21.11.19; 07:23 Uhr 2 Tage auf Testo

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Ich bin unzurieden. Ich hasse mich. Meinen Körper. Warum bin ich so? Warum kann ich nicht einfach ein normaler Junge sein? Warum musste ich in diesem scheiss Körper geboren werden? Ich bin ein Junge! Zum Glück bin ich jetzt endlich auf Testo. Es ist so ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich endlich männliche Hormone nehmen darf! Meine Mutter hat es mir vorgestern gesagt. Sie meinte zu mir: "Alex wir müssen jetzt los, zum Arzt." Ich war verwirrt, weil ich nicht wusste weshalb, aber ich war überglücklich, dass sie mich das erste mal nicht bei meinem vollständiigen Geburtsnamen genannt hat. Das macht sie nämlich immernoch, obwohl ich ihr schon so oft gesagt habe, dass sie mich nicht Alexandra nennen solle. Nun, ich fragte sie genervt, weshalb wir zum Arzt müssen, da ich überhaupt keinen bock hatte. Sie wiederrum meinte mit einem glücklichen Gesicht: "Ich habe gestern Morgen den Brief von der Krankenkasse bekommen. Sie bezahlen deine Behandlung." Meine Stimmung änderte sich abrubt: "Wie, echt jetzt? Ich bekomm... ich bekomm wirklich Testo?" Meine Mutter nickte mir zu und ich schrie:"Wie geil ist das denn!" Und rannte zu ihr, um sie zu umarmen. Danach sind wir zum Arzt gefahren und ich habe meine erste Spritze bekommen. Überglücklich und mit einem Strahlen auf dem Gesicht rief ich meine beste Freundin an. Sie heisst Anca und ist zwei Jahre älter.  Als sie nach dem zweiten klingeln endlich dran ging, schrie ich schon fast in den Hörer: "Anca, Anca, das wirst du nicht glauben, ich habe gerade meine erste Spritze bekommen! Ich bin jetzt endlich auf Testo! Die Krankenkasse zahlt endlich, eigentlich hätte sie schon viel früher zahlen müssen, weil man das eigentlich schon ab 14 Jahren bekommen kann und ich bin 15 aber ich habe es endlich und ich bin so glücklich! Anca!" Ein bisschen überfordert antwortete sie ruhig: "Das freut mich sehr, aber beruhig dich erstmal, du bist ja ein lebendiger Flummi!" "Ja ja ich weiß, aber ich bin einfach so überglücklich!" Ich war so happy, das war der beste Moment in meinem Leben und ich sollte ruhig bleiben? Wie sollte das denn gehen? Anca unterbrach mich in meinem Gedanken und fragte mich, ob ich vorbeikommen wollen würde. Ich bejahte Ihre Frage natürlich und sagte ihr, dass ich in 10 Minuten bei ihr sein würde. Ich stürmte aus meinem Zimmer, rief meiner Mutter zu: "Bin bei Anca"  Und schwang mich auf mein Fahrrad.Es war wieder total schön bei Anca, wie immer. Anca ist lesbisch und ziemlich toll. Meine beste Freundin halt.

Heute, am Montag morgen, sitze ich im Bus auf dem Weg zur Schule und höre Musik. An mir kommt so komischer Typ vorbei und guckt mich abwertend an. Mich juckt es nicht, ich ziehe die Klamotten an, die mir gefallen, nicht den anderen. Da muss man halt manchmal abwertende Blicke einstecken. Aber diese Blicke können so viel über den Menschen aussagen, da will  ich mit denen gar nichts zutun haben.


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Hallouuu, das ist das erste Kapitel. Ich bin nicht so zufrieden damit, die nächsten Kapitel werden definitiv besser. Jeden Sonntag wird ein Kapitel kommen, Übermorgen also das Nächste. Ich hoffe es gefällt euch.

I am definitely not a PhaseWhere stories live. Discover now