Kapitel 2

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Heute morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, die sich mein kleines Fenster in mein Gesicht schienen. Ich drehte mich um. Für was sollte ich denn aufstehen? Ich hörte meinen Magen knurren. Meine Mutter war arbeiten und meine Geschwister waren nicht hier. Ich durfte also nicht aus meinem keller, damit niemand sieht dass sich etwas bewegt. Weiterschlafen ging nicht. Also stand ich doch auf und setzte mich an meinen kleinen Holzschreibtisch. Na super, was jetzt? Ich sah auf die Uhr und es war erst 12 Uhr, Sophia sollte in einer Stunde nach Hause kommen.
Zu Sophia hatte ich schon immer ein etwas besseres Verhältnis, als ich sechs war brachte sie mir lesen, schreiben und rechnen bei.
Ich nahm mir mein Buch, welches ich vor 2 Tagen angefangen hatte zu lesen, ich war sowieso schon fast fertig damit. Irgendwie versuchte ich die wenigen Lichtstrahlen in meinem Zimmer auf das Buch zu lenken um etwas erkennen zu können. Doch meine Eigenen Gedanken lenkten mich ab, warum sitze ich hier überhaupt noch? Wenn ich sowieso nichts mit meinem Leben anfangen kann. Mein Blick wandte sich vom Boden wieder zurück ins mein Buch. Das ergibt doch alles keinen Sinn, wir haben so ein großes Haus und ich sitze hier im dunklen Keller und kann nicht einmal in einem Richtigen bequemen Bett schlafen. Ich kniff die Augen zusammen. Die letzten 50 Seiten wollte ich noch lesen bevor dieser weitere Tag vorbei geht. Es hat keinen Sinn, dachte ich mir mit Tränen in den Augen. Ich klappte das Buch wieder zu und legte mich zurück ins Bett.

Mein Blick schweifte durch den dunklen und leeren Raum, er bleib am Bücherregal hängen, jedes Buch hatte ich schon gelesen, viele sogar zweimal und für was? Ich sah zurück an die Decke, für nichts.
Als Kind zeigte mir mein Bruder einmal ein Buch über Tiere, die Namen konnte ich mir nie merken, weil ich einfach keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte, die einzigen Tiere die ich jemals gesehen habe waren Vögel und diese auch nur von meinem Fenster aus. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen. Lars hat vor einigen Tagen Sina meiner Mutter vorgestellt, seine Freundin. Ich habe bisher nur Bücher über liebe gelesen, als sie beim Mittagessen zusammensaßen, saß ich mit dem Ohr an der Tür, das war das erste mal seit langem, dass die Tür während dem Essen geschlossen war. Sie redeten darüber, dass Sina keine Geschwister hat, unvorstellbar. Darüber, dass ihre Eltern zur Zeit nicht genug Geld haben und sie deshalb angefangen hat zu arbeiten, um sie zu unterstützen. Nur habe ich nicht gehört was sie arbeitet. Ich würde so gerne Arbeiten gehen, am liebsten mit Kindern oder noch besser wären Tiere. Am Liebsten würde ich aber in die Schule gehen und Freund haben, gleichaltrige mit denen ich auch so viel lachen kann. Wenn Sophie oder Lars Besuch haben höre ich nur lachen, das würde ich mir auch mal wünschen.
Ich schloss die Augen und Tränen rollten über mein Gesicht.

Mein Leben Im UntergrundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt