Kapitel 3 - Die Einladung

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Als ich mich beruhigt hatte, stand ich auf, nahm das Telefon und rief Duck an. Ich schilderte ihm die Situation, er erklärte mir, dass ich nichts anfassen soll und er jemanden vorbei schicken würde. Ich legte auf, Clark, der schon eine Zeit lang in der Tür stand, sah mich sorgenvoll an. "Mia, ich mache mir Sorgen um dich. Was isst du am Tag?" fragte er mich und kam auf mich zu. "Salat!" sagte ich kurz angebunden. Ich aß in letzter Zeit kaum bis gar nichts, doch dies müsse Clark ja nicht wissen. "Du bist eine schlechte Lügnerin!" sagte er und grinste ein wenig. "Ich lüge nicht!" sagte ich ihm wahrheitsgemäß. "Du lügst zwar nicht aber verschweigst mir den Teil, der wichtig ist!" erklärte er. "Du verrätst dich selbst. Bis auf Salat hast du nichts mehr im Kühlschrank." setzte er fort. "Du durchsuchst und schnüffelst in meinen Sachen?!" Ich war fassungslos und setzte eine wütende Miene auf. Clark musste lachen, denn er wusste, wenn ich es spielte, denn es bildete sich eine Falte auf der Stirn. Wenige Minuten später klingelte es an meiner Haustür, es war ein Polizist. "Miss Carter? Duck hat mich beauftragt, die Beweismittel einzusammeln." erklärte er kurz. Ich öffnete die Tür nun, damit der Polizist eintreten konnte. Ich zeigte ihm die Blumen und die Karte, die auf dem Tisch standen. Er zog sich Handschuhe an und nahm eine große verschließbare Plastiktüte und stellte die Pflanze samt Karte als Beweis fest. "Wir werden sie auf Spuren untersuchen und dann sehen wir, ob der Täter seine DNA da gelassen hat." sagte er und verabschiedete sich. Als ich die Tür schloss, stand Clark hinter mir und wedelte mit ein paar Briefen vor meinem Gesicht herum. "Die kamen vorhin an, hatte gedacht, ich nehme auch diese mit." Ich nickte und schnaufte als ich sie ihm aus der Hand nahm. Die meisten Briefe waren nur Rechnungen verschiedener Anbieter, doch ein Brief war dabei, welcher mich interessierte. "Für Miss Mia Carter" stand mit einer schnörkeligen Schrift auf dem Briefumschlag. Ich drehte diesen um und las:

"Schönen guten Tag Miss Mia Carter,
wir, die Sullivans, laden sie auf unsere Full Moon Shine Party am Freitag ein. Wir möchten, dass Sie kommen. Natürlich ist für alles gesorgt. Wir möchten, dass Sie sich wohlfühlen. Vielleicht erlauben Sie uns einen Tanz im Vollmond zu wagen.

Mit den besten Grüßen

die Sullivans"

Das war ja mal eine Überraschung. Was will eine angesehende reiche Familie denn von einer normalen Bürgerin wie mir?! Ich sah auf und starrte Clark mit offenen Mund an. "Was ist Mia?" fragte er mich. "Du wirst nicht glauben, wer auf die Full Moon Shine Party eingeladen wurde." lächelte ich und stürmte auf Clark zu. "Wow, echt?!" Clark konnte es kaum glauben, doch ich zeigte ihm die Einladung. Er las sie und starrte mich nun auch fassungslos an. "Das gibt es nicht und ich muss natürlich arbeiten." sagte Clark geknickt. "Wer weiß, ob ich eine Begleitung mitbringen darf?!" sagte ich bedenklich. "Stimmt, aber ich werde dich abholen, wenn du nach Hause willst!" bot er an und ich stimmte ihm zu. Wir aßen nun beide einen Happen zum Mittag, als Clark danach nach Hause fuhr. Ich war es leid immer wieder die Fröhliche Mia zu spielen. Es setzte mich alles so zu. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich einen riesigen Stein im Magen. Ich ging ins Badezimmer, machte die Klobrille hoch, steckte mir einen Finger so tief in den Hals bis ich alles erbrach. Ich machte dies ein paar Mal bis auch nichts mehr aus mir heraus kam. Ich spülte, wusch mir meine Hände, mein Gesicht und putzte mir meine Zähne. Als ich fertig war, ging ich zu meiner Couch und legte mich in die federweichen Kissen und starrte an die Decke. Ich bemerkte nicht einmal wie ich weinte und doch stach es meinem Herzen. Ich wurde jedoch so müde vom Weinen, dass ich wohl einschlief.

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