𝕵 𝖊 𝖔 𝖓 𝖌 𝖌 𝖚 𝖐
Die Schule war vorbei und ich packte gerade meine Sachen zusammen, als Taehung neben mir auftauchte. "Hey. Hast du nach der Schule Zeit?", fragte er und zögernd nickte ich. "Wollen wir uns dann vielleicht verabreden?" Der Ältere (ich hatte inzwischen erfahren, dass er ein Jahr älter war, als ich und nur die Klasse widerholte) strahlte mich an. Bei diesem Blick konnte ich nicht anders, als erneut zu nicken. "D-du kannst m-mit zu mir kommen", schlug ich schüchtern vor. Er stimmte begeistert zu und so schlurften wir gemeinsam den Schulweg entlang zu mir nach Hause.
An der Haustür wurden wir auch schon von meiner Mutter empfangen, die eine Schüssel mit dampfender Lasagne trug. "Hallo, Jeongguk du kommst gerade richtig zum Mittagessen", begrüßte sie mich. Dann fiel ihr Blick auf Taehyung, der hinter mir stand. Mit offenen Mund starrte sie ihn an. "Wer bist du denn?" Höflich verbeugte der Blauhaarige sich vor ihr. "Mein Name ist Kim Taehyung und ich bin ein neuer Mitschüler von Ihrem Sohn. Erst letztes Wochenende zog ich aus Daegu hierher und ich bin froh, dass ich schon am ersten Tag einen neuen Freund an der Schule gefunden habe." Ich lächelte zaghaft. Hatte er mich gerade als Freund bezeichnet? War es mir tatsächlich möglich einen Freund zu haben, trotz meiner Ängste?
"Schön dich kennenzulernen, ich bin Yeri und ich bitte dich darum mich zu duzen." Meine Mutter hatte sich schnell wieder gefangen und wirkte überrascht aber erfreut. "Eomma, darf Tae mit uns essen?", fragte ich schnell und sie nickte. "Aber natürlich. Setzt euch doch schon mal an den Tisch, dann hole ich schnell noch einen zusätzlichen Teller und Besteck." Gehorsam gingen der Blauhaarige und ich ihrer Aufforderung nach.
"Es hat sehr gut geschmeckt", bedankte sich Taehyung bei meiner Mutter. "Du bist wirklich eine ausgezeichnete Köchin." Sie lächelte geschmeichelt, bevor sie aufstand und begann das Geschirr wegzuräumen. Währenddessen führte ich Taehyung in mein Zimmer. "Wow." Staunend sah er sich um und sein Blick blieb auf den Zeichnungen an den Zimmerwänden hängen. "Weißt du, dass du echt gut zeichnen kannst?" Verlegen zog ich die Schulten hoch. Der Blauhaarige betrachtete meine Werke ausgiebig, bevor er sich meinem Klavier zuwandte. "Kannst du darauf spielen?" Ich nickte. "M-möchtest du, dass ich dir etwas vorspiele?", bot ich leise an und die Augen des Älteren begannen zu leuchten vor Begeisterung. "Ja, bitte", nickte er heftig. Ich lief zu dem braunen Instrument und setzte mich auf den Hocker. Mit einer fließenden Bewegung klappte ich den Deckel auf und strich einmal mit dem Finger über die Tastatur, um sicher zu gehen, dass sich da keine Staubschicht gebildet hatte, denn die würde meine Finger beim Spielen abrutschen lassen.
Langsam drückte ich die erste Taste und ein klarer Ton hallte durch den Raum. Zufrieden nickte ich. Dann begann ich zu spielen. Meine Finger flogen über die Tasten und mächtige Akkorde unterstrichen die hohen, jubilierenden Töne einer Melodie. Ich schloss die Augen und gab mich ganz der Musik hin. Meine Finger drückten die Tasten wie von selbst und auch die Dynamik kam wie automatisch. Mal spielte ich etwas leiser, bevor ich laute und zornige Töne durch den Raum schickte. Taehyung hatte ich schon längst ausgeblendet. Es gab noch das Klavier und mich. Akkorde und Harmonien. Rhythmus und Melodien. Doch irgendwann war das Lied zu Ende. Schwungvoll ließ ich den letzten Dreiklang verklingen, bevor Stille im Raum einkehrte.
Ich öffnete meine Augen wieder, als hinter mir jemand zu Klatschen begann. "Wow", meinte der Ältere. "Du hast ein wahnsinniges Talent. Du spielst wunderschön." Ich bedankte mich lächelnd. Dann wollte ich aufstehen und zu meinem Bett gehen, um mich darauf fallen zu lassen, doch ich kam nicht weit. Taehyung griff nach meiner Schulter und drehte mich schwungvoll zu sich herum. Sofort sog ich scharf die Luft ein. "Lass mich los", fauchte ich und zu meiner Erleichterung löste der Blauhaarige seinen Griff. "Was macht dir so Angst?", fragte er sanft. Schwach zuckte ich mit den Schultern. Der Ältere machte einen Schritt auf mich zu und unwillkürlich wich ich zurück, bis ich mit dem Rücken an meine Zimmerwand stieß. Langsam hob er die Hand und legte sie auf meine Wange. Ängstlich sah ich Taehyung ins Gesicht.
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𝐒𝐓𝐀𝐑𝐑𝐘 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓 【𝐓𝐚𝐞𝐠𝐠𝐮𝐤】 ✓
Fanfiction𝕐𝕚𝕟 𝕦𝕟𝕕 𝕐𝕒𝕟𝕘 - ℤ𝕨𝕖𝕚 𝔾𝕖𝕘𝕖𝕟𝕥𝕖𝕚𝕝𝕖, 𝕕𝕚𝕖 𝕖𝕚𝕟 𝔾𝕒𝕟𝕫𝕖𝕤 𝕖𝕣𝕘𝕖𝕓𝕖𝕟 『Hier stand ich und ließ die Berührungen eines Menschen zu, den ich erst heute kennengelernt hatte. Und, ob ich es glaubte oder nicht, ich begann tatsäc...