Kapitel 4

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Unser Spiel wurde von einem anderen Schlüssel in der Tür unterbrochen. ,,Halloo" tönte es laut aus dem Eingangsbereich unseres Hauses, unsere Mutter war zu Hause. Sophia ging die Treppe hinauf um sie zu begrüßen. Ich wagte nebenbei einen Blick durch das Fenster nach draußen. Die vielen Bäume an der Grenze unseres Gartens wurden, bis auf eine dünne Reihe, abgeholzt. Ich erstarrte für einen kurzen Augenblick, doch wurde dann von meiner Mutter aus den Gedanken gerissen.
Ich begrüßte sie mit einer Umarmung und fragte sie natürlich sofort, was mit den Bäumen passiert ist.
,,sie wurden abgeholzt und heute morgen weggebracht.", Sagte sie mit einer leicht bedrückten Stimme ,,anscheinend wollen sie dort neue Häuser bauen."
,,dass heißt dann wohl...", wollte ich anfangen.
,,ja, das heißt es",unterbrach mich meine Mutter jedoch. Mit dem Kopf gesenkt verließ sie mit diesen Worten den Keller. Sophia war noch nicht wieder hier unten. Ich legte mich also zurück ins Bett und starrte die Decke an. Wenn sie dort oben wirklich Häuser hinbauen bin ich in unserem Haus nicht mehr sicher, erschießen würden sie mich, nur weil ich ein 3. Kind bin. Ich habe einige Bücher über die Politik gelesen, aber warum sie das machen hab ich bis jetzt nicht verstanden. Okay sie wollen das Bevölkerungswachstum verringern, aber da bringt es doch nichts Kinder zu erschießen. Ich habe noch nie wirklich das Haus verlassen und saß auch noch nie in einem Auto, also für was bin ich am leben, wenn nicht einmal jemand wissen darf, dass ich existiere.

Am nächsten Morgen wachte ich schon auf, als es noch dunkel war. Ich hatte am letzten Abend nicht viel gegessen, weshalb mein Magen wieder wie verrückt knurrte. Meine gesamte Familie war wie jeden Morgen nicht daheim. Ich stand auf um mir etwas neues anzuziehen, ich hatte alle alten Klamotten meiner Schwester. Ich nahm mir also einen Pulli und eine Hose aus meinem Schrank. Es wurde langsam draußen kälter und mein kleines Gitter an meinem Fenster brachte nicht viel dagegen. Die Häuser hinter unserem Garten standen noch nicht, man konnte nur sehen wie immer wieder Arbeiter in tiefe Löcher stiegen.
Mein Blick wandte sich vom Fenster ab, als mein Magen erneut knurrte. Ich sah auf die Uhr und es waren noch einige Stunden bis mein Bruder heimkam. Ich ging also die Treppe nach oben und öffnete langsam die Türe. Im Erdgeschoss war es viel wärmer. Ich ließ meinen Körper auf alle 4 senken und krabbelte langsam zum Kühlschrank, sodass mich niemand durch das Fenster sehen konnte. Dort nahm ich mir 2 Jogurts und schloss ihn wieder, ich Griff einen Löffel und nahm mir eine Scheibe Brot mit. Als ich mich gerade auf den Weg zurück in meinen Keller machen wollte hörte ich einen Schlüssel in unserer Haustüre...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 13, 2020 ⏰

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