Kapitel 2: Mein lieblings Ort: Der Wald

114 8 0
                                    

2 Wochen später hatte ich den mühevollen Dienstag schon fast wieder vergessen. Ich saß an meinem Schreibtisch zwischen lauter Gemeinschaftskunde Blättern und Büchern. Mal wieder eine Arbeit!... Gelangweilt schaute ich aus dem Fenster. Es war gerade 4 Uhr und die November Sonne glitzerte auf den kalten Dächern. "WOW!" sah des schön aus! Meine Augen blickten wieder auf den Zettel vor mir "Familie und Erziehung". Angestrengt versuchte ich mir die verschiedenen Methoden und Erziehungs-style einzuprägen, doch wie automatisch drehte sich mein Kopf immer wieder Richtung Fenster. Ich musste raus! Nun ja eine kleine Pause konnte ich mir ja gönnen. Immerhin saß ich schon zwei Stunden ununterbrochen vor meinem Heft.

Schuhe an, Winterjacke, Schlüssel und mein Handy. Die Tür knallte hinter mir zu und ich schlenderte in den Garten. Die Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase und das nasse Gras sah viel grüner und gepflegter aus als sonst. Ein kleines Tor, ganz am Ende unseres Stückes, führte direkt in den Wald. Es quietschte als ich es öffnete und ich rutschte in dem Dreck fast aus. Vorsichtig machte ich einen Schritt nach dem anderen, bis ich wieder Gras erreichte. Hier im Wald herrschte eine unglaubliche Stille. Nur einzelne Blätter die noch von den Bäumen fielen waren zu hören.

Regungslos stand ich da, den Kopf im Nacken und die Augen zum Himmel geblickt. Der Mond. Er war bereits in seiner wunderschönen Gestalt zu sehen, wie im Bilderbuch sah er aus. Als ich mich von der Starre befreit hatte, sagte meine innere Stimme " Auf zum Berg " und ohne die geringste Chance etwas dagegen zu tuen liefen meine Füße los. Ich rannte, ohne das ich das Gefühl hatte, ich steuerte meine Bewegungen selbst und hörte erst auf zu laufen als ich angekommen war. Der Berg, den man eigentlich nicht Berg nennen kann sondern eher Hügel, war nicht weit vom Gartentor und in ca.15 Minuten hatte ich seine Spitze erreicht.

Der Ausblick war unfassbar!!! Es war als wäre der Mond so nah bei mir wie noch nie. Als gäbe es diesen Ort nur um mit ihm allein zu sein. Hier hatte ich noch nie jemanden laufen gesehen. Es war mein Lieblings Ort. Wie so oft lehnte ich mich gegen die große Tanne neben mir. Ich starrte den Mond mit großen Augen an, eine Art Verbindung war zwischen uns, ich konnte sie spüren. Als gäbe es nur den Mond und mich. Alles Drumherum vergaß ich. Doch plötzlich riss mich ein rascheln aus seinem Bann. Mit einem Schlag war ich wieder ganz bei mir. Hastig drehte ich mich um doch konnte niemanden finden. Mein Kopf drehte sich erneut zum Mond doch die Verbindung war anders als zuvor. Es fühlte sich nicht mehr so an als wären wir alleine!

Nachts bei MondlichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt