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DREI DUTZEND AUGENPAARE richteten sich auf uns, als die riesige Tür des Studios hinter uns ins Schloss fiel.

Obwohl der Bademantel festgebunden war und aus einem dicken Material bestand, zog ich ihn noch enger um mich, als Natalie mich zu einer Gruppe von Menschen führte, die um einige Stühle und Kameraequipment versammelt war. Mit einem schnellen Blick durch die riesige Halle bemerkte ich, dass mein Outfit nicht das einzige gewesen war, bei dem gespart worden war.

Der Hintergrund, der aufgebaut worden war, war ein schlichtes Grau, nichts, was besonders hervorstach.

In einer Ecke entdeckte ich ein Bett, ebenfalls vor einer grauen Leinwand, ganz einfach gehalten mit weißer Bettwäsche, die unordentlich auf der Matratze verteilt worden war.

Nervosität flackerte in mir auf, als ich die überdimensionalen Filmkameras entdeckte, die so professionell wirkten, dass ich am liebsten sofort wieder umgekehrt wäre. Ich hatte nicht gelogen, als ich Natalie gesagt hatte, dass ich noch keinerlei Erfahrung mit Modeljobs gemacht hatte. Die einzigen Bilder, die von mir geschossen wurden, waren meist von meiner Schwester mit ihrem iPhone gemacht worden. Mein Instagram-Account hatte vielleicht sechs Beiträge, wenn nicht sogar noch weniger.

Natalie zog mich jedoch in Richtung der Filmcrew, die zu meiner Beunruhigung hauptsächlich aus Männern bestand, und schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln. „Wenn ich bitten darf, die Vertretung, die vom Himmel geschickt wurde, Helena Collins."

Die Männer musterten mich allesamt eindringlich, und ich reckte mein Kinn, um mir meine Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. Wenn ich etwas konnte, dann so tun, als ob mich etwas nicht aus der Ruhe brachte. Auch wenn das meine Mutter jedes Mal wieder bis zur Weißglut trieb.

Der Mann Ende zwanzig, der Natalie ein paar Akten gab, musste William Holts Manager sein. Im Gegensatz zum Rest der Crew trug er ein weißes Hemd, das in seine Hose gesteckt war, und hatte seine Haare ordentlich zur Seite gegelt. Er sah aus wie ein wahrer Geschäftsmann.

Mit einem knappen Nicken hielt er mir seine Hand hin. „Scott Keller."

Ich schüttelte sie und zwang mir ein höfliches Lächeln auf die Lippen. „Helena."

Neben ihm stand ein weiterer Mann, wahrscheinlich bereits in seinen Fünfzigern, mit einer markanten Brille auf seinem Nasenrücken.

Natalie zeigte in seine Richtung. „Helena, das ist Arthur Dubois. Er wird heute Regie führen."
Arthur streckte mir ebenfalls seine Hand entgegen. „Schön, dass du hier bist, Helena."

Obwohl er völlig akzentfrei sprach, versuchte ich mein Glück, während ich seinen Händedruck erwiderte. „Vous êtes français par hasard?"

Seine Augenbrauen hoben sich überrascht, bevor ein Grinsen sich auf seinem Gesicht ausbreitete. „Mais bien sur! Et toi?"

Ich schüttelte den Kopf, während ich meine Hände in den Taschen des Bademantels vergrub."Seulement la moitié. Ma mère est américaine, mais mon père est né en France."

Er sah fast schon begeistert aus, als er sich an Natalie wandte. „Oh, c'est génial. Une fille si jolie qui a aussi des racines françaises. Bon travail, ma chérie."

Natalie, die wohl kein Wort von dem verstand, was er sagte, schielte hilflos zu mir herüber.

Ich wollte gerade dazu ansetzen, ihr zu erklären, dass sie soeben gelobt wurde, als eine andere Stimme mir zuvorkam.

„Na, sieh mal einer an. Normalerweise verfällt Arthur nur in seine Muttersprache, wenn jemand eine Standpauke bekommt. Wer hat Mist gebaut?"

Mein Herz sackte mir in den Magen.

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