Panisch klapperte ich sämtliche Regale und Schränke ab,die zum Küchendekor beitrugen. „Ich bring dich um,Takumi",grummelte ich. Nicht mal eine einzige Flasche konnte ich ausfindig machen. Dieser verdammte Idiot. Warum musste es sich ausgerechnet mein Cousin zur Aufgabe machen,mich bei meinem „Problem" zu unterstützen. Ich hatte kein Problem. Ich war auch nicht abhängig. Ich würde Alkohol nur dann trinken,wenn ich mich ablenken müsste. Und Ablenkung könnte ich gerade gut gebrauchen. Das Pfeifen hatte nämlich wieder begonnen... Und ich wusste ganz genau was als nächstes geschehen könnte,wenn ich nicht bald was zu trinken fand. Nachdem das Pfeifen mich vollkommen überwältigt,folgen die Stimmen und ich breche unter dem Druck höchstwahrscheinlich zusammen. Im Anschluss würden mich diese dämonischen Schattengestalten besuchen und meine Umgebung mit ihrer unendlichen Dunkelheit verschleiern...
Das Pfeifen wurde mit einem Mal so unerträglich,dass meine Beine immer wackliger wurden und drohten nach zu lassen. Keuchend klammerte ich mich an dem Stuhl der mir am nächsten war,kniff die Augen zu und fasste mir an die Stirn,im Glauben den Schmerz auf diese Weise zu lindern. Doch es half nichts. Ich hörte diese grauenhaften Stimmen in meinem Unterbewusstsein schon flüstern und kichern. Ein Schauer lief mir den Rücken runter,als die Stimmen auf einmal gleichzeitig „Hinter dir" flüsterten. Immer wieder und wieder. Das Herz rutschte mir in die Hose. Die Augen zu öffnen,wagte ich nicht. Dabei war mir bewusst,dass sie mich sehen konnten,auch wenn ich sie nicht sah. Ich brach in Schweiß aus und fing an am ganzen Körper zu schlottern. „Haruhi..." Ich schüttelte langsam den Kopf und wisperte verzweifelt:„Nein... nein... Bitte..." Ich presste die Lippen zusammen und schluckte den riesigen Kloß runter,der sich zwischenzeitlich gebildet hatte. „Haruhi... Hinter dir..." „Nein.. Bitte...Geht weg!",schluchzte ich und leckte mir die salzigen Tränen von den Lippen ab. Als ich dann schließlich etwas kaltes auf der Schulter spürte,schrie wie vom Blitz getroffen los und rannte schnurstracks in Richtung Ausgang. Die Atmosphäre, sowie meine gesamte Wohnung,war gefüllt von Rauch und unzähligen, durchbohrenden Augen. Ich versuchte vergeblich ihren Blicken zu entgehen und mich allein auf die Tür zu konzentrieren,die nur noch wenige Meter von mir entfernt war. Kaum war ich angekommen zog ich die Tür sperrangelweit auf und sprintete fluchtartig die Treppen runter. Obwohl ich wusste,dass das Davonlaufen sowieso nichts brachte. Aber was hätte ich denn sonst für eine Wahl?
Die eisige Winterkälte umarmte mich willkommend und die zierlichen Schneeflocken unter meinen Füßen,liebkosten meine Socken mit ihrer Nässe. Mit geballten Fäusten und brennenden Tränen in den Augen,stürmte ich durch die Nacht,auch wenn ich keinen Schimmer hatte,wo mich meine Beine hin trugen. „Haruhi... Hinter dir.." Abermals kniff ich die Augen zu,und versuchte erfolglos jegliche Qualen,die ich durch die Kälte erlitt,auszublenden. Doch tollpatschig wie ich war,rutschte ich auf dem Eis aus und kam mit dem Gesicht auf dem glatten,zugefrorenen Boden auf. Stöhnend rappelte ich mich auf und rieb mir die Nase. „Jetzt haben wir dich,Haruhi." Erschrocken fuhr ich herum und erblickte geschockt in hunderte.. Nein,tausende blutunterlaufende Augen. Wimmernd zog ich die Knie dichter an den Körper und vergrub mein Gesicht in den Schoß.
Aus heiterem Himmel verstummte das Pfeifen und somit auch die Stimmen. Aus dem Augenwinkel nahm ich weiße,merkwürdige Strahlen war. Ich hob schniefend den Kopf und musste schlucken. Ich traute meinen Augen kaum. Der Rauch und die zerfetzten Überreste der Dämonen lösten sich augenblicklich in Luft auf. Und mittendrin stand eine Gestalt mit einem überdimensionalen Schwert. Er drehte sich zu mir und das Schimmernde Blau in seinen Augen piercte mich.
Jetzt hatte bestimmt mein letztes Stündlein geschlagen...
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Be My Mess
Fanfiction„Gib das her. Ich bin ein Gott. Ich kann das... Oh kaputt.“ „Du bist ein Idiot.“ „Ich bin dein Idiot.“ • Es heißt doch,man sollte niemals einen Pakt mit dem Teufel schließen. Aber was geschieht,wenn man auf einen Pakt mit einem obdachlosen Gott ei...