schmutz in die Familie bringen würde. Die Menschen hier würden seine KI lieben. Jukka hatte so viel nachgedacht was er zur Verbesserung seiner ˋTochter´ noch testen könnte, da hatte er gar nicht gemerkt, wie er schon wieder zu Haus angekommen war. „Jukka, wir stehen seid 8 Minuten und 27 Sekunden vor der Tür.“ informierte ihn das blonde Geschöpf. Er schüttelte seine Gedanken beiseite und trat eine Minute später ins Haus. Sofort kam sein Vater angelaufen. „Sohn,“ hallte die wütende Stimme schon von weiten „wie kannst du es wagen mich vor allen bloß zu stellen!“ und schon bevor dem 15 Jährigen überhaupt bewusst war, was geschehen war, hatte er auch schon eine schmerzende Wange. „Wie kannst du es wagen, das deiner Mutter an zu tun?!“. Jukka waren diese Worte nur allzu bekannt. Am besten für ihn war es jetzt einfach in sein Zimmer zu verschwinden, was er auch auf der Stelle tat. Er setzte sich an seinen Rechner, an dem ein babyartiges, graues Geschöpf angestöpselt war.

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